!42
3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544
11 ) 1 c Pfarren Oed
vnd wust2
Vnnleidliche
pfarrer
mFehl der Bi-
schouen™
form vnd wesen der Christlichen haushaltung vnnd versehung der Kirchen
vnnd dem ewig bestandennb rechten Gottes verkeret vnnd verderbett ist,
auch teglich meer verkeret vnd verderbett wirdtc, vnnd dapey auch aus was
vrsprung vnd vrsachen solch Kirchen verderbenn so 12//r I gar derschrecklich
eingerissenn, vberhanndt genomenn vnnd so gar^ verstocket vnnd so trotz-
lich bisher erhaltenn vnnd beschutzett worden ist vnnd noch wirdtc.
Wie vbel vnnd jamerlich die Seelsorge vnnd aller Kirchendienst dieser zeit
verkeret vnd verderbed ist jn» allen Ortten Teutscher Nation, da die Kir-
chen mit dem Papstlichen*1 Regiment noch beschweret sein.
Erstlich, so werenn allennthalben seher viell pfarrenn gar one pfarrer vnnd
Seelsorger vnnd wurden derenni teglich mehr der Seelsorge beraubett vnnd
gantz verwustett.
Zum anndern, so finde man vnnder hundertt pfarrern kaum einen, der nit
mitt so offentlicher Simoney, hurey vnnd andern solchen groben lasternn be-
haftet, auch eines solchen grobenk vnwissens seien aller Gottlichen dienn-
sten, 'das sie das Gottlich worth, Canones vnnd leges nit allein vom Kirchen
diennst, sonnder auch vonn aller gemeinschaft der Kirchen verstossen I 2//v I
vnnd verbannen vnnd auch denn gemeinen weltlichen straffenn vnnderwerf-
fenn.
Tzum drittenn, so werenn auch der Bischoue sehr wenig in Teutschen
Lannden, die nit durch Offentliche Simoney vnnd verbannete Ambition,
durch verheissung feister Kirchenn Lehenn vnnd ander verpottenn practicen,
auch durch gewaltige beforderung der grossenn herrenn zu Bischouelichem
Amptt vnnd gewaltt komen seien. Darumb sie auch durch das wortt Gottes,
Canones vnnd leges genntzlich verworffenn, verbannet vnnd denn straffenn
Kay. Rechtenn vnnderworffenn vnnd gar nit fur Bischoue zuhalten erkennet
werenn.
Tzum vierdenn finde mann auch gar keinen Bischoue in Teutschen Landen,
der weder seiner Bischouelichenn Kirchenn" noch denen, die jedem neben
der Bischouelichen Kirchenn beuolhen sindt, das Bischoueliche Ampt leiste
b) bestonden: b und e.
c) wurdt: b; würdt: e.
d) —d) fehlt m: f.
e) wurdt: b.
f) fehlt m: f.
g) an: b und e.
h) Schrf.: Paptlichen: a.
1 )—i) fehlt tn: f.
|) der: f.
k) über der Zeile von Bucer (?) erg. für gestr.: wüsten: e.
l) —/) fehlt tn: f.
m) —m) fehlt tn: f.
n) danach gestr.: beuolhen sindt: a.
3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544
11 ) 1 c Pfarren Oed
vnd wust2
Vnnleidliche
pfarrer
mFehl der Bi-
schouen™
form vnd wesen der Christlichen haushaltung vnnd versehung der Kirchen
vnnd dem ewig bestandennb rechten Gottes verkeret vnnd verderbett ist,
auch teglich meer verkeret vnd verderbett wirdtc, vnnd dapey auch aus was
vrsprung vnd vrsachen solch Kirchen verderbenn so 12//r I gar derschrecklich
eingerissenn, vberhanndt genomenn vnnd so gar^ verstocket vnnd so trotz-
lich bisher erhaltenn vnnd beschutzett worden ist vnnd noch wirdtc.
Wie vbel vnnd jamerlich die Seelsorge vnnd aller Kirchendienst dieser zeit
verkeret vnd verderbed ist jn» allen Ortten Teutscher Nation, da die Kir-
chen mit dem Papstlichen*1 Regiment noch beschweret sein.
Erstlich, so werenn allennthalben seher viell pfarrenn gar one pfarrer vnnd
Seelsorger vnnd wurden derenni teglich mehr der Seelsorge beraubett vnnd
gantz verwustett.
Zum anndern, so finde man vnnder hundertt pfarrern kaum einen, der nit
mitt so offentlicher Simoney, hurey vnnd andern solchen groben lasternn be-
haftet, auch eines solchen grobenk vnwissens seien aller Gottlichen dienn-
sten, 'das sie das Gottlich worth, Canones vnnd leges nit allein vom Kirchen
diennst, sonnder auch vonn aller gemeinschaft der Kirchen verstossen I 2//v I
vnnd verbannen vnnd auch denn gemeinen weltlichen straffenn vnnderwerf-
fenn.
Tzum drittenn, so werenn auch der Bischoue sehr wenig in Teutschen
Lannden, die nit durch Offentliche Simoney vnnd verbannete Ambition,
durch verheissung feister Kirchenn Lehenn vnnd ander verpottenn practicen,
auch durch gewaltige beforderung der grossenn herrenn zu Bischouelichem
Amptt vnnd gewaltt komen seien. Darumb sie auch durch das wortt Gottes,
Canones vnnd leges genntzlich verworffenn, verbannet vnnd denn straffenn
Kay. Rechtenn vnnderworffenn vnnd gar nit fur Bischoue zuhalten erkennet
werenn.
Tzum vierdenn finde mann auch gar keinen Bischoue in Teutschen Landen,
der weder seiner Bischouelichenn Kirchenn" noch denen, die jedem neben
der Bischouelichen Kirchenn beuolhen sindt, das Bischoueliche Ampt leiste
b) bestonden: b und e.
c) wurdt: b; würdt: e.
d) —d) fehlt m: f.
e) wurdt: b.
f) fehlt m: f.
g) an: b und e.
h) Schrf.: Paptlichen: a.
1 )—i) fehlt tn: f.
|) der: f.
k) über der Zeile von Bucer (?) erg. für gestr.: wüsten: e.
l) —/) fehlt tn: f.
m) —m) fehlt tn: f.
n) danach gestr.: beuolhen sindt: a.