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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0272
268
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8—1 5 39
Wenn aber einer sie und an inen also Christum und die Kirch je nit
hören und in seinem bekentlichem argen verharren wölte, dem sollen
sie die gemeinschafft des tischs Christi absprechen und inen wie ein
Heiden halten s3°, dermassen doch, wie oben beschrieben, daß im
besserliche hülff und gemeynschafft nit versagt werde, so lang in die 5
Oberkeit duldet. Sie sollen auch ein solichen nit eh* wider zülassen,
denn er sich mit begeben zur besserung und auch tMtlichem beweisen
84a derselbigen umb | gnade und Verzeihung bei den Ehesten bitlich an-
gesüchet u3h
Seind aber die stück, darumb den leuten (wenn sie in solchen über 10
alles vermanen verharren v und die kirch Christi, die sie davon zur
besserung vermanet, ye nit hören wollen) die Christlich gemeynschafft
abzusprechen ist, diese 32.
Erstlich falsche leer treiben, welche w eygentlich dem waren verstand
göttlicher geschrifft, wie wir denn in der Confession zu Augspurg 15
Keyserlicher Majestät überantwortet haben, entgegen und zuwider ist
und dar durch die leut vom reynen x glauben auch eynigkeit und gemeyn-
schafft der Kirchen y in secten und rotten abgefüret werden 233.
Zum Andern, auch andere gotslesterung mutwilliglich a üben, Es sei
B 4 b in ungeystliehern b verächtlichem | reden von der geschrifft und andern 20
gütlichen dingen oder auch in frevelem fluchen und schweren 34.
Zum Dritten, Sein Eegemahel, kind und gesind mit unleidlicher un-
billigkeyt übel halten oder zu offenbaren schänden und Sünden ver-
ursachen.
Zum Vierdten, Den Eltern, Vorgesetzten und oberen mit beharlicher c 25
ungehorsam widerspenstig sein.
Zum Fünfften, Gegen den nehisten öffentlich und beharlichen feindt-
schafft tragen und üben und sich mit inen nit wollen versünen lassen.
s) wie ein Heiden halten / 4. 1. 2. 3. — t) Sie sollen auch ein solichen nit eh / und
ehe nicht. — u) -f- hat. — v) verharren / beharren. — w) welche / die. — x) reynen /
warem. — y) der Kirchen / Christi. — z) abgefüret werden / füren. - a) mutwillig-
lich / mutwillig. - b) ungeystlichem / arglistigen. - c) mit beharlicher / durch
mutwillige und unbilliche.
30. Vgl.dieS. 251,Anm. 15 angegebene Parallele; vgl. dazu ferner B.s Katechismus
1534, Reu I, 1, S. 49f.
31. Vgl. van de Poll, S. 21.
32. Die Liste derer, die auszuschließen sind, folgt im ganzen in etwa dem Dekalog;
vgl. auch eine ähnliche Liste derer, die nicht zum Abendmahl zugelassen werden dür-
fen, in der Kasseler Kirchenordnung, Erfurter Druck, S. 307 f.
33. Zur Bedeutung des Bekenntnisses in den Täuferverhören vgl. Einleitung,
S. 252, Anm. 21.
34. Vgl. dazu die Bestimmungen der Reformationsordnung 1526, Abschnitt 1
(Sehling VIII, S. 38) und der Visitationsordnung 1537, Abschnitt 6 (Sehling VIII,
S. 84).
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8—1 5 39
Wenn aber einer sie und an inen also Christum und die Kirch je nit
hören und in seinem bekentlichem argen verharren wölte, dem sollen
sie die gemeinschafft des tischs Christi absprechen und inen wie ein
Heiden halten s3°, dermassen doch, wie oben beschrieben, daß im
besserliche hülff und gemeynschafft nit versagt werde, so lang in die 5
Oberkeit duldet. Sie sollen auch ein solichen nit eh* wider zülassen,
denn er sich mit begeben zur besserung und auch tMtlichem beweisen
84a derselbigen umb | gnade und Verzeihung bei den Ehesten bitlich an-
gesüchet u3h
Seind aber die stück, darumb den leuten (wenn sie in solchen über 10
alles vermanen verharren v und die kirch Christi, die sie davon zur
besserung vermanet, ye nit hören wollen) die Christlich gemeynschafft
abzusprechen ist, diese 32.
Erstlich falsche leer treiben, welche w eygentlich dem waren verstand
göttlicher geschrifft, wie wir denn in der Confession zu Augspurg 15
Keyserlicher Majestät überantwortet haben, entgegen und zuwider ist
und dar durch die leut vom reynen x glauben auch eynigkeit und gemeyn-
schafft der Kirchen y in secten und rotten abgefüret werden 233.
Zum Andern, auch andere gotslesterung mutwilliglich a üben, Es sei
B 4 b in ungeystliehern b verächtlichem | reden von der geschrifft und andern 20
gütlichen dingen oder auch in frevelem fluchen und schweren 34.
Zum Dritten, Sein Eegemahel, kind und gesind mit unleidlicher un-
billigkeyt übel halten oder zu offenbaren schänden und Sünden ver-
ursachen.
Zum Vierdten, Den Eltern, Vorgesetzten und oberen mit beharlicher c 25
ungehorsam widerspenstig sein.
Zum Fünfften, Gegen den nehisten öffentlich und beharlichen feindt-
schafft tragen und üben und sich mit inen nit wollen versünen lassen.
s) wie ein Heiden halten / 4. 1. 2. 3. — t) Sie sollen auch ein solichen nit eh / und
ehe nicht. — u) -f- hat. — v) verharren / beharren. — w) welche / die. — x) reynen /
warem. — y) der Kirchen / Christi. — z) abgefüret werden / füren. - a) mutwillig-
lich / mutwillig. - b) ungeystlichem / arglistigen. - c) mit beharlicher / durch
mutwillige und unbilliche.
30. Vgl.dieS. 251,Anm. 15 angegebene Parallele; vgl. dazu ferner B.s Katechismus
1534, Reu I, 1, S. 49f.
31. Vgl. van de Poll, S. 21.
32. Die Liste derer, die auszuschließen sind, folgt im ganzen in etwa dem Dekalog;
vgl. auch eine ähnliche Liste derer, die nicht zum Abendmahl zugelassen werden dür-
fen, in der Kasseler Kirchenordnung, Erfurter Druck, S. 307 f.
33. Zur Bedeutung des Bekenntnisses in den Täuferverhören vgl. Einleitung,
S. 252, Anm. 21.
34. Vgl. dazu die Bestimmungen der Reformationsordnung 1526, Abschnitt 1
(Sehling VIII, S. 38) und der Visitationsordnung 1537, Abschnitt 6 (Sehling VIII,
S. 84).