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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 13): Unionsschriften 1542 - 1545 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0075
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2. BEDENKEN FUR DEN 3. REICHSTAG ZU SPEYER

71

Ottingenn1 vnnd Graue Friderich vonn Furstenbergk2, jnn Furstenn Rath
geordt habenn.
Vnnd derhalbenn mustenn sich vnsere Furstenn auch weder auß den Chur-
fürsten- I 2 6V \ noch Furstenn rath3 sönderenn, dann sie doch danebenn jre
eigne rathschlagung aüch woll habenn konten. Man weist, das diß zu Regens-
purgk hoch geschadet hatt, das siech die vnseren vonn beydenn rathenn ge-
sondertt haben; jm Churfurstenn Rath4 5 were man woll weiter khommen, so
Sachßenn bey den anderen blybenn were. So wurdenn die so wenig jm Fur-
stenn rath die anderen nit habenn dorffenn so vberbochen5x. yWa die vnser
werenn zugegen gewest, es wurdenn auch der prelatenn etzliche bessers zun
sachenn geredt haben; Man weis woll, was beherschungk etlich leut jnn die-
sem ratth treibenn, wann vnser Furstenn nyt darin sein. Es warenn damals1'
vill prelatenz, hettenn diea dapffernn beystandt gehabtt, sie hettenn sich vf
die beßeren seittenn gegebenn.
Es were auch hochstes vleis6 mit Allen Anderenn Churfurstenn vnd fur-
sten, I 2/r I bey denen einige handlung stadt haben kondte, zühandlen, das sie
die letzste6 noth Deutscher Nationn behertzigenn vnnd doch einmal helf-
fenn wolttenn, das man wider einander besser versthonn vnnd die hertzen
recht zusammen seyennc vnnd also rath vnd hilff, vnser vatterlandt vor dem
turcken zuschutzen, finden mochte, dwelchs warlich vnmoglich ist zuerlan-
gen, Dann got wils nit geben, So langc man sich der Religionn halbenn nit vff
Christlich wege vergleychedA
x) danach wohl von Bucer gestr.: Dan dazumal: b.
y) —y) Wa die vnseren weren zu gegen gewesen, es wurden auch der prelaten etliche bes-
sers zun sachen geredt haben. Man weiß wol was beherschung etlich leut m diesen rath try-
ben, wann vnser fursten nit drinen sind. Es waren damals: von Bucer am Rand erg.: b.
z) danach wohl von Bucer gestr.: waren: b.
a) sie: b.
b) über der Zeile -s- erg.: a.
c) setzen: b.
d) —d) Welches warlich onmoghch ist zu erlangen, dann Gott wills nit geben, so lang man
sich der religion halben mt vff Christlich wege vergleychet: von Bucer am Rand erg.: b.
e) über der Zeile erg., 1m Text gestr.: leith: a.
f) vergleichenn: a.

1. Martin, Graf von Öttingen-Wallerstein-Flochberg (geb. 1500, gest. 1549). NDB 19,
S'473’
2. Friednch II., Graf von Fürstenberg (geb. 1496, gest. 15 59), kaiserhcher Kommissar am
Reichstag zu Worms 1544. ADB 8, S. 219.
3. An Reichstagen fanden sich der Kurfürstenrat, der Fürstenrat und der Städterat als
Kunen zusammen. Zur personellen Zusammensetzung dieser Räte an den Reichstagen von
Regensburg (1541) und Speyer (1542) vgl. Neue und vollständigere Sammlung der Reichs-
Abschiede, T. II, S. 441—443 und S. 467—470; Schorn-Schütte, Reformation. Vorgeschichte,
Verlauf, Wirkung, S.41.
4. Der Kurfürstenrat umfaßte damals sieben Mitglieder.
5. überwinden. Grimm 23 (= XI,2), Sp. 146.
6. hochstes vleis: mit höchstem Eifer, mit höchster Sorgfalt.
 
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