Metadaten

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0213
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
261 Kreuzgang

Totenleuchte

2. Viertel 15. Jh.

An der Ecke des Ausgangs zum Kalten Loch im Ostflügel des Kreuzganges (Joch 23)
angebracht. 1
Grauer Sandstein, Höhe 206 cm. Am Sockel unter der Laterne Brustfigur eines
Engels, der ein bewegtes Spruchband mit der Inschrift hält. Zierliche Buchstaben,
auf dem i ist jeweils ein Punkt beigegeben, Schrift 1,5 und 2 cm.
Sft ♦ nomcn ♦ Domini ♦ bcncbtctum *

Kdm. Dom S. 471. — Führer Dommuseum S. 12 Nr. 19. —

Kreuzgang
Grabstein des Vikars Rodenberg
15. Jh.
siehe unter Nikol
aus Wentz f 18. VIII. 1551 Nr. 416.
Domschatz
Meßkelch des Henne von Weidungen
15. Jh.
siehe unter 1563 Nr. 452.
262 Kreuzgang
Grabschrift des Steinmetzen Johann Weckerlin
Mitte 15. Jh.

Im Ostflügel (Joch 21/22) in einen Wandpfeiler der Wölbung eingehauen. Der rote
Sandsteinquader 51 : 77 cm. Die Inschrift steht innerhalb eines 4 cm breiten Randes;
die Zeilen sind durch kräftige Linien getrennt. Unten noch Raum für etwa drei Zeilen.
Schrift 3,5 und 4,5 cm.

Hic est sepultura magistri Johannis Weckerlin
ac uxoris et parentium nec non omnium pro-
genitorum suorum lapicidarum huius ecclesie,
quorum anime requiescant in pace. Amen.
•fjner ift baö Sgcgtäbniö beb üDletfletö Johann SÖeL
ferlin unb feiner ^auöfrau unb feiner (Eltern wie
auch aller feiner Sßorfabren, bie Steinmetzen bicfer
Ä'ircße waren. Jljwe Seelen mögen in Stieben
ruhen. Simen.

■urc’

rCQUHümit-m-paff-anm i7~»

HUI

TOtitoUn • y-nxons 4-W

Johann Weckerlin kommt in Urkunden von 1435—38 mehrfach vor; 1436 wird er
magister operariorum hujus ecclesiae, also Dombaumeister, genannt. Neben diesem
Stein ist der des Steinmetzen Wisehenne f 1467 (siehe Nr. 167) angebracht. Viel-
leicht ist hier die Stelle, wo sich die Domhandwerker beerdigen ließen.

Außer der Inschrift für Johann Ysenecher f 1459 (Nr. 155) außen an einem Strebe-
pfeiler des Kreuzganges ist diese die einzige, die in einen Mauerquader und dazu noch
im Inneren eingemeißelt ist. Sonst ist es üblicher, an der Außenseite der Bauten
solche nachträglichen Inschriften einzumeißeln (vergl. z. B. die große Anzahl an der
Katharinenkirche zu Oppenheim). In Mainz ist dieser Brauch kaum geübt worden.
Sollte sich hier die Verbundenheit der Steinmetzen mit dem Bau besonders aus-
drücken? An solchen Stellen, wo Gewölberippen ansetzen, findet man sonst oft die
Selbstdarstellungen der Baumeister als Atlanten.

Bourdon. — Gudenus II S. 252 und 896. — Brühl S. 226 und 248. — Wetter S. 146. — Schaab II S. 136. — Elch-
holz in: Nassauische Annalen XXXIII S. 145. — Falk in: Mainzer Journal XLI (1888) Nr. 109. — Veit: Archi-
valische Nachrichten über den Dom zu Mainz bis zum 16. Jahrhundert. AHG VIII (1912) {5. 164. — Fr. Her-
mann in: Nachrichten aus der Familie Weckerling (Friedberg, 1908 und 1916) Nr. 25 und 35. — Kdm. Dom
S. 467 Nr. 59. — Führer Dommuseum S. 13 Nr. 24. — B

135
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften