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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0338
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5. EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
den waren, alten kirchen rechten, wie die in aller Chri- I a ij b I stenheyt von
Apostolen an biß vff den Gregorium j.1 vnd vom keyser Constantino j.2 bis
auff Justinianum j.3 erkennet vnd gehalten sind worden, Sonder auch nach
dem des Papsts tyrannei alles recht der kirchen so geferlich eingethon vnd jr
selb verstricket hatt.
Vnd erstlich, das sie wissen, den Papst vnnd seinen verkerten anehang die
Würden, Stande vnd gewalt, deren titel sie jnen selb felschlich anmassen, vil-
feltiglich verwürcket haben Durch so vilfaltig verlassung vnd verkerung jres
ordenlichen diensts, den sie der kirchen zü leisten schuldig sind, Vnd die so
schwere ergernüssen mit verkerung der Christlichen vnd Apostolischenq
lehre, brauch der h. Sacramenten vnd kirchen zucht, auch der so vilfeltigen
vnd grewlichen Symonei vnd onzüchtigem leben, damit sie alle offentlich vnd
notorie entweders behafftet oder mit den verhafften damit verbottene ge-
meinschafft haben.
Züm anderen, das sie mit jrem so gar verstocktem nit allein verharren, son-
der auch verfolgen alles gottseligen vnd ernsten warnens, straffen vnd ver-
manens zür besserung, das an sie nun über die fünff hundert jare durch so vil
lieber vnd heiliger leute vnd auch gantze Concilien beschehen, sich selb über-
flüssig der incorrigibilitet, das man der besserung an jnen nit zü hoffen hatt,
überzeuget vnnd überwisen haben.
Züm dritten, weil dem also, das dem Papst vnd I a iij a I seinem verkerten
anhang nichts wenigers gepüren mage dann die Concilien berüffen vnd ver-
walten, darinn von jr reformation, ja mehr erledigung der kirchen Gottes von
jrer gottlosen vnd verderblichen tyrannei solle gehandlet vnd sie derhalben
von allen getrawen dienern Gottes vffs ernstlichest anklaget vnd verdammet
werden.
Züm vierden, weil aber die hochste notdurfft vnser armen Deutschen er-
forderet, vns des grewlichsten zorn Gottes von wegen also zü vil langgewer-
ter vnd taglich wachsender verwüstung der religion entladen vnd vnserem
zeitlichen vnd ewigen verderben auffs forderlichst zü entfliehen durch war
Christliche reformation der religion vnd kirchen, das vnseren Heupteren
Deudtscher nation der Kei. vnd Kon. Mai. mit Churfürsten, Fürsten vnd
Herren gepüret vnd eignet, zü disem so notwendigen, heyligen, heylsamen
werck auffs baldist zü greiffen, ein National Concilium anzüsetzen vnd zü
halten vnd darinn ware besserung der religion vnd alles kirchendiensts sü-
chen, anrichten vnd jns werck bringen. Jn dem onangesehen, was der Papst
mit seinem verkerten anhange Oder auch1 andere Nationen daiwider
q) Drf. Apostolichschen.
r) Drf. arch.
1. Gregor I. der Große; s. oben S. 242, Anm. 3.
2. Konstantin I.; s. oben S. 271, Anm. 2.
3. Justinian I.; s. oben S. 289, Anm. 13.
5. EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
den waren, alten kirchen rechten, wie die in aller Chri- I a ij b I stenheyt von
Apostolen an biß vff den Gregorium j.1 vnd vom keyser Constantino j.2 bis
auff Justinianum j.3 erkennet vnd gehalten sind worden, Sonder auch nach
dem des Papsts tyrannei alles recht der kirchen so geferlich eingethon vnd jr
selb verstricket hatt.
Vnd erstlich, das sie wissen, den Papst vnnd seinen verkerten anehang die
Würden, Stande vnd gewalt, deren titel sie jnen selb felschlich anmassen, vil-
feltiglich verwürcket haben Durch so vilfaltig verlassung vnd verkerung jres
ordenlichen diensts, den sie der kirchen zü leisten schuldig sind, Vnd die so
schwere ergernüssen mit verkerung der Christlichen vnd Apostolischenq
lehre, brauch der h. Sacramenten vnd kirchen zucht, auch der so vilfeltigen
vnd grewlichen Symonei vnd onzüchtigem leben, damit sie alle offentlich vnd
notorie entweders behafftet oder mit den verhafften damit verbottene ge-
meinschafft haben.
Züm anderen, das sie mit jrem so gar verstocktem nit allein verharren, son-
der auch verfolgen alles gottseligen vnd ernsten warnens, straffen vnd ver-
manens zür besserung, das an sie nun über die fünff hundert jare durch so vil
lieber vnd heiliger leute vnd auch gantze Concilien beschehen, sich selb über-
flüssig der incorrigibilitet, das man der besserung an jnen nit zü hoffen hatt,
überzeuget vnnd überwisen haben.
Züm dritten, weil dem also, das dem Papst vnd I a iij a I seinem verkerten
anhang nichts wenigers gepüren mage dann die Concilien berüffen vnd ver-
walten, darinn von jr reformation, ja mehr erledigung der kirchen Gottes von
jrer gottlosen vnd verderblichen tyrannei solle gehandlet vnd sie derhalben
von allen getrawen dienern Gottes vffs ernstlichest anklaget vnd verdammet
werden.
Züm vierden, weil aber die hochste notdurfft vnser armen Deutschen er-
forderet, vns des grewlichsten zorn Gottes von wegen also zü vil langgewer-
ter vnd taglich wachsender verwüstung der religion entladen vnd vnserem
zeitlichen vnd ewigen verderben auffs forderlichst zü entfliehen durch war
Christliche reformation der religion vnd kirchen, das vnseren Heupteren
Deudtscher nation der Kei. vnd Kon. Mai. mit Churfürsten, Fürsten vnd
Herren gepüret vnd eignet, zü disem so notwendigen, heyligen, heylsamen
werck auffs baldist zü greiffen, ein National Concilium anzüsetzen vnd zü
halten vnd darinn ware besserung der religion vnd alles kirchendiensts sü-
chen, anrichten vnd jns werck bringen. Jn dem onangesehen, was der Papst
mit seinem verkerten anhange Oder auch1 andere Nationen daiwider
q) Drf. Apostolichschen.
r) Drf. arch.
1. Gregor I. der Große; s. oben S. 242, Anm. 3.
2. Konstantin I.; s. oben S. 271, Anm. 2.
3. Justinian I.; s. oben S. 289, Anm. 13.