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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0020
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und im April desselben Jahres in Berlin stattfanden, wurden alle Möglichkeiten sorgfältig erwogen
und an Hand von Probebogen, die vier große Verlage vorgelegt hatten, eingehend erörtert. Die
Fertigung eines Verlags Vertrages, um dessen juristische Seite Herr Heymann-Berlin sich besonders
verdient gemacht hat, war im Sommer 1939 durchgeführt und ging der Metzlerschen Verlags-
buchhandlung in Stuttgart, mit der ein beide Teile befriedigender Abschluß gelungen war, Ende
August zur Unterzeichnung zu. In diesem Augenblicke brach der Krieg aus und schuf eine völlig
veränderte Lage. Unser Unternehmen wurde dadurch schwer betroffen.
Die Arbeit hatte weitere Fortschritte gemacht. Von Heidelberg aus waren durch Dr. Cucuel die
Inschriftenbestände der badischen Landkreise Mosbach und Buchen und des bayerischen Land-
kreises Miltenberg nahezu vollständig aufgenommen. Die Aufnahme der Inschriften der Pfalz
war mit Unterstützung der Saarpfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften durch
Dr. E. Hausen begonnen, die Inangriffnahme der Aufnahme in Hessen-Nassau mit den zuständi-
gen Landesstellen beredet worden. In Göttingen war unter Herrn Brandis Leitung die Aufnahme
der Inschriften des Landkreises Hildesheim durch Dr. Berges, in Berlin unter Herrn Brackmanns
Leitung durch Dr. F. G. Jung die Aufnahme der brandenburgischen Inschriften eingeleitet. Für
Leipzig war unter Flerrn Hetzers Leitung in Dr. H. Lichter ein geeigneter Mitarbeiter gefunden,
in München sollte unter Herrn Leidingers Fürsorge Dr. P. Gichtei im Flerbst die Arbeit aufneh-
men. Die Forschungsgemeinschaft war bereit, diese Arbeiten durch Verleihung von Forschungs-
stipendien zu unterstützen. Mit dem Kriegsausbruch aber sah sie sich zur Aufkündigung aller ihrer
Zusagen und schon gewährten Unterstützungen gezwungen, und unsere jungen Mitarbeiter wurden
bald einer nach dem anderen zu den Waffen gerufen.
Das Unternehmen durch die Schwierigkeiten der Zeit hin zu retten und seine Fortsetzung nach
Wiedereintritt normaler Verhältnisse zu sichern, mußte gleichwohl alles darangesetzt werden, der
Öffentlichkeit einen ersten Beleg für so lange Geplantes in die Hand zu geben. Das druckfertige
Manuskript eines ersten Bandes nordbadischer Inschriften lag in Heidelberg schon fast 2 Jahre lang
vor. Es gelang nach schwierigen Verhandlungen das Erscheinen dieses Bandes zu sichern, der hier
nun in die Öffentlichkeit tritt. Seine Flerstellung war nicht eben leicht. Im Juli 1940 war der erste
Bogen gesetzt. Da beide Verfasser, der eine dauernd, der andere längere Zeit im Felde standen,
war die Korrektur schwierig, die allgemeinen Verhältnisse riefen auch mehrfach längere Stockun-
gen im Satze hervor.
Es hat so über ein Jahr gedauert, bis der Band ausgedruckt war, der nun die erste Probe der beab-
sichtigten Veröffentlichungen bietet.
Im großen und ganzen erläutert sich die Art, in der die Inschriften hier in wissenschaftlicher
Bearbeitung dargereicht werden, ja wohl von selbst. Die Grundsätze, die uns dabei geleitet haben,
sind aus dem, was zur Geschichte des Unternehmens ausgeführt wurde, schon deutlich geworden.
Es bleibt nur Weniges nachzutragen.
Wir haben dem Werke den monumentalen Titel „Die deutschen Inschriften“ gegeben. Er meint
natürlich nicht „Inschriften in deutscher Sprache“. Wir wollen vielmehr alle Inschriften bringen,
in denen deutsches Leben Ausdruck gefunden hat; viele von ihnen in alter und neuer Zeit sind in
lateinischer, einige auch in griechischer Sprache abgefaßt... Als zeitliche Grenze nach vorne haben
wir das Jahr 1650 gewählt aus Gründen, die oben dargelegt wurden. Nach rückwärts soll unsere
Sammlung an die Bearbeitung der aus römischer Zeit stammenden Inschriften des Corpus inscrip-
tionum latinarum anschließen, die deutsches Leben spiegeln; ihm sollen alle Inschriften überlassen
sein, die deutlich noch aus römischem Kultur- und Herrschaftsbereiche hervorgegangen sind. Auf
eine Einbeziehung der deutschen Buneninschriften haben wir verzichtet, weil ihre Bearbeitung
schon von anderer Seite in Angriff genommen war, als unser Unternehmen begründet wurde.
In der Tat sind die Voraussetzungen für eine Aufbereitung dieses Teils der deutschen Inschriften
nach vielen Seiten hin verschieden von denen, die für unser Unternehmen gegeben sind. Vor allem
bedarf eine Bearbeitung der deutschen Runeninschriften keiner besonderen Organisation; sie wird
in den Händen des berufenen Einzelforschers am besten aufgehoben sein.
Unsere Veröffentlichungen sollen in mehreren Reihen erscheinen, die als „Berliner Reihe“, „Göt-
tinger Reihe“ usw. auftreten werden, der Art entsprechend, wie die Akademien die Bearbeitung

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