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Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Editor]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0122
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V.l. DIE TITEL DER KÖNIGE

Schlicht ist die Bezeichnung, die Somana für sich gewählt hat. Mit pu/o/u
yu/z/ trägt er einen bescheidenen Titel, der ihn nur eben als Herrscher des
Landes Palola ausweist, vgl. Vaisravanasena, Nr. 17.
Daß es sich bei Palola um einen geographischen Begriff handelt, zeigen die
Inschriften (Nr. 24-27). Harottaka bezeichnet sich als "Einwohner von
Palola" (pozGzUvJAuytYv) (Nr. 24), der Jät Satila hat sich nach Palola begeben
(Nr. 25), Yasavarma setzt seinem Namen Palola voran, um seine Herkunft
anzuzeigen (Nr. 26). Gleiches tun zwei anonyme Mönche (6/zzkyzz) in den In-
schriften von Alam-Brücke (Nr. 27). Dabei ist beachtenswert, daß der geo-
graphische Name in den Inschriften stets Palola, nie Patola lautet. Nur in der
literarischen indischen Überlieferung (Nr. 35) stehen in der Brhatsamhitä
Palola und Patola an derselben Stelle nebeneinander.
Der zweite Herrscher Vajrädityanandi ist der erste, der wie alle späteren das
Element °<7<r/z7yuzzuzz<r/z im Namen trägt. ^ Seinem Titel setzt er als erster Sri
voran und nimmt das Element r/ew? auf: f/Tpuz'o/u <r/uvu yu/zz. Damit ist er zu-
gleich der erste, der die Form Patola verwendet. Da die Lautgestalt Palola
durch eine reiche Überlieferung außerhalb Indiens von Palola (Pulleyblank:
puLzT/'-G)^ bei Hsüan-tsang (Xuan-zang), der die beste phonetische Um-
schrift innerhalb der chinesischen Quellen bietet, über P'o-lü (Pulleyblank:
p/zzzLÖT) der T'ang-Zeit bis zum arabischen Bolor / BalüM aus vielen Quel-

97 Es wird seit der Gupta-Zeit üblich, daß Könige sich gerne des Namenelementes -üh/zpo-
bedienen: Sircar: Epigraphy, 334.
98 E.G. Pulleyblank: Lexicon of Reconstructed Pronunciation in Early Middle Chinese,
Late Middle Chinese, and Early Mandarin. Vancouver 1991, dessen phonetische Zei-
chen hier vereinfacht werden mußten. Die verwendeten chinesischen Zeichen haben
bei R.H. Mathews die Nummern: 5333po (167:5), 4186 /n (173:12), 4099 /o (122:14)
und 4983 po (19:7), 4297 /ü (60:6).
99 Zu dieser Form des Namens: P. Pelliot: Notes on Marco Polo I. Paris 1959, 91f. s.v.
"65. Belor", vgl. auch K. Jettmar: Die nachbuddhistische Periode (s.o. Anm. 75), 176-
219, bes. 210 zu Darada : Bolor : Bhattavaryän; Kadkad : Gilgit, vgl. oben zu Nr. 36.

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