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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0278
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Platte nach 1762 in den rotsandsteinernen Rokokorahmen gesetzt. — Roter Marmor
267 : 133 cm. Schrifttafel 95 : 114 cm. Schrift 4,5 cm. —
ALBRECHT VÖ GOTTS GNAD, DER HEL /LIGEN RÖMISCHEN KIRCHEN DES
TITELS / SANCTI PETRI AD VINCVLA PRIESTER CAR / DINAL VND GE-
BORNER LEGAT DES HEILIG, / STVLS ZV MEINTZ VND DES STIFTS MAG /
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CASSVB, VND WEN / D, HERTZOG BVRG / GRAF ZV NVRNB • / VND FÜRST
ZV RVG.
Auf dem Rand der Grabplatte oberhalb der Inschrifttafel steht dreimal:
ALL HERNACH • auf drei Seiten des Steines.
Unter dem großen Wappen Albrechts mit Krumm-, Kreuzstab und Schwert, sowie
dem Kardinalshut mit 20 Quasten steht unmittelbar über der Inschrifttafel
MDXXXX.
Diese Jahreszahl verrät offenbar den Zeitpunkt der Herstellung des Grabsteins, der
der gleiche ist, wie der des Testaments von Albrecht. Es ist zwar noch genügend
Raum vorhanden, um die Jahreszahl 1540 zum Todesdatum zu ergänzen? was aber of-
fenbar unterlassen wurde. — Die Anfangsbuchstaben der Inschrift sind meistens
überhöht. Bei den Buchstaben DE wird das E oft dem D eingeschrieben. Die Inschrift
ist übrigens unter den Erzbischofs-Denkmälern und Grabplatten die einzige in deut-
scher Sprache. Für sein Denkmal verwendete Albrecht wieder lateinischen Text.
Die Ecken des Grabsteins sind von den Symbolen der vier Evangelisten ausgefüllt,
die gegen die Fläche des Steins durch Viertelkreise abgegrenzt sind. Der rote Marmor
des Grabsteins ist das gleiche Material wie bei dem des Erzbischofs Berthold von Henne-
berg f 1504 (siehe Nr. 279),. Hier wird auf der Platte statt der Figur des Erzbischofs
dessen Wappen dargestellt, das schon auf den Grabsteinen Diethers von Isenburg
f 1482 (Nr. 196) und Adalberts von Sachsen f 1484 (Nr. 210) wiedergegeben wurde.
Diese neue Form wird für die Grabsteine des 17. Jahrhunderts vorbildlich.
Wie Bourdon berichtet, hing über der Grabstätte des Erzbischofs im Westchor dessen
Wappen von der Decke herab, das von zwei Engeln getragen wurde. Die Erwähnung
eines schwarzen Baldachins mit Wappen, die Kautzsch-Neeb (Kdm. Dom Seite 266)
aus Bourdon zitiert, bezieht sich nicht auf das Grab Albrechts, sondern auf die Grab-
stätte des Kurfürsten Karl Heinrich von Metternich f 1679.
llelwich, Annalen I f. 77. — Fragmenta Gamans f. 3. — Joannis I S. 845. — Bourdon. — Gudenus II S. 827. —
Schaab II S. 117. — Kdm. Dom S. 266—269. — A

401 Westchor Grabtafel des Erzbischofs Albrecht von Brandenburg f 24. IX. 1545

Seither Berlin, Kunstgewerbemuseum. — Bronce 23:36,5 cm groß.
Die Schrift ist kantig und scharf, der Modelleur hat demnach in Holz geschnitten.
Sämtliche Zahlenangaben in den letzten Zeilen sind in stehengelassene Erhöhungen
eingraviert. Demnach wurde die Tafel zu Lebzeiten Albrechts hergestellt und die
Regierungs- und Todesdaten erst nachträglich eingetragen. Die Ecken der an den1
Schmalseiten konkaven Tafel und der Schluß der letzten Zeile sind mit leichtem
Rankenwerk gefüllt. In dem flachen Giebel ist ein Nachguß der 1527 von Heinrich
Rietz gearbeiteten Medaille auf Albrecht mit dessen Bildnis und Umschrift:

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