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https://doi.org/10.11588/diglit.30232#0088
84 bestendige verantwortung
HERREN Christum zu seinem rechten vnnd Reych bey den seinen auch
wolte kommen vnnd das jenig gelten lassen, das er außtrucklich gepotten hat.
Was glaub vnd halten der Alten Kirchen seye von den Traditionen.
HJebey aber nun die Gegengelehrten vil H. Vätter Sprüch einführen vnd auß
den selbigen zu bewären ¹ vermeinen, das der Alten Kirchen glaub vnnd hal- 5
ten gewesen seye, das man nit alle Lehr auß der Heyligen Schrifft nemmen
vnnd durch die selbe bewären köndte, sonder das einn theyl Christlicher Lehr
vnnd haltung seye das jenig, so vonn den Apostolen ohn Schrifft mundtlich
dargegeben ist, Das auch solche mundtlich dargegebnen Lehren vnnd Haltungen
eben so krefftig sein sollen zur Gottseligkeyt als die Lehren, inn den 10
Apostolischen Schrifften begriffen, Vnd wer solche mundtlich dargegebne
Lehren vnd Haltungen nicht wolte gelten lassen, das der das Heylig Euangelium
zu einem blossen namen ziehen würde, das auch mit einem solchen von
der Religion nit zu handlen sein solt, Dann man nicht alle Lehre der Gottseligkeyt
² auß der Schrifft haben noch auch die auß der Schrifft allein verthedi- 15
gen möge. Welchs alles die Gegengelehrten ³ vermeinen auß dem Epiphanio ⁴ ,
Basilio ⁵ vnd anderen lieben Vätteren ⁶ zu erweysen.
Damit man aber nun desto eygentlicher verneme, was inn dem der Alten
Kirchen glaub vnnd halten gewesen seye, So seindt drey ding zu mercken:
Das erste, Wie manche Traditionen die Alten fürgeben, auch welcher massen; 20
Das ander, Woher man vonn den war Apostolischen Traditionen möge versichert
werden; Das dritte, Wie die reden der H. Vätter von den Traditionen ᵃ zu
vnderscheiden vnd zu richten seindt. | VIIb/Bjb |
Das erste: Von was ⁷ Traditionen diese Vätter allemal reden vnd wie mancherley
sie die dargeben, welche sie für gewiß Apostolisch halten, als die vonn 25
den Apostolen selb dargegeben seindt, welche aber sonst auffkommen: So
man nun die ohrt der Eltesten Vätter, da sie von Traditionen, den mündtlich
a) Drf. Traditonen.
1. beweisen.
2. I Tim 6,3.
3. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. ia–ija.
4. Epiphanius, Adversus LXXX haereses XLI sive LXI. PG 41, Sp.1039–1052; GCS 31,
S. 380–389.
5. Basilius von Caesarea,Despiritu sancto 27 und 29.PG32, Sp.186–195 und 199–210.
6. (Pseudo-)Dionysius Areopagita, De ecclesiastica hierarchia I. PG 3, Sp. 389. Irenäus
von Lyon, Adversus haereses 3. PG7,1, Sp.843–972; SC211. Tertullian, Depraescriptione
haereticorum, insbesondere cap. 17–18. PL 2, Sp. 30 A–31 A; CChr.SL 1, S. 200–201; FC 42,
S. 262–264. Athanasius, Apologia contra Arianos. PG 25, Sp. 247–410. Origenes, Peri archon
(De principiis) IV. PG 11, Sp. 341–414; GCS 22, S. 292–364; Origenes, Vier Bücher
von den Prinzipien (hg. Görgemanns), S.668–821.
7. was für.
HERREN Christum zu seinem rechten vnnd Reych bey den seinen auch
wolte kommen vnnd das jenig gelten lassen, das er außtrucklich gepotten hat.
Was glaub vnd halten der Alten Kirchen seye von den Traditionen.
HJebey aber nun die Gegengelehrten vil H. Vätter Sprüch einführen vnd auß
den selbigen zu bewären ¹ vermeinen, das der Alten Kirchen glaub vnnd hal- 5
ten gewesen seye, das man nit alle Lehr auß der Heyligen Schrifft nemmen
vnnd durch die selbe bewären köndte, sonder das einn theyl Christlicher Lehr
vnnd haltung seye das jenig, so vonn den Apostolen ohn Schrifft mundtlich
dargegeben ist, Das auch solche mundtlich dargegebnen Lehren vnnd Haltungen
eben so krefftig sein sollen zur Gottseligkeyt als die Lehren, inn den 10
Apostolischen Schrifften begriffen, Vnd wer solche mundtlich dargegebne
Lehren vnd Haltungen nicht wolte gelten lassen, das der das Heylig Euangelium
zu einem blossen namen ziehen würde, das auch mit einem solchen von
der Religion nit zu handlen sein solt, Dann man nicht alle Lehre der Gottseligkeyt
² auß der Schrifft haben noch auch die auß der Schrifft allein verthedi- 15
gen möge. Welchs alles die Gegengelehrten ³ vermeinen auß dem Epiphanio ⁴ ,
Basilio ⁵ vnd anderen lieben Vätteren ⁶ zu erweysen.
Damit man aber nun desto eygentlicher verneme, was inn dem der Alten
Kirchen glaub vnnd halten gewesen seye, So seindt drey ding zu mercken:
Das erste, Wie manche Traditionen die Alten fürgeben, auch welcher massen; 20
Das ander, Woher man vonn den war Apostolischen Traditionen möge versichert
werden; Das dritte, Wie die reden der H. Vätter von den Traditionen ᵃ zu
vnderscheiden vnd zu richten seindt. | VIIb/Bjb |
Das erste: Von was ⁷ Traditionen diese Vätter allemal reden vnd wie mancherley
sie die dargeben, welche sie für gewiß Apostolisch halten, als die vonn 25
den Apostolen selb dargegeben seindt, welche aber sonst auffkommen: So
man nun die ohrt der Eltesten Vätter, da sie von Traditionen, den mündtlich
a) Drf. Traditonen.
1. beweisen.
2. I Tim 6,3.
3. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. ia–ija.
4. Epiphanius, Adversus LXXX haereses XLI sive LXI. PG 41, Sp.1039–1052; GCS 31,
S. 380–389.
5. Basilius von Caesarea,Despiritu sancto 27 und 29.PG32, Sp.186–195 und 199–210.
6. (Pseudo-)Dionysius Areopagita, De ecclesiastica hierarchia I. PG 3, Sp. 389. Irenäus
von Lyon, Adversus haereses 3. PG7,1, Sp.843–972; SC211. Tertullian, Depraescriptione
haereticorum, insbesondere cap. 17–18. PL 2, Sp. 30 A–31 A; CChr.SL 1, S. 200–201; FC 42,
S. 262–264. Athanasius, Apologia contra Arianos. PG 25, Sp. 247–410. Origenes, Peri archon
(De principiis) IV. PG 11, Sp. 341–414; GCS 22, S. 292–364; Origenes, Vier Bücher
von den Prinzipien (hg. Görgemanns), S.668–821.
7. was für.