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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0141

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BERNER DISPUTATION

137

nem glouben unsern mitbruder, im fleysch gelitten haben und uns erlößt
bekennen. | Also wirt er nit mer by uns verachtlich bywonen, sonders 161a
wirt kommen, das ist, sich eroffnen in der herrlikeit sines vatters mit
sinen englen, Matthei am xxvi. cap[itel] [64]. Ist also die Urstende38 und
5 Uffart Christi endtlichen zeverstan ein bekrefftigung aller worten und
wercken Christo, so Moyses und die Propheten und alle gschrifft von im
bezüget hat. Daruß ich endtlich beschlüß, allweg zu einem Christen-
lichen bescheyd, so er die wort geredt hat des Nachtmals vor siner
himmelfart, sye die himmelfart den wortene nit entgegenf.

10 Butzerus.
Min herr Pfarrer, der vermeint, der dritt anzogen artickel (Von dannen
er künftig ist, zu richten etc.) mit andren gschrifften, die da anzeigen,
das der Herr lyblich von uns zum vatter gangen ist und erst zum gericht
wider künfftig, bringend nit mer, dann das der herr nit mer sichtbarlich
15 lyblich by uns sye, und schlachend nit ab39, das er möge by uns sin
lyblich aber doch unsichtbarlich. Daruff sagen wir, wir blybend by der
einfaltigen, hällen und dürren40 gschrifft, die uns anzeyget, er sye von
uns zum vatter lyblich gangen und habe die welt verlassen. Die gschrifft
leert uns nit von der mittlen wyß, das er lyblich und doch unsichtbarlich
20 by uns sye. Paulus hett sunst ouch wol etwas uff sine wort luten lassen,
namlich da er redt von dem Brot des nachtmals, in dem dann unser
gegenteyl Christum lyblich zehaben vermeinend. Die Christen wellen
acht nemmen der worten Pauli [1 Kor 11,26]: Dann so offt, so ir von disem
brot essend, etc. Das uns fürgeworffen wirdt aber ein mal, die wort des
25 Nachtmals sygend geredt, ee das er gen | himmel gefaren sye, das ist
vor verantwurt. Das letst, das der Herr verheyssen hat [Mt 28,20], by
uns zesin biß zu end der wellt, ist ouch vor verantwurt. Durch sinen
geyst, den tröster, wirt er die sinen niemermer verlassen. Und ist weder
nutz noch not lut siner eygnen wort, das er lyblich mer by uns sye. Also
30 ist ouch verantwurt und wirt villicht wyter erklärt werden, das uß ii. Cor
[inther] v[16] anzogen istg.

161 b
Such hievor am 158.blat.
Such ouch am 158.blat.

Uf den xix.tag Jenners.
Pfarrer von Sant Gallen.
Hoch- und wolgelert, fürsichtig41, wyß42, G[nädige] Herren und Chri-

e) A, B, D: Worten des nachtmals. - f) C, D: etc. - g) C, D: etc.
38. Auferstehung.
39. Abschlagen, vgl.Anm.36.
40. Einfach.
41. Klug.
42. Weise.
 
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