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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Arens, Fritz [Oth.]; Bauer, Konrad Friedrich [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0123
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Nordquerhaus

Grabstein des Wilhelm Pintschon

f 7. X. 1360

Der sehr große Grabstein lag im Nordquerhaus vor dem Altar S. Peter ad vincula.
Auf ihm war die Gestalt eines Prälaten mit Mitra und Krone (soll statt corona eher
cappa heißen, also: Chormantel) dargestellt, nach Helwich hielt er einen Kelch in den
Händen, die Verse standen ringsum auf ehernen Streifen. Sie waren wegen des Alters,
der Abkürzungen und ihres altertümlichen Charakters nur sehr schwer zu lesen.
Bourdon las folgendes:

Guilhelmus Praeposilus Pintschon — — — -
Papae dilectus fuit, Imperio — — — — —
Francique —--
Noscens archana consul per verbula plane.
Huie — — —-
Largi testatur, inopum memor, hic tamulatus
obiit anno 1360. nonis octobris.

Bei Gamans heißt es als zweitletzte Zeile:
Fine (m) docent vite Bachus d-— ■—

2Btlße(m ipintfcßon ....
(Er tvar bei betn 'J'apilc beliebt, im Sietcbe...
Jratqofe ....
(Ein 9vatgeber(?), ©ebeinmiffe burcl) ein#
fache 2öorte erfennenb.
(Er flarb am 7. Oftober 1360.
©ein Sebeneenbe geben bie 1)1. iBacßub
unb ©erging an (7. X.).

Abweichungen bei Helwich: Fran-
cige (soll wohl Francigena heißen).
Bei Gudenus: Large. Bei Helwich
und Gudenus: inopum pater.
Bodmann berichtet: „Gesicht und
Hände in Gyps eingelegt, mit de-
nen neben dem Kopfe befindlichen
quadrierten Wappenschilden, so
ebenfalls in Gyps und in diesem
mit Marmor oder Messing einge-
legt gewesen. Außen herum und
innen am Gewand waren die In-
schriften aus Messing, so aber
längst gestohlen worden.“ Man
kann annehmen, daß es sich um die
Mörtelbettungen für die Metall-
oder Marmoreinlagen handelte.
Wilhelm Pinchon (auch Pinczon,
und Pintzon, niemals aber Pint-
schon) war französischer Edel-
mann und wurde 1348 zur Zeit des
Avignonischen Exils vom Papst
zum Mainzer Dompropst ernannt.
Er war vorher Kanzler des Königs
Johann von Böhmen.
Bourdon. — Helwich, Annalen IV f. 5079 f. —
Fragmenta Gamans f. 2, 6. — Gudenus II S.
848. — Bodmanns hs. Bem. zu Gudenus II
S. 848 (Mainz, Stadtarchiv). — Federzeichnung
Lindenschmits von 1806 (28 : 14,5 cm im Main-
zer Stadtarchiv III A X 10). — Joannis II
S. 213 und 282, ferner Vigener, Kuno v. Fal-
kenstein und Erzbischof Gerlach von Mainz.
1354—58 in: Mitteilungen des Oberhessischen
Geschichtsvereins NF. XIV (1906) S. 12 f. —
Derselbe, Die Mainzer Dompropstei im 14.
Jahrhundert, Quellen und Forschungen zur
hessischen Geschichte I (Darmstadt 1913) S.
XXIV—XXVII. W. Dersch, Mainzer und
Wormser Kleriker als Breslauer Domherrn
in: MZ. XXXV (1940) S. 44 zur Person. A


Tumbaplatte des heiligen Bonifatius (Nr. 41).

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