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https://doi.org/10.11588/diglit.30232#0101
5
10
15
20
25
30
bestendige verantwortung
vnd wolherbrachten haltung vnd zeugniß der Christlichen Kirchen seer vnd
billich getrungen haben, wie gesagt, Weil nemlich die selbigen Ketzer ein
theyl der Biblischen Bücher gar verwarffen vnd in denen, die sie annamen,
gantz ein verkerten vnd widerwertigen verstand fürgaben ¹ Vnd sie dan auch
die lieben Vätter, der waren Gemeinden Christi zeugknissen hatten, die nit al-
lein in denen stucken, da von der streit war, sonder auch in allen anderen stükken
die war Apostolische Lehren, wie sie von Apostolen in Schrifften vnd on
Schrifft waren dargegeben, noch in warem, lebendigen glauben behalten hatten
vnnd mitt der that bewiesen.
Die Gegengelehrten ² führen auch ein spruch auß dem Augustino ³ ein, das
die Kirchen breuch alle, gemeine ⁴ vnd besondere ⁵ ,sodem Glauben vnd der
Liebe fürderlich seindt, sollen gehalten, welche denen verletzlich, in alle weg
abgeschafft werden ⁶ , wie auch die, so ferr ⁷ es on schwerer verletzung der
Gleubigen sein kan, die dem Glauben vnd Liebe nit fürderlich seindt, ob man
schon nit finden kan, wie sie wider den Glauben seind, darumb das sie die
Christlich Religion mit knechtlicher bürden beschweren. Dieser Spruch ist
auch nit wider das Buch der Reformation. Dan weder die Gegengelehrten
noch andere immermer darthun werden, das das Buch der Reformation einige
Kirchen vbungen, die dem ᵃ Glauben vnd der ᵇ Liebe dienlich sein köndt,
| XIIIb/Cjb | abschaffe oder auch einige anrichte, die dem Glauben vnd der
Liebe verhinderlich seye. Dahin ist mehr im Buch gesehen vnnd alles gerichtet
worden, das alle alte, nutzliche Kirchen vbungen wider auff bracht vnnd
das allein abgethon würde, das dem Glauben vnd der Liebe vnnd darumb
auch Christlicher freyheyt gewißlich entgegen vnd verhinderlich ist.
Beschluß auff die Erste Klag
SO dann wir nun leyder lengest von der Apostolischen Kirchen, die aller
ding mit Lehr, brauch der H. Sacramenten vnd leben in dem verharret hatten,
das die Apostolen dargegeben, gar wenig wissen haben (wie menniglich bekennen
muß, als das zu vil offenbar am tag ligt) vnd dan auch noch zu den
zeyten Augustini in den Gemeinden alles mit menschlicher vermessenheit (so
heysset er die weysen vnnd haltungen in der Religion, von Menschen on Gottes
Wort auffkommen) erfüllet ware, welche seyther gantz vnmäßlich gemeha)
Drf. den.
b) die (Druckfehlerverzeichnis Bl. CCXCIIIIb f.).
1. Bucer meint das von Marcion verfälschte Lukasevangelium. Vgl. dazu Harnack, Marcion,
S.249*–254*.
2. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. iija–iijb.
3. Augustin, Epistola 54,5,6–7. PL 33, Sp. 202–303; CSEL 34/2, S. 164–166. Augustin,
Epistola 55,19,35. PL33, Sp.221; CSEL 34/2, S.209–210. Vgl. auch oben S.88, Anm. 2.
4. allgemeine.
5. regionale, lokale.
6. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. iijb.
7. fern.
97
Alle Vätter haben
die höchste bewä-
rungen aller
Christlicher Lehr
auß der Schrifft gefuhrt.
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bestendige verantwortung
vnd wolherbrachten haltung vnd zeugniß der Christlichen Kirchen seer vnd
billich getrungen haben, wie gesagt, Weil nemlich die selbigen Ketzer ein
theyl der Biblischen Bücher gar verwarffen vnd in denen, die sie annamen,
gantz ein verkerten vnd widerwertigen verstand fürgaben ¹ Vnd sie dan auch
die lieben Vätter, der waren Gemeinden Christi zeugknissen hatten, die nit al-
lein in denen stucken, da von der streit war, sonder auch in allen anderen stükken
die war Apostolische Lehren, wie sie von Apostolen in Schrifften vnd on
Schrifft waren dargegeben, noch in warem, lebendigen glauben behalten hatten
vnnd mitt der that bewiesen.
Die Gegengelehrten ² führen auch ein spruch auß dem Augustino ³ ein, das
die Kirchen breuch alle, gemeine ⁴ vnd besondere ⁵ ,sodem Glauben vnd der
Liebe fürderlich seindt, sollen gehalten, welche denen verletzlich, in alle weg
abgeschafft werden ⁶ , wie auch die, so ferr ⁷ es on schwerer verletzung der
Gleubigen sein kan, die dem Glauben vnd Liebe nit fürderlich seindt, ob man
schon nit finden kan, wie sie wider den Glauben seind, darumb das sie die
Christlich Religion mit knechtlicher bürden beschweren. Dieser Spruch ist
auch nit wider das Buch der Reformation. Dan weder die Gegengelehrten
noch andere immermer darthun werden, das das Buch der Reformation einige
Kirchen vbungen, die dem ᵃ Glauben vnd der ᵇ Liebe dienlich sein köndt,
| XIIIb/Cjb | abschaffe oder auch einige anrichte, die dem Glauben vnd der
Liebe verhinderlich seye. Dahin ist mehr im Buch gesehen vnnd alles gerichtet
worden, das alle alte, nutzliche Kirchen vbungen wider auff bracht vnnd
das allein abgethon würde, das dem Glauben vnd der Liebe vnnd darumb
auch Christlicher freyheyt gewißlich entgegen vnd verhinderlich ist.
Beschluß auff die Erste Klag
SO dann wir nun leyder lengest von der Apostolischen Kirchen, die aller
ding mit Lehr, brauch der H. Sacramenten vnd leben in dem verharret hatten,
das die Apostolen dargegeben, gar wenig wissen haben (wie menniglich bekennen
muß, als das zu vil offenbar am tag ligt) vnd dan auch noch zu den
zeyten Augustini in den Gemeinden alles mit menschlicher vermessenheit (so
heysset er die weysen vnnd haltungen in der Religion, von Menschen on Gottes
Wort auffkommen) erfüllet ware, welche seyther gantz vnmäßlich gemeha)
Drf. den.
b) die (Druckfehlerverzeichnis Bl. CCXCIIIIb f.).
1. Bucer meint das von Marcion verfälschte Lukasevangelium. Vgl. dazu Harnack, Marcion,
S.249*–254*.
2. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. iija–iijb.
3. Augustin, Epistola 54,5,6–7. PL 33, Sp. 202–303; CSEL 34/2, S. 164–166. Augustin,
Epistola 55,19,35. PL33, Sp.221; CSEL 34/2, S.209–210. Vgl. auch oben S.88, Anm. 2.
4. allgemeine.
5. regionale, lokale.
6. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. iijb.
7. fern.
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Alle Vätter haben
die höchste bewä-
rungen aller
Christlicher Lehr
auß der Schrifft gefuhrt.