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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 16): Nachträge 1531 - 1541 — Gütersloh, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.30653#0019
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Nr.1
Gutachten der Straßburger Prediger für den Ulmer Rat
Der Prediger alhie Bedencken

2. September 1531
bearbeitet von Stephen E. Buckwalter

Einleitung
1. Entstehung und Inhalt

Das im folgenden edierte Gutachten stellt die letzte in einer ganzen Reihe von
Schriften dar, die Bucer im Laufe des Jahres 1531 für die Stadt Ulm verfaßt hat. ¹
Zwecks der Einführung und Konsolidierung der Reformation hatte der Ulmer Rat
neben Bucer auch den Basler Reformator Johannes Oekolampad sowie Ambrosius
Blarer aus Konstanz in die schwäbische Reichsstadt eingeladen ² , wo sie am 21. Mai
1531 eintrafen ³ und bis zum 30. Juni blieben ⁴ . Innerhalb dieser sechs Wochen erarbeiteten
sie 18 Glaubensartikel ⁵ , die als theologische Grundlage der reformatorischen
Neuordnung Ulms dienen sollten, examinierten Pfarrer und Ordensleute in
der Stadt und im Umland, beaufsichtigten die Abschaffung der Messe, sorgten für
die Entfernung von Bildern aus den Kirchen und führten die ersten evangelischen
Taufen und Trauungen durch. ⁶

Am 16. Juli, also nach der Abreise Bucers und Oekolampads, wurde die erste
evangelische Abendmahlsfeier gehalten, am 31. Juli ein ›Gemain außschreiben‹ ⁷ erstellt,
in welchem die Stadt die Reichsstände über die durchgeführten Neuerungen

1. Mit Ausnahme des vorliegenden Gutachtens sind alle diese Schriften in BDS 4, S.183–305
und 365–398 sowie in BDS 10, S.69–102 ediert. Darüber hinaus ist die ausführliche, vom Ulmer
Rat in Auftrag gegebene Abhandlung zur Ehe und Ehescheidung von Bedeutung, die Bucer im November
1533 abschloß (Edition in: BDS 10, Nr.12, S.163–404).

2. Zu der Bitte des Ulmer Rates vom 19. April und der Zusage Bucers vom 25. April 1531 vgl.
BCor V, Nr. 418, S. 357f. und Nr. 422, S. 365f. sowie Specker/Weig, Die Einführung der Reformation
in Ulm, S. 172f.
3. Vgl. Specker/Weig, Die Einführung der Reformation in Ulm, S. 176.
4. Bucer und Oekolampad verließen die Stadt an diesem Tag, während Blarer bis zum 20. Juli
1531 blieb (Specker/Weig, Die Einführung der Reformation in Ulm, S. 169). Vgl. auch den Brief der
drei auswärtigen Prediger an Joachim Vadian vom 23. Juni 1531 (BCor VI, Nr. 430, S. 10–12), in
welchem sie die Bilanz ihres Aufenthaltes ziehen und ankündigen, bald abzureisen (ebd., S. 12,3–5).
5. Bucers Entwurf derselben ist in BDS 4, S.375,9–379,20 ediert.
6. Vgl. Greschat, Bucer, S. 126–132 (= 1. Aufl., S. 117–22); Pollet II, S. 163–179; Endriß, Das Ulmer
Reformationsjahr 1531; vgl. auch die Übersicht in Specker/Weig, Die Einführung der Reformation
in Ulm, S. 169. Während dieser Zeit hat Bucer auch zwei Gutachten zur Reform des Eherechts
in Ulm erstellt und vorgelegt (Edition in: BDS 10, Nr.6 und 7, S.69–102).

7. Edition in: BDS 4, S.273–304.
 
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