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Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0113
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rungswechsel nicht mehr erlebt hat. Denn immerhin hat Jayamangala-
vikramädityanandi gut zwei Jahrzehnte geherrscht und ist wohl, da auch
Navasurendrädityanandi lange gelebt zu haben scheint, selbst erst in voran-
geschrittenem Alter König geworden.
Auffällig ist dabei, daß Nandivikramädityanandi die dritte Tochter heiratet.
Denn wenn (4) Mahämäyä und (5) Troyä noch am Leben gewesen wären,
hätte man eigentlich eine der beiden als Königin des Nachfolgers erwartet.
Die sechste Tochter (9) DevasrI hat den "Großschatzmeister" (77777/7 Tgrvt/T/L-
prL/) Samkarasena geheiratet und mit ihm zusammen ebenfalls im Monat
Vaisäkha des Laukika-Jahres 90, nur sechs Tage vor dem König, eine be-
achtliche Bronze (Nr. 15) gestiftet, die die des Königs aus demselben Jahre
an Aufwand bei weitem übertrifft. Sie selbst nennt sich in der Stiftung 777^/777-
W777/7//777^777^777770/777x7^77 und "Königstochter" (7^77/L<r/77/77fT), während ihr Ehe-
mann, der als erster Stifter genannt ist, nur ^mv77770^AsY7k<3 ist.
8. SU-FU-SHE-LI-CHIH-LI-NI (SU-FU-SHE-LI-JI-LI-NI; Chavannes: SOU-FOU
CHO-H TCHE-LI-NI): Von diesem Herrscher, dessen Sanskrit-Name sich
nicht erschließen läßt,^ wissen wir nur aus chinesischen Queiien (Nr. 34),
daß ihm im Jahre 717 sein Königstitel vom chinesischen Hof bestätigt wur-
de. Da nun das letzte bekannte Datum des Nandivikramädityanandi 715
n.Chr. ist, währte seine Regierung nicht lange. Denn bereits 720 erhielt sein
Nachfolger auf dieselbe Weise eine Bestätigung seines Titels.^
Beachtenswert ist nun, daß bereits seit 696 drei Gesandtschaften den chine-
sischen Hof erreichten. Demnach müßte schon Jayamangalavikramäditya-
nandi der erste gewesen sein, der eine Gesandtschaft geschickt hat. Die
T'ang-Annalen lassen keinen klaren Schluß zu, ob alle drei Gesandtschaften

85 Erfolglose Rekonstruktionsversuche finden sich auch bei G. Tucci: On Swät. The
Dards and Connected Problems. EW 27, 1977, 9-85, 94-103 (Nachgedruckt in:
G. Tucci: On Swät. Historical and Archaeological Notes. Rom 1977, 165-256, bes. 78
= 234).
86 Zu den beachtlichen diplomatischen Aktivitäten Chinas um das Jahre 720 vgl. E. Cha-
vannes: Documents sur les Tou-Kiue (Turcs) Occidentaux. St. Petersburg 1903
(Nachdruck Taipei 1969), 292f.

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