JHIuftra facte tua öne fuper feruu tuwm
•berr taffe bein Slngcficbt leuchten über beinern ©teuer (JJf- 30, 17)
Auf der westlichen Gewölbekappe:
(Bcce ocult i>nt fuper tünentes cum
(siebe, bic Singen beb -berni finb über benen, bie ibn fürchten (<£cc(. 34, 19)
factcm tuam önc reepüram
•berr, bein Slntiiß will ich (neben CPf. 26, 8)
Im nächsten und letzten Joch sind sechs das Weihrauchfaß schwingende Engel sowie Sonne
und Mond dargestellt.
Die Datierung des Chorgewölbefreskos wird durch bauliche und stilistische Merkmale ermög-
licht. Im anschließenden, allerdings unbemalten ersten Gewölbejoch des Langhauses ist ein
Aufzugsloch, dessen umgebender Ringschlußstein die Jahreszahl 1404 nennt. Man kann an-
nehmen, daß zwischen dem Bau der Chorgewölbe und der anschließenden Langhausgewölbe
keine große Zeitspanne verstrich. Vielleicht nutzte man die Baugerüste gleich zum Malen aus.
Danach wären die Eresken in die Zeit um 1404 zu datieren.
Mit diesem Zeiteinsatz stimmt auch der stilistische Befund überein. Die Verwandtschaft mit
mittelrheinischen, kölnischen und westfälischen Altären des frühen 15. Jahrhunderts ist groß.
Vor 1400 sind die Eresken (nach Stange) noch nicht und im dritten Jahrzehnt des 15. Jahrhun-
derts nicht mehr entstanden.
In der Art der Darstellung und in der Handschrift gleichen den Mainzer Fresken sehr die des
Frankfurter Karmeliterchores, sodaß ich fast an eine Ausführung durch den gleichen Meister
glauben möchte1.
Leider haben die Mainzer Fresken durch den Krieg (Brand 1942) sehr gelitten. Bei der Wieder-
herstellung des Chorgewölbes im Sommer 1952 durch den Restaurator Joseph Löwe unter
Aufsicht des Verfassers mußte festgestellt werden, daß die gesamte Deckenmalerei 1924 bei
der Wiederherstellung der Kirche nach vorher angefertigten Pausen neu aufgemalt worden
war. Die Inschrifttexte sind aber, das lehren auch die Pausen, im allgemeinen richtig wieder-
gegeben. Trotzdem also nur Kopieen der ursprünglichen Bilder auf dem Gewölbe waren, ent-
schlossen wir uns zur Wiederherstellung der Malereien, da sie den Raum am besten schließen
und die Gewölbeflächen in sinnvoller Weise füllen. Bei den großen Verlusten an Kunstwerken,
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