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Jettmar, Karl [Hrsg.]; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 2): / ed. by Karl Jettmar in collab. with Ditte König and Martin Bemmann — Mainz, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.36958#0184
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einer gut sichtbaren Darstellung war nach Gilgit gebracht worden
in der Absicht, ihn im Basar unter der öffentlichen Uhr als ein
zusätzliches Wahrzeichen aufzustellen. Dies unterblieb, aber der
Stein war verschwunden, angeblich hatte man ihn der Bibliothek
übergeben. Was geblieben war, nunmehr in einer willkürlichen
Anordnung, hielt ich zuerst im Schwarzweißfilm, später, 1980, auch
in Farbe fest. Das nächste Wiedersehen mit den Steinen, d.h. mit
einem Teil von ihnen, fand am 14. und 15. Juli 1988 in Jutial bei
Gilgit im Vorhof des neu errichteten Stützpunktes des Depart-
ments of Archaeology and Museums statt, damals von Mr Moham-
mad ARIF geleitet, mit viel Interesse und aufrichtigem Bemühen.
Es scheint, daß der Abtransport bereits unter seinem Vorgänger
erfolgte. Damals wurde der Beamte schon nach einem Jahr abge-
löst.
Über die näheren Umstände der Bergung wußte ich nicht Be-
scheid, man hatte das leider allzu mobile Denkmal, bzw. was
davon übrig war, bis zu einem Platz getragen oder gewälzt, der mit
einem geländegängigen Fahrzeug (Jeep, Toyota) erreichbar war.
Die Zeichnungen und Inschriften waren jedoch fast unkenntlich
geworden, vielleicht durch den Transport auf staubigen Straßen.
Die Blöcke selbst waren aber auch stark nachgedunkelt. Nach
möglichst schonender, aber effektiver Behandlung, nämlich durch
Übergießen mit Wasser, kamen die mir vertrauten Zeichnungen
wieder zum Vorschein. Doch erst bei der späteren Aufarbeitung
wurde mir die tatsächliche Situation klar. Unter Verwendung einer
Numerierung (für die ich anschließend eine Begründung gebe)
kann man sagen, daß Stein 1 geborgen wurde. Vorhanden sind
auch die Steine 3, 4 und 5, ferner Block 8 mit der langen (drei-
zeiligen) Inschrift, schließlich jener Stein 9, der nur zwei einge-
hämmerte Steinböcke oder Ziegen zeigt. Es fehlen aber Stein 2,
sicher deshalb weil er zwischen sehr vielen größeren Blöcken
eingeklemmt lag, Stein 6, der schon in meinen Aufnahmen von
1978 und 1980 nicht mehr aufscheint - er war schon zuvor für den
Schmuck des Basars abgeholt worden - und als "Neuabgang"
Stein 7 (ohne Inschrift), den ich zuletzt 1980 gesehen hatte. Dafür
sind zwei andere Steine neu aufgetaucht, 11 und 12. Auf diesen
sind mChod-rten zu "ahnen", jenen ähnlich, die ich als Nr. 2 und
3 vorführe. In einem Fall sieht man auch von der Bekrönung
herabhängende Girlanden. Eine der Zeichnungen ist mit geringe-
rer Sorgfalt ausgeführt; ob sich auch Reste von Inschriften auf den

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