7. WIDER VFFRICHTUNG DER MESSEN, ANDERER SACRAMENTEN 403
VND CEREMONIEN
wider seinen grewlichsten grewel vnd alles sein so grewlichst welt verderben
an seel, eer, leib vnd gut kein ordenlicher gewalt (der jm dann aller mus ver-
stricket sein vnd die fuß küssen) auch kein gesetz noch recht (das er alles im
schreyn seines hertzens hat) ichtzig1 vermage. Vnd ob denn schon ein mal
s ein Concilium würde, das der sachen wolte helffen, so ist auch das fürkom-
men, dann sie den Bapst vber alle Concilia erhebt haben.
Weil dann die welt will betrogen sein vnnd war Christliche leere, weyl die2
ware rew vnd abstandt der sünden vnd thattliche besserung deß lebens for-
dert, nit dulden mage, will falschen schein vnd gotsdienst haben, Vnd dann
10 nun alle Clerisey in allen landen so grewlich verderbet ist vnd darumb sich
dem Bapst gern vndeiwürffet vnd sich jn schinden lasset, seine macht vnd ge-
walt vleissig meeret vnd stercket wie sie konden, auff das er jnen hinwider
auch jr so grewlichs kirchen rauben vnd verderben vnd so wüstes leben
schütze, Vnnd dann auch der kirchen herrschafften vnd güter so onendtlich
15 groß vnd reich sein Vnd I Gija I deren so wenig, die nit den Satan ehr anbetten,
dan sie das mit niessen von solchen herrschafften vnd gütern verlassen, das sie
bißhar genossen haben - So denn alle dise vrsachen züsamen schlagen, bleibet
nit allein diß aller grewlichste Widerchristenthumb stehen, sonder stercket
sich auch taglich bey allen denen, bey welchen es vnser Herre Christus nit
20 durch den geist seins munds, durch sein lebendigs Euangelium, angreiffet vnd
vmbstosset. Also haltet es sich vmb das verkerte Bapsthumb, das eigentlich
vnnd eusserste Widerchristenthumb.
Wie das Christlich Bapsthumb oder pfaffenthumb wider vffzürichten seie
DA müssen wir vns vor allem zü vnseren rechten Obristen Bapst Jesu
25 Christo von gantzem hertzen keren, jn anrüffen, das er disen seinen eusseri-
sten feind, das verkerte Bapstumb, durch den geist seins munds wolle zersto-
ren, wolle mit seinem h. Euangeli, wie er herrlich angefangen, gewaltig fort
tringen, seine arme, zerstreweten schaflin seine stimme recht gewaltig lassen
horen vnd sie von disen dieben vnd mordren zü sich vnd in seinen einigen
30 schaaffstal seiner einigen, waren kirchen selb versamlen vnd weiden3, Selb
getrewe vnderhirten vnd diener jnen erwehlen, berüffen vnd ordnen Vnd sei-
nen dienern, vnsern Obristen heuptern, der Keyserlichen vnnd Koniglichen
Maiestat, den Churfürsten, Fürsten vnd Stenden des Reichs Teutscher Nation
seinen h. Geist verlei- I G ij b I hen, das sie jr ampt vnd pflicht in dem recht er-
35 kennen vnnd bedencken, Vnd der Bapst zü Rom vnd alle seine anhang onan-
gesehen darnach trachten, das man sich der war Christlichen leere vnnd seel-
sorge im Herren vnd nach seinem wort recht vergleiche vnd vereinige Vnd
dann zü allem kirchen dienst die setze vnnd verordne, die man vor Gott aus
1. lrgendetwas. Götze, S. 127.
2. diese.
3. Vgl. Joh 10,1-18.
VND CEREMONIEN
wider seinen grewlichsten grewel vnd alles sein so grewlichst welt verderben
an seel, eer, leib vnd gut kein ordenlicher gewalt (der jm dann aller mus ver-
stricket sein vnd die fuß küssen) auch kein gesetz noch recht (das er alles im
schreyn seines hertzens hat) ichtzig1 vermage. Vnd ob denn schon ein mal
s ein Concilium würde, das der sachen wolte helffen, so ist auch das fürkom-
men, dann sie den Bapst vber alle Concilia erhebt haben.
Weil dann die welt will betrogen sein vnnd war Christliche leere, weyl die2
ware rew vnd abstandt der sünden vnd thattliche besserung deß lebens for-
dert, nit dulden mage, will falschen schein vnd gotsdienst haben, Vnd dann
10 nun alle Clerisey in allen landen so grewlich verderbet ist vnd darumb sich
dem Bapst gern vndeiwürffet vnd sich jn schinden lasset, seine macht vnd ge-
walt vleissig meeret vnd stercket wie sie konden, auff das er jnen hinwider
auch jr so grewlichs kirchen rauben vnd verderben vnd so wüstes leben
schütze, Vnnd dann auch der kirchen herrschafften vnd güter so onendtlich
15 groß vnd reich sein Vnd I Gija I deren so wenig, die nit den Satan ehr anbetten,
dan sie das mit niessen von solchen herrschafften vnd gütern verlassen, das sie
bißhar genossen haben - So denn alle dise vrsachen züsamen schlagen, bleibet
nit allein diß aller grewlichste Widerchristenthumb stehen, sonder stercket
sich auch taglich bey allen denen, bey welchen es vnser Herre Christus nit
20 durch den geist seins munds, durch sein lebendigs Euangelium, angreiffet vnd
vmbstosset. Also haltet es sich vmb das verkerte Bapsthumb, das eigentlich
vnnd eusserste Widerchristenthumb.
Wie das Christlich Bapsthumb oder pfaffenthumb wider vffzürichten seie
DA müssen wir vns vor allem zü vnseren rechten Obristen Bapst Jesu
25 Christo von gantzem hertzen keren, jn anrüffen, das er disen seinen eusseri-
sten feind, das verkerte Bapstumb, durch den geist seins munds wolle zersto-
ren, wolle mit seinem h. Euangeli, wie er herrlich angefangen, gewaltig fort
tringen, seine arme, zerstreweten schaflin seine stimme recht gewaltig lassen
horen vnd sie von disen dieben vnd mordren zü sich vnd in seinen einigen
30 schaaffstal seiner einigen, waren kirchen selb versamlen vnd weiden3, Selb
getrewe vnderhirten vnd diener jnen erwehlen, berüffen vnd ordnen Vnd sei-
nen dienern, vnsern Obristen heuptern, der Keyserlichen vnnd Koniglichen
Maiestat, den Churfürsten, Fürsten vnd Stenden des Reichs Teutscher Nation
seinen h. Geist verlei- I G ij b I hen, das sie jr ampt vnd pflicht in dem recht er-
35 kennen vnnd bedencken, Vnd der Bapst zü Rom vnd alle seine anhang onan-
gesehen darnach trachten, das man sich der war Christlichen leere vnnd seel-
sorge im Herren vnd nach seinem wort recht vergleiche vnd vereinige Vnd
dann zü allem kirchen dienst die setze vnnd verordne, die man vor Gott aus
1. lrgendetwas. Götze, S. 127.
2. diese.
3. Vgl. Joh 10,1-18.