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Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0123
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len bestätigt wird,""' muß sie nicht nur bei Varähamihira als ursprünglich
gelten.""
Vermutlich wurde die oft in den Titeln der Könige verwendete Form Patola
in einem bewußten Akt der Sanskritisierung aus der Kenntnis heraus ge-
schaffen, daß sich in der Tat V- > -<7- > entwickeln kann, vgl. Mittel-
indisch § 197f.
Die drei Zeugnisse des nächsten Herrschers Vikramädityanandi lassen keine
Entwicklung des Titels erkennen. Er nennt sich: f/V Jevrz p'uzO'U yu/zz; fzVp><3-
zü/u yu/zz und in seiner vermuteten Inschrift f/T/7<3ZP/u Tcwz. Erst in den Ti-
teln seines Nachfolgers Surendravikramädityanandi erscheint einmal die
Form Palola in einer Inschrift f/T y?<rz/o/u yu/zz, sonst verwendet er fzT uTwz
yu/zz.
Da Navasurendrädityanandi aus sehr verschiedenen Quellen bekannt ist, las-
sen sich bei diesem König Namen und Titel am besten trennen. In den
Schutzzaubem auf Birkenrindenstreifen nennt er sich schlicht Sri Nava-
surendra oder wird so angeredet, wenn sein Name von seinen Untertanen in
ein Formular eingefügt ist. Dies ist demnach sein eigentlicher persönlicher
Name. Die Bestandteile -uüz'Zi'u- und -zzrz/zTz- werden diesem Namen ange-
fügt, wenn er als König auftritt.
Seine Titel weisen eine größere Vielfalt auf. Nur Mahäräja scheint auf der
beschädigten Inschrift der Bronze des Varsa zu stehen. In dem "offiziellen"
Schutzzauber, der Mahämäyürl, wird er yu/zuzzzzyu/zz yzufo/tz yu/zz fzT ... Vcw?
genannt.

! 00 Material bei J. Markwart: Wehrot und Arang. Untersuchungen zur mythischen und ge-
schichtlichen Landeskunde von Ostiran. Leiden 1938, 105; vgl. auch K. Jettmar:
Bolor. 1977 und ders.: Bolor - Zum Stand des Problems (s.o. Anm. 20), dem Mark-
warts Ausführungen unbekannt geblieben sind.
101 Damit aber wird die lautlich und semantisch nicht nachvollziehbare Etymologie, Bolor
aus *Bhauttapura "Stadt der Tibeter" (!?) herzuleiten, noch abwegiger, die J. Har-
matta: Tokharistan and Gandhara under Western Türk Rule. Kap. XVI Teil 1: History
of the Regions, in: B.A. Litvinsky [Hg.]: History of Civilisations of Central Asia. Vol.
III. Delhi 1999, 383 trotzdem nach J. Markwart: Wehrot und Arang (s.o. Anm. 100)
110 weiter tradiert.

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