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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 16): Nachträge 1531 - 1541 — Gütersloh, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.30653#0184
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180 7. protokollierte stellungnahme bucers im gespräch

costhenem Augustensem in causa eucharistiae feria 5 post Reminiscere Gothae anno
1537 ¹ in aedibus Ioannis Oswaldi, quaestoris Gothani«. ²

In der Gothaer Handschrift Chart. B 28 findet sich zu diesem Text auf fol.44 ᵛ die
folgende Überschrift: »Haec seq: egit Gothae D M L de Eucharistia cum Bucero et
Lycosthene, qui enim grauiß: et periculosiß: aegrotantem illo fuerant secuti a conventu
Schmalkaldensi quem nodum solutem coactus est deserere Luth. propter aduersam
valetudinem qua Schmalcaldi magno principum et aliorum ordinum dolore
fuerat conflictatus, Acta sunt autem haec die Iouis post Reminscere 1537.« ³

Bucer bekräftigt in seiner hier protokollierten Aussage, daß weder er noch die
eidgenössischen Theologen die Lauterkeit, Gesinnung und Rechtschaffenheit Luthers
in Zweifel gezogen hätten. Er habe die Auffassungen der Altgläubigen zur
Transsubstantiationslehre ⁴ verworfen und dies erklären wollen. Er hoffe, daß man
in den Verhandlungen (sc. in Schmalkalden) zu einem vollständigen und zuverlässigen
Einvernehmen gelange.

Luther erklärt darauf, im Falle seiner Genesung mit den eidgenössischen und
oberdeutschen Theologen zu korrespondieren, und lobt Bucers einige Monate zuvor
in Wittenberg geleisteten Einsatz für eine Einigung in den Abendmahlsfragen. ⁵
Danach segnet Luther die Gesprächsteilnehmer und feiert mit ihnen das Abendmahl.
Am 2. März segnet er Wolfhart und Bucer, die von Gotha nach Schmalkalden
aufbrechen, und bittet sie, Christus nachzufolgen. ⁶

2. Überlieferung

Das Gesprächsprotokoll liegt in zwei Handschriften vor. Inhaltlich sind große Gemeinsamkeiten
festzustellen; im Wortlaut unterscheiden sich die beiden Überlieferungen
aber erheblich. Die Handschriften sind nicht als Vorlage und Abschrift miteinander
verbunden, sondern stehen in einem anderen, allerdings ungeklärten
Zusammenhang.

1. 1. März 1537.

2. Diese Überschrift wird von Clemen, Luther in Schmalkalden 1537, S.260 aus der Handschrift
Helmst. 76 der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel ediert. Clemen gibt den Wortlaut des einleitenden
Votums von Luther nicht wieder und verweist stattdessen auf die Edition in WA TR 3,
Nr. 3544. Das kurze Protokoll des restlichen Gespräches und der Ereignisse ediert Clemen aus derselben
Handschrift.
3. Für Informationen zu dieser Handschrift danke ich Herrn Daniel Gehrt, Gotha.
4. S. unten S.186, Anm. 1.
5. Wittenberger Konkordie vom 28. April 1536. Edition in: BDS 6,1, S.114–134.
6. Luther, immer noch sehr geschwächt, verließ am 4. März mit seinen Begleitern Gotha und traf
am 14. März in Wittenberg ein. Vgl. Brecht, Martin Luther 3, S.188f.; Köstlin, Martin Luther 2,
S. 392f.
 
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