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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0045
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Der geringere Wert dieser zweiten Fassung wird u. a. in den beiden letzten Zeilen offenkundig:
einen König Ludwig gibt es um 1230 nur in Frankreich (Ludwig IX., 1226-1270). Zur Zahl 1330
der ersten Fassung dagegen passen die Jahre Ludwigs des Baiern, dessen Regierung als Datum-
bestandteil auch nach Ehrensberger eher an einer deutschen Kirche genannt werden konnte als
die eines Franzosen. - Die Kirche ist noch heute dem hl. Martin geweiht. - Von dem Stein wird
noch überliefert, man habe bei einem Einbruch der Franzosen auf ihn hinweisen wollen, um durch
den ihnen heiligen Namen Pippin Schonung zu erlangen. Die Ausführung eines ähnlichen Vor-
habens soll in Tauberbischofsheim Erfolg gehabt haben; siehe Nr. 402.

1. Fassung: Frieß S. 385 — Joannis I S. 299 — Gropp
IV S. 23 — Rappenegger S. 296 — Berberich S. 365 —
2. Fassung: Archiv Amorbach „Beschreibung . . .“ —
Lauda „Pfarregistratur . . (war i. Zt. unauffind-
bar) — Ehrensberger in Kdm. IV, 2 S. 122.

5 Wertheim 1384

Steintafel über dem kleinen nördlichen Seiten-
portal der Stadtkirche. Das Wertheim-Breu-
berger Wappen und die sehr sorgfältig gear-
beitete Umschrift sind nach Grabplattenart
angeordnet; r. S. 148x61,5; Sehr. 5 cm.
HIO • DIH • m • GGG • LXXX |
ff ff . Hl • SHT • f ODHS • TH6T6 .
DGS • TeVEHGRS • DHBen • |
WfR • fORHS • GRHVG . GZ | V.
weRTnrn • hi . (^eriTBe . Dts.
RVW6 • W6RK6 • f ID 6R6 • GROTES
Die Inschrift ist die älteste deutsche unseres
Gebietes, „nuwe werke“ will hervorheben,
daß die Kirche an die Stelle einer älteren trat,
aus der auch der Grabstein Nr. 112 stammt.
Der Widerspruch zwischen dem hier genann-
ten Jahr 1384 und der unten wiedergegebenen
arabischen Zahl 1383 an einem Quaderstein
neben der Pforte läßt sich damit erklären, daß
die Arbeiten wohl 1383 begannen, die Feier
der Grundsteinlegung aber erst am nächsten
Johannistag (24. Juni 1384), dem Namenstag
des Gründers, stattfand oder aber der Steinmetz
bei der Anfertigung der Tafel, die erst geraume
Zeit nach dem Baubeginn eingesetzt werden
koimte und darum wohl auch später entstand,
sich in der Jahreszahl irrte (vgl. auch Nr. 116).


Eine spätere Anbringung der sehr frühen und deshalb umstrittenen arabischen Ziffern läßt sich
schwer begründen, doch kann endgültig erst ein Überblick über ihr Aufkommen in der weiteren


Umgebung entscheiden. Zusammen mit der
Zahl 1419 am Turm ebenda (s. nebenan)
steht sie zunächst allein. Vorläufig besteht
kein Anlaß, an der Echtheit der Zahlen
(Sehr. 6-10 cm und Sehr. 5,5-12,5 cm) zu
zweifeln. — Weitere Bauinschriften an der
Kirche Nr. 8 und Nr. 9.


Mone: Archiv S. 356 — Aschbach I S. 187 Anm. 48 — Becker: Wertheim S. 154 — Kaufmann: Beiträge 1868
Heft III S. 1 Anm. - Hottenroth S. 24 - Wibel: Stadtkirche S. 3 - Kdm. IV, 1 S. 246 - Wertheim am Main —
Hager S. 36 — Eckert S. 20.

2 D. T. i
 
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