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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0280
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„ich fand diese Tafel bei einem Kunsthändler. Dieser sagte, daß er sie schon zu der
Zeit von einem französischen Offizier in Mainz gekauft habe, als die Franzosen zum
ersten Male dort gewesen, also (wenn ich nicht irre) im Jahre 1792 und daß der fran-
zösische Offizier ihn versichert, wie er selbst sie von einem Sarge aus der Churfürsb-
lichen Gruft, die damals ausgeraubt worden, abgerissen habe... ich zeigte sie S. M.
dem Könige und kaufte sie auf allerhöchsten Befehl für 20 Stück Dukaten, sie soll
in der Kunstkammer aufbewahrt werden.“
Demnach stammt die Tafel aus dem Grabe Albrechts, sie kann allerdings nicht auf
dem Sarge befestigt gewesen sein, wie der Brief angibt, da sie keine Bohrlöcher hat,
sondern war wohl in den Sarg eingelegt, wie das Testament Albrechts es auch vor-
schreibt, allerdings für eine Bleitafel.
Ein Papierabdruck der Tafel befindet sich unter den Lindenschmit’scheji Papieren in
den Beständen des Mainzer Kupferstichkabinetts. Am 6. Juli 1928 wurde die Stelle,
an der sich die Grabstätte des Kardinals Albrecht von Brandenburg befinden soll
(zwischen den Gräbern der Kurfürsten Anselm Kasimir von Wambold und Wolfgang
von Dalberg) durchsucht. Es fanden sich nur ein einziger Knochen und etwas Haar von
weißer Farbe. Die ganze Grabstätte war mit Erde gefüllt2.
Julius Lessing, Die Grabtafel des Erzbischofs Albrecht II. von Mainz in: Studien aus Kunst und Geschichte,
Friedrich Schneider zum 70. Geburtstage (Freiburg 1906) S. 261 f. mit Taf. — Überholt ist: Schneider in Darm-
städter Zeitung 1876 und Cornespondenzblatt des Ges. Ver. XXIV (1876) S. 53. —- II. Fritzen in: MZ. 44/45
(1949/50) S. 86. —
1 Paul Redlich, Cardinal Albrecht v. Brandenburg (Mainz 1900) S. 161. — Auch bei Jakob May, Albrecht II.
(München 1875) II S. 516. —•
2 Gräberfundeprotokoll. — A

402 Kreuzgang Denkmal des Johann und Georg von Trohe

f 26. HL 1546

Im Südflügel des Kreuzgangs, ehemals zwischen dem Hattsteinepitaph und dem
Fresko (siehe Nr. 448), jetzt etwas weiter westlich an der Wand (Joch 7). Nach Kdm.
Dom war der frühere Ort auch nicht der ursprüngliche, möglicherweise hing das
kleine Denkmal östlich vom Hattsteinepitaph (vgl. Bourdon). — Architektur aus
Sandstein, Relief aus Tuff. 193 : 90 cm groß. Tiefe 22 cm. — Inschrifttafel auf dem
Sockel licht 21:82 cm. — Schrift 2 cm, die durchgängig überhöhten Anfangsbuch-
staben 2,5 cm.

D.O.M. / ET STEMATE ET VIRTVTE VERE NOBILIBVS YVVENIBVS GEOR-
GIO A DROHE /HVIVS AEDIS CAXON ICO. ET YOANI FRATRI, INSPERATO.
PRAEMATVROQV3 / FATO 26. MARCY: A°. 1546. VNA EXTINCTIS. SPLEN-
DORE ET / MAGNITVDINE ANIMI PRAESTANS. D PHILIPPVS A DROHE.
HVIVS ET/D. ALBANI ECCLIARVM CANONICVS HOC MONVMENTVM
VIVVS/FRATRIBVS.SIBIQ3 NATVRAE DEBITVM SOLVENTE F: C: OBYT A0/
1596. DIE 6. XBRIS. QVOR, ANIMAE SIMVL GAVDIIS CONSOLENTVR
AETERNIS.
Auf dem Fries unter dem Giebel, also über dem Relief steht:
MORS • VLTIMA • LINEA • RERVM •
Gott, bem heften unb größten unb ben burdj Sibel unb ©ugenben wahrhaft vornehmen Süngltngen
Oeorg von ©rohe, Äanonifer bicfer Äirchc unb feinem QSruber Johann, bte burch ein unverhoffte^ unb
vorzeitiges ©cfchicf am 26. $iärz 1546 zufammen flarben. ©er an Olanz unb Oröfie beS ©elftes hervor;
ragenbe .sperr Philipp von ©rohe, Ä'anonifcr am ©om unb ®t. Sllban lieh zu Sebzciten bieS ©enfmal ben
Grübern unb ficf> fclbjt für ben ©obeSfall errichten. €r ftarfc am 6. ©czembcr 1596. 5bre ©eelen mögen
Zugleich burch bic ewigen grcuben getröflet werben, ©er ©ob iß bie äuherfle Orenze ber ©inge.

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