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Cucuel, Ernst [Oth.]; Eckert, Hermann [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0048
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Die zahlreichen Judenverfolgungen des Mittelalters (vgl. auch Nr. 109) haben an vielen anderen
Orten zu den gleichen Vorgängen geführt; die Zerstörung von Synagogen und Neuerrichtung
christlicher Bauwerke an ihrer Stelle ist häufig überliefert. In Lauda erinnert hieran ein jüngeres
Tafelbild in der Hl. Blutkapelle1, v. Oechelhaeuser (Kdm.) weist auf Nürnberg, Heidelberg,
Rothenburg, Würzburg und Öhringen hin. - Zu den Preisen s. 6f.
Kaufmann: Beiträge 1870 Heft I S. 59 - Kdm. IV, 1 S. 269 - „Wertheim am Main“ - Gehrig S. 29 - Lang-
guth : Führer S. 46 - Emlein: Bilder S. 44_- Ulsamer S. 266 - Eckert S. 21 - 1Berherich S. 58 f., dort auch über
Iphofen.

11 Wertheim 1448
Gemalte Wandinschrift im Obergeschoß des nördlichen Choranbaus. 133,5x149,5; Sehr. 12-14.
Eine Zeichnung des letzten Jahrhunderts zeigt in der Mitte der ersten beiden Zeilen eine große
Lücke, die heute wieder ausgefüllt ist. Die Schrift ist danach mindestens im Oberteil erneuert.
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144.8 am 12. Sfuguft ljat bet efyrroütbige unb treffliche SDlann, SOlagifter Conrabu^ SCBellin au£ Reutlingen, ber 1)1. Geologie
Ttofeffor, Äanonifuö bei @t. Vunibcrt ju Völn unb fßifar biefer Äirdje, ju biefer 85üc^erei 63 ifiänbe aus nerfdjiebenen gafub
täten gegiftet, nämlicf) auö ber Theologie, aus bem fanonifefjen unb bürgerlichen Redp, aus ber fpeilf unbe unb ben freien fünften.
@r mar ber ifiegrünber biefer ^Bücherei. ifietet barum eifrig für itjn.
Die Gründungsinschrift dieses Choranbaues siehe Nr. 9. — v. Oechelhaeuser (Kdm.) nimmt an, der
Stifter sei im Gefolge des Grafen Johann III., des Kanonikers (gest. 1497), der bis 1448 eine Pfründe
in Köln innehatte, von Köln nach Wertheim gekommen.
Wibel: Stadtkirche S. 17 f. - Hs. I. 135 und N 91 - Kdm. IV, 1 S. 254.

12

Külsheim

1471

Tympanon an der Kirche über der westlichen Tür in der Südfront; r. S. 83x122; Sehr. 8,5 bis
10,5 cm. Grund rot, Relief und Schrift gelb ausgemalt. Der Engel hält einen Schild, der im zweiten
und dritten Feld das Isenburger Wappen zeigt; die Felder 1 und 4 sind leer.
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Die Kirche ist dem Martinus geweiht. Das Wappen
deutet auf Diether von Isenburg, der 1459 bis
1463 und 1475-1482 Mainzer Erzbischof war. Seine
Absetzung und Bannung bald nach der ersten Wahl
nahm Graf Johann III. von Wertheim 1463 zum
Anlaß, das mainzische Külsheim zu besetzen, das
vom Pfandschaftsinhaber Anton von Wittstadt (siehe
Nr. 165) preisgegeben wurde. 1473 söhnte sich
Diether mit dem Papste aus, 1475 wurde er zum
zweitenmal Erzbischof, aber erst 1481/82 er-
langte er Külsheim zurück. Das Tympanon kann
demnach nicht 1471 entstanden sein, sondern erst
nach 1475 oder gar 1481.
Kdm. IV, 1 S. 135 — Kern: Külsheim S. 1 ff.

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