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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0347
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Inschriften aus dem 16. Jahrhundert ohne genauere Angabe der Jahreszahl

522 Kapitelsaal

Wandgemälde

A. 16. Jh.

Im hinteren (östlichen) Kapitelsaal befindet sich an der Nordwand ein etwa 4 : 3,15 mtr
großes stark beschädigtes Fresko, das nach seinem halbkreisförmigen oberen Ab-
schluß und nach einem in der Ecke erhaltenen Gewölbeanfänger ehemals unter einem
Gewölbe saß.
Dargestellt ist in einer Architektur im Obergeschoß die allegorische Figur einer
Justitia (?) mit einem Putto, unten eine hinaufschauende weibliche Gestalt mit zwei
Beischriften, die in weißer Farbe vor dunklem Hintergrund stehen. Sehr. 4 cm.

Die erste Inschrift hat ein Rad (das Rad der
Fortuna) vor dem Wort und steht über dem
Kopf der Figur: GL VC (K)
Die andere steht vor der Figur über deren
ausgestreckten Arm: ARMVT.
Es könnte sich also um ein sogenanntes Ge-
richtsbild handeln.
Durch Heinrich Feuerstein wurde das Bild
dem großen Maler Mathias Grünewald zu-
geschrieben. Die genannten Ähnlichkeiten
sind doch nicht in dem Maße vorhanden,
daß diese Zuschreibung annehmbar sein
müßte. Besonders die Schrift unterscheidet
sich in Einzelheiten von Inschriften auf Grü-
newalds Gemälden (Karlsruher Kreuzschlep-
pung). Man wird die Grünewald-Schule und
die Zeit um 1520 für die Entstehung anneh-
men können. Kautzsch datiert sogar in das
letzte Drittel des 16. Jahrhunderts.


Kdm. Dom S. 414. — Heinrich Feuerstein, Mathias Grünewald (Bonn 1930) S. 118 Abb. 47—50. — Peter Metz, Ein

Wandgemälde im Stile Grünewalds. Der Cicerone XXI (1929) S. 281. —

523 Dom Traghimmel ca 1514—1545

Im alten Domschatz befand sich ein vom Kurfürsten Albrecht von Brandenburg
(1514—-1545) gestifteter Himmel. In dessen Mitte war nach Bourdon der Name Jesus
zu lesen. An den vier Seiten hingen gleichsam Wappenschilde herab, die die Herr-
schaftsbezirke Albrechts bezeichneten, genau wie es auf dem Denkmal des Kurfürsten
der Fall ist (s. Nr. 399). Alle Wappen waren mit wertvollsten Perlen ausgearbeitet.
Mit Edelsteinen stand auf dem Himmel:
Domine dilexi decorem domus tuae £>crr, icf> hübe bic Bierbe beine^ geliebt.
Nach Beschreibung der Schenkung Albrechts, der 1540 dem Mainzer Domkapitel drei
Himmel gab, stand inmitten offenbar IHS, ringsum an den vier Ecken waren die vier
Evangelistensymbole. Der Himmel war 10 Schuhe lang und 9 breit.1
Schneider sah noch den Rest eines Schrankes für einen derartigen Himmel. 2
Bourdon S. 217. — Reisetagebuch der Bollandisten Papebroch und Henschenius unter dem 20. August 1660 S. 136
v. s. bei F. Arens, Mainz im Jahre 1660. In: M. Z. XXXIX/XL (1944/45) S. 51. —
1 Organ für christliche Kunst Jg. 12 (1862) S. 274. —
2 Correspondenzblatt des Gesamtvereins 1876. S. 61. — Paul Redlich, Cardinal Albrecht und das neue Stift Halle.
Mainz 1900. S. 209. — A

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