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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0591
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Über den Köpfen und zwischen den Wappen steht noch:
laptciöa öc fre föbergf
pater ipi9 quoru
aie req
2lm ißonifatiustag (5. Juni) 1494 ftarb Äatbariua von fülaüij, blutter bcs genannten (2?itarö £ubo). 2(tn
(.... 2(pril 1502) flarb -Sperr ©ubo, ®obn beö (Steinmeßen von SJiainj, Sftfar biefer Äirdje. Sim (.... Slpril
1502) flarb Reiftet Valentin, (Steinmeß von ^riebberg, Später beo genannten (2?tfars ©ubo), beten (Seelen (in
^rieben) ruhen mögen.
Über den Köpfen stehen zwei Wappen. Das eine zeigt eine Steinmetzmarke und zwei gekreuzte
Flächen (Steinmetzwerkzeuge), das andere ein großes A und ein weiteres darunter stehendes
Zeichen (Hammer?). Meister Valentin kommt schon 1473 als Valentin von Hungen als Gut-
achter beim Bau des Ostturmes vor. Er wird dann mit seinem Sohn noch in den Häuserlisten
genannt1. Besonders wertvoll zur Kenntnis seines Todesdatums ist die Angabe des Liber vitae
(f. 42) zum Jahr 1502:
Valentinus lapicida, Katherina uxor illius seda, Dudo filius vicarius huius,
hii tres in aprili sub eiusdem mensis spatio decesserunt.
Klingelschmitt las supradicta statt secunda2. Valentinus war zweimal verheiratet, beide Frauen
hießen Katharina. Warum wurde nun die zweite Frau nicht auf dem Grabstein verewigt?
Offenbar stellte Valentinus den Grabstein bald nach dem Tode der ersten Frau, also etwa 1494
oder kurz danach her. Er verewigte auf ihm auch sich und seinen Sohn, mußte aber natürlich
die Todesdaten frei lassen. Als er dann ein zweitesmal heiratete, war keine Inschrift für die
zweite Frau vorgesehen, und schließlich unterblieb noch, vielleicht wegen des plötzlichen
Todesfalles aller drei Personen im April 1502 das Nachtragen des Todesdatums auf dem
Grabstein.
Das Steinmetzzeichen des Meisters Valentinus kehrt noch einmal wieder am Gewölbe des
Kreuzganges von St. Stephan, auf einem Schlußstein beim westlichen Ausgang. Der benachbarte
Hängeschlußstein zeigte die Jahreszahl 1499. Valentinus ist also der Erbauer des Stephans-
kreuzgangs.
Lavierte Pinselzeichnung von Johann Lindenschmit (27:19 cm) im Mainzer Stadtarchiv (III B hh 27.). — Klingelschmitt, Magister
Valentinus S. 72. — Ders. in: Jahrbuch für das Bistum Mainz II (1947) S. 227. —
1 A. L. Veit in: A. H. G. NF VIII (1912) S. 167. — Herrmann in Beitr. III S. 14, 41. —
1 Falk in: Z. V. M. III (1883) S. 298. - A

1049 St. Stephan Grabstein des Bernhard Gross f 2. IV. 1502
Anno Domini Millesimo quingentesimo Secundo, die secunda Aprilis obijt venerabilis atque
Egregius Dominus Bernhardus Grois Doctor Decretorum, Scholasticus et Canonicus huius
Ecclesiae S. Stephani. Requiescat feliciter in aeterna pace. Amen.
9lm 2. Slpril 1502 jlarb ber etjrnmrbige unb fjervorragenbe -Sperr 55crnbarb @rofj, Dr. jur. can., (Scljolafier
unb ÄanoniEer von (St. Stephan. (Er ruhe glücflief) int einigen Stieben. Simen.
Fragmenta Gamans V f. 167 und 184. — Liber vitae S. Stephani f. 42, Joannis II S. 563 und H. Schrohe, Die letztwillige Ver-
fügung des Scholasters Dr. Bernhard Groß. Archiv für hess. Geschichte NF 14 (1925) S. 482—95 zur Person. — A

1050 Dominikaner Grabstein der Elisabeth von Münsingen

t 10. IV. 1502

Ao 1502 die Apr. decima.
Hac iacet in tumba
venerabilis de Münsingen dicta
Elisabeth Mestlin de Rüdlingen nata.
Cuius anima
cum superis in coelis sit beata.

2ltn 10. Slpril 1502. Jpier rußt im ®rabe bie ehrbare
(Elifabefb von SOiunftngen, geborene SDlefllin von 9iüb?
lingen. Jfjrc (Seele möge im Jpimmel mit ben (Seligen
felig fein.

Weitere Mitglieder der Familie von Münsingen wurden 1491, 1502 und 1512 in der Domini-
kanerkirche begraben (Nr. 980, 1053).
Fragmenta Gamans f. 171 v, abgedruckt bei Falk in QBI1. IV (1909) S. 346. — A

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