493 Distelhausen 1518
Tafelbild, früher im Chor der Kirche, heute verschollen. Tannenholz 150 X 90 cm. Die oben halb-
kreisförmig abgerundete Tafel zeigte das Leiden Christi in neun einzelnen Darstellungen, je drei
in drei Reihen. Unten in der Mitte das Abendmahl, über ihm zwei flatternde Schriftbänder mit den
aus der Vulgata entnommenen Sprüchen 1. Korinth. XI, 24 und Luk. XXII, 15. Oben Christus
mit den beiden Schächern, dahinter ein Schriftband mit dem Spruch 1. Korinth. XI, 26. Zu oberst
ein viertes, breiteres Band mit Joh. VI, 41. Die Bänder und ihre gotische Schrift stehen in Gegen-
satz zur Renaissancearchitektur, die zum Aufbau der unteren Teile des Bildes dient (vgl. dagegen
Nr. 494). Auf der Rückseite der Tafel befand sich „auf einer offenbar vom alten Rahmen entfernten
und auf den neuen Rahmen aufgenagelten Leiste“ folgende Aufschrift:
Diß werckh hat gemacht Adam Schlantz maler zu kemptn im . 1518
Aus Kdm. IV, 2 S. 17, Abb. Taf. I.
494 Tauberbischofsheim, jetzt Karlsruhe (um 1518)
Auf Grünewalds Kreuztragung (193X151, Schrift 4 cm) aus Tauberbischofsheim, heute in der
Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, findet sich im Fries des Renaissancebauwerkes der Jesaias
LIII, 5 entnommene Bibelspruch:
E SAIAS
53 ER • IST . VMB • VNSER . SVND . WILLEN . GESCLAGEN •
Die Inschrift ist im badischen Main- und Tauberland nächst der des Kruzifixes Nr. 342 das älteste
Beispiel für die Verwendung der lateinischen Großbuchstabenschrift.
Kdm. IV, 2 S. 182f„ Abb. Taf. 17.
495
Bronnbach
1602
Inschrift unter einem Bild, das heute verloren ist:
Effigies- Reverendi in Christo Patris ac Domini Wigandi Mayer ab Amorbach, qui anno sui Regimi-
nis 24 disciplina monastica postliminio recepta, numero Fratrum bene aucto, aedificiis in et extra
Monasterium multum redintegratis ac denuo exstructis Ao Dni 1602 die 25 Novembris varie mul-
tumque jactatus obiit. C. A. R. I. P.
C. A. R. I. P. cuius anima requiescat in pace.
SSilbniö be$ in Ofyrifto ehrroürbigen fPaterö unb ^>errn üßiganb SDlaper von 2lmorbad), bet im 24.feiner Regierung am
23. DIovember 1602 nad) med)fclvollen (Scfidfalen ftarb, nacbbem nad) bet fXüdfehr in bie alten S'tedjte bie Älofterregel (unter
it>m) mieber aufgenommen, bie 3<tbl ber Qörüber glüdlid) vermehrt unb bie Gebäubc innerhalb unb außerhalb beö Älofter^ viel;
fad) miebcrhergeftellt unb von neuem aufgeführt tvorben waren.
Sein Grabstein siehe Nr. 287. Außer der Wiederherstellung des alten Abteigebäudes, des Rent-
hauses und der Kellerei gehen auf den Abt zwei Neubauten zurück: der große Abteibau neben der
Kirche, der die Westfront bildet, und ein großes Fremdenhaus im rechten Winkel dazu.
Aus Müller S. 200 - Kdm. IV, 1 S. 19.
496
Bronnbach
1641
Im Chor der Kirche war einst folgende Inschrift angebracht:
Hunc Chorum in Suecico tumultu a non catholicis vicinis remotum, ex parte pertusum reponi, resar-
ciri, augeri et frequentari fecit Fridericus Abbas MDCXXXXI.
X>iefe£ Sborgeüühl, bas im fdwbifdjen Ärieg von nid)tfatholifd)en 91ad)barn von feiner (Stelle entfernt unb teihveife jerßort
tvurbe, ließ ber ?(bt griebrid) jurücfverfehen, mieberherftellen, vergrößern unb mieber zahlreich befucßen. 164.1.
Als die Schweden im September 1631 einbrachen, ergriff Graf Friedrich von Wertheim vom
Kloster Besitz. In kalvinistischem Eifer zerstörte er fast die gesamte Inneneinrichtung der Kirche
181
Tafelbild, früher im Chor der Kirche, heute verschollen. Tannenholz 150 X 90 cm. Die oben halb-
kreisförmig abgerundete Tafel zeigte das Leiden Christi in neun einzelnen Darstellungen, je drei
in drei Reihen. Unten in der Mitte das Abendmahl, über ihm zwei flatternde Schriftbänder mit den
aus der Vulgata entnommenen Sprüchen 1. Korinth. XI, 24 und Luk. XXII, 15. Oben Christus
mit den beiden Schächern, dahinter ein Schriftband mit dem Spruch 1. Korinth. XI, 26. Zu oberst
ein viertes, breiteres Band mit Joh. VI, 41. Die Bänder und ihre gotische Schrift stehen in Gegen-
satz zur Renaissancearchitektur, die zum Aufbau der unteren Teile des Bildes dient (vgl. dagegen
Nr. 494). Auf der Rückseite der Tafel befand sich „auf einer offenbar vom alten Rahmen entfernten
und auf den neuen Rahmen aufgenagelten Leiste“ folgende Aufschrift:
Diß werckh hat gemacht Adam Schlantz maler zu kemptn im . 1518
Aus Kdm. IV, 2 S. 17, Abb. Taf. I.
494 Tauberbischofsheim, jetzt Karlsruhe (um 1518)
Auf Grünewalds Kreuztragung (193X151, Schrift 4 cm) aus Tauberbischofsheim, heute in der
Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, findet sich im Fries des Renaissancebauwerkes der Jesaias
LIII, 5 entnommene Bibelspruch:
E SAIAS
53 ER • IST . VMB • VNSER . SVND . WILLEN . GESCLAGEN •
Die Inschrift ist im badischen Main- und Tauberland nächst der des Kruzifixes Nr. 342 das älteste
Beispiel für die Verwendung der lateinischen Großbuchstabenschrift.
Kdm. IV, 2 S. 182f„ Abb. Taf. 17.
495
Bronnbach
1602
Inschrift unter einem Bild, das heute verloren ist:
Effigies- Reverendi in Christo Patris ac Domini Wigandi Mayer ab Amorbach, qui anno sui Regimi-
nis 24 disciplina monastica postliminio recepta, numero Fratrum bene aucto, aedificiis in et extra
Monasterium multum redintegratis ac denuo exstructis Ao Dni 1602 die 25 Novembris varie mul-
tumque jactatus obiit. C. A. R. I. P.
C. A. R. I. P. cuius anima requiescat in pace.
SSilbniö be$ in Ofyrifto ehrroürbigen fPaterö unb ^>errn üßiganb SDlaper von 2lmorbad), bet im 24.feiner Regierung am
23. DIovember 1602 nad) med)fclvollen (Scfidfalen ftarb, nacbbem nad) bet fXüdfehr in bie alten S'tedjte bie Älofterregel (unter
it>m) mieber aufgenommen, bie 3<tbl ber Qörüber glüdlid) vermehrt unb bie Gebäubc innerhalb unb außerhalb beö Älofter^ viel;
fad) miebcrhergeftellt unb von neuem aufgeführt tvorben waren.
Sein Grabstein siehe Nr. 287. Außer der Wiederherstellung des alten Abteigebäudes, des Rent-
hauses und der Kellerei gehen auf den Abt zwei Neubauten zurück: der große Abteibau neben der
Kirche, der die Westfront bildet, und ein großes Fremdenhaus im rechten Winkel dazu.
Aus Müller S. 200 - Kdm. IV, 1 S. 19.
496
Bronnbach
1641
Im Chor der Kirche war einst folgende Inschrift angebracht:
Hunc Chorum in Suecico tumultu a non catholicis vicinis remotum, ex parte pertusum reponi, resar-
ciri, augeri et frequentari fecit Fridericus Abbas MDCXXXXI.
X>iefe£ Sborgeüühl, bas im fdwbifdjen Ärieg von nid)tfatholifd)en 91ad)barn von feiner (Stelle entfernt unb teihveife jerßort
tvurbe, ließ ber ?(bt griebrid) jurücfverfehen, mieberherftellen, vergrößern unb mieber zahlreich befucßen. 164.1.
Als die Schweden im September 1631 einbrachen, ergriff Graf Friedrich von Wertheim vom
Kloster Besitz. In kalvinistischem Eifer zerstörte er fast die gesamte Inneneinrichtung der Kirche
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