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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0411
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Man könnte nach dem Wortlaut der Überlieferung annehmen, daß diese Inschrift im
Mittelalter vor der zuerst besprochenen um den Hochaltar stand. Allerdings scheint
der Inhalt für eine religiöse Inschrift nicht ganz passend zu sein.
Serarius und Joannis wissen offenbar nichts davon, daß die Inschrift am Hochaltar
stand, da sie sie ohne Kommentar abdrucken.
Serarius S. 66. — Joannis I S. 43. — Die Chroniken der deutschen Städte XVII. Hegel, Mainz I (Leipzig
1881) S. XX. — B

630 Mittelschiff Bischöfl. Kanzel

Die heute noch an einem der südlichen Mittelschiffspfeiler stehende Kanzel ist stark
verändert. Sie zeigte ehemals die vier Kirchenlehrer, am Schaft der Stütze des
Kanzelbauches waren die vier Evangelisten und Apostel Petrus und Paulus aufgestellt.
Ein eisernes Gitter umgab sie. Am Schalldeckel, der 1834 beseitigt wurde, stand
ringsum:
Praedica verbum, insta opportune et importune, argue, obsecra, in omni patientia et
doctrina s. Paulus 2 ad Timoih.
Auf der Unterseite des Schalldeckels stand:
Stella a Stella differt in claritate, sic resurrectio mortuorum s. Paulus ad Corinth. XV"
Über dem Schalldeckel und über dem Bild des Guten Hirten war an den Pfeiler selbst
gemalt:
Jois 15. Conjidite ego vici mundum.
SSerfünbtge bas Söort! »tritt bafür ein, fei gelegen ober ungelegen, überführe, weife juredjt unb ermahne
mit aller Oebulb unb allem Oefcfjicf (es fehlt hinter obfecra: increpa. II. £im. 4,2).
(Ein Stern ift vom anbern an Olan^ verfchieben. So verhält es fich auch mit ber Slufcrflchung ber (toten
(I. Äor. 15,41).
Seib getroft, ich höbe bie 2Öelt überwunben (So. 16,33).
Aus welcher Zeit der Kanzeldeckel stammte, wurde bisher noch nicht ermittelt.
Ein genaues Datum läßt sich daher für die Inschrift nicht angeben, sie kann ebenso-
gut vor oder nach 1650 entstanden sein. Jedenfalls entstammte der Deckel der nach-
gotischen Zeit, wie eine Abbildung zeigt1. Wäre er gotisch gewesen, so hätte ihn
die Zeit der Neugotik nicht beseitigt.
Bourdon. — Kdm. Dom S. 219. —
1 Beitr. XI Taf. 1. A

631 Ostchor

Kanzel

Die Kanzel stand im Ostchor vor dem Pfarraltar auf der Epistelseite. Sie war aus
Stein, cs wurde von ihr behauptet, sie sei die älteste der Stadt. Auf ihrem Schalldeckel
war die Inschrift:
S. Crescens a D. Paulo missus primus hic praedicavit Episcopus et Martyr, anno 80.
(Ereticcn^ würbe vom hl- fPauluö gefchicft unb prebigte hier a(^ vtfict (Btfchof unb (XRartprer int
Sabre 80.
Bei Gudenus wird das Jahr 89 angegeben.

22 D.I. II.

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