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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0146
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Bourdon bemerkt, der Totenschild sei einst in der Nikolauskapelle gewesen. Zu
seiner Zeit war er aber nicht mehr erhalten. Er hat den Wortlaut aus einer Helwieh-
Handschrift.
Oder sollte vielleicht dieser Totenschild mit dem Porträt-Gemälde Brunos, das Hel-
wich überliefert, identisch sein? Die Inschrift ist im Wortlaut die gleiche. Vielleicht
hat Bourdon den Ausdruck Totenschild nicht so eng gefaßt, daß er nur eine Tafel
mit Wappen darunter verstand, und deswegen auch das Porträt Brunos unter die
Totenschilde auf genommen.

Bourdon. — Fragmenta Gamans f. 49.

A

89 Kreuzgang Gemälde des Heinrich Rau von Holzhausen f 14. VIII. 1415

Im Ostflügel des Kreuzgangs im 4. Joch von Süden (Joch 19) war ein altes Gemälde
hoch oben an der Wand, das den Raum eines ganzen Gewölbejoches ausfüllte. Es
stellte die Abnahme Christi vom Kreuze dar, unten war auf der rechten Seite ein knie-
ender Ritter mit gefalteten Händen, vor dem das Wappen der Rau von Holzhausen
und eine erloschene Inschrift stand. Auf der linken Seite kniete ein Kanoniker mit
gefalteten Händen, vor dem sein Wappen mit der Beischrift zu sehen war:
Henricus Rau de Holtzhausen mortuus 1415
Ferner kniete unter diesem Gemälde in der Mitte ein Geistlicher, der mit gefalteten
Händen betete:
Dne ad adjuvandum me respice. (Psalm 39, 14).
Über seinem Kopfe ist rechts die Inschrift:
Anxia heu hominum dubiae compendia vitae
luraque luctificae mortis amara vide.
Nam mihi iudicii fuerat vix frugifer annus,
Februarii fesso at ruga senilis erat,
Imperio morsaira suo dum sorte natantis
Obliquat vitae dulcia vota meae.
Auf der Unken Seite steht:
Ast quia pensa trahunt Parcae vultumque trcmendum
Fati nee Legis tanta secreta tegunt,
Quisquis es hunc nostrum post luctum forte superstes,
Vivito, quo post et vivere rite queas.
Sique movet pietas te quae vel cura salutis,
Fac cineri requiem pro pietate canas.
Ad honorem & gloriam DEI, piamque memoriam Venerabilis Georgii Leichenberg
huius Aedis Vicarii, qui anno . . 1566 die Septembris tertia obiit, hicque tegitur, Pic-
turam hanc, vetustate antiquatam, in meliorem formam opere et cultu, splendidiusque,
Test am ent ar ii restitui curaverunt.
Die Übersetzung der Verse bringt nur ganz unsichere Ergebnisse, sie wird daher
unterlassen. Die erste Hälfte von Vers 4 ist offensichtlich völlig entstellt (statt
Februarii eher febris?). Doch enthalten sie offenbar die Klage um einen Verstorbenen,
die Bitte um ein Gebet für das Heil seiner’ Seele, umkleidet von allgemeinen Gedanken
über die Unerbittlichkeit des Schicksals und die Gewalt des Todes. (Sn)
gu Siulfm unb (Eljre OotteS itnb jum frommen SlnbcnEen an ben ebrivürbigen @corg £eid)enberg, SliEar
tiefer Äircbe, ber am 3. (September 1566 Jarb unb hier begraben liegt, liefen bie £eftament£voll|lrecter
biefe burd) ibr Sliter befclfäbigte Malerei unter 9ftüf)c unb Slrbeit pt befferer §orm unb glänpnber
roieberlferflellen.

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