1415 Erbacherhofgasse 1 Hausinschrift 1606
In dem malerischen Hof dieses am 27. II. 1945 abgebrannten Hauses waren unter zwei
Fenstern des ersten Obergeschosses Holzschnitzereien, die zu einer Fachwerkarchitektur ge-
hörten. Unter dem rechten Fenster waren von zwei Kränzen umrahmt
1. die verschlungenen Initialen M. V. B. (nach Neeb) mit Abtstab und Mitra
2. in einer Wappenkartusche F. dann eine Hausmarke und die verschlungenen Initialen
ABB. darüber die Jahreszahl 1606.
Unter dem linken Fenster stand in ovalem Feld ein Eber, der das Modell einer Kirchenfassade
auf dem Rücken trug, was das Wappen von Kloster Eberbach im Rheingau ist. Da wir hier
einen Seitenbau des Erbacher Hofes haben, handelt es sich bei den Initialen um den Namen
des Eberbacher Abtes Valentin Molitor Rauenthalensis (1600—1618). Neeb gab die ver-
schlungenen Initialen nicht in der richtigen Reihenfolge und las statt des R den Buchstaben B.
Was die Buchstaben und die Hausmarke in der zweiten Wappenkartusche bedeuten, weiß ich
nicht, obwohl das ABB sicher abbas heißt.
Neeb in: ZVM. IV (1905) S. 489 Taf. XXI. -
A
1416 St. Quintin Grabstein des Albert zum Pütz f 26. IX. 1606
Sub hoc lapide situs R. D. ALBERTUS de Puteo Marcoduranus, Ssae Theol. Doctor, Collegii
Keyserswerdensis praepositus, Metropolit. Mogunt. Vicarius, huius S. Quintini Parochus,
Academiae Rector Magnificus animarum Aelo, vitae integritate Pastoralisque curae vigilantia
excellens; Hunc in charitatis opere versantem sustulit magno Parochianorum luctu Lethalis
Antrox(l). V. Kal. Octob. Anno CID LJ C VI.
$ier liegt ber bodjmmtbige -fiert 9l(bertu$ bc fPutec, au3 £>üren, ber (»eiligen Geologie X'octor, beö Ä’clM
giatfiiftcb pi Äaifcrbroertl» Wblü SJifar ber SDlainjer ^etropolitanftrdje, Pfarrer ?u ®t. Ouintin unb Sieb
tor ber Sftabcmic, au^gejeicßnet burcl» Seeleneifer, Feinheit bes Sebenewanbelb unb SSacbfamfeit in ber
Seelforge. 3(>n entriß ber graufame £ob $um Uibmefen feiner iPfarrbinber, ba er in Ausübung ber dfrifllicljcn
Üiäcfjfienliebe tätig mar, am 27. September 1606.
Das Gemäldeepitaph des Albert zum Pütz aus St. Agnes befindet sich jetzt im Dom (Nr. 551).
Severus, Par. Mog. S. 38. — Forschner, St. Quintin S. 98. — A
1417 St. Peter Grabstein der Dorothea Lerch v. Dirmstein f 16. III. 1607
In der westlichen Kirchhofsmauer eingelassen. Der Stein befand sich auch schon früher in
Udenmünster, wahrscheinlich lag er in der Kirche und wurde bei Erbauung der neuen Peters-
kirche (1752—56) in die Kirchhofsmauer versetzt. Stark verwittert, besonders die Schrift teil-
weise abgeblättert. Roter Sandstein, 180 : 89 cm. Sehr. 4 und 3,7 cm, Wappeninschriften
2,5 u. 3 cm. In der hochrechteckigen mit einfachen Randbeschlägen versehenen Inschrifttafel im
unteren Zweidrittel des Steines steht:
ANNO 16(07) DEN (3.M)ARCZ / IST IN GOT SELIGLICH VER/STOR(ben, die Edle)
VND DV/(gentsame Jungfraw Dorothea) / (Lörchin von) DI UM (stein, des Edlen vndt
ve)STE/(Caspar Lörch von Dirm-/stein vnd der edlen vnd/tugendsamen Fraw)/EN
DOROTHEA GEBO(hrene)/DOCHTE(r von Eltz leiblic-)/HE DOCHTER D(eren Seelen)
/GOT GENADE.
Möglicherweise heißt es in Zeile 2 auch SEELIGLICH oder SELLIGLICH.
Im oberen Drittel des Steines befindet sich ein Lorbeerkranz mit einem Wappen darin, ringsum
sind die vier Ahnenwappen angeordnet mit den Beischriften
LORCH ELTZ
MVMHINGE (= Münchingen) STEIN
Fragmenta Gamans f. 149. — Severus, Par. Mog. S. 226. — Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 4. — A
643
In dem malerischen Hof dieses am 27. II. 1945 abgebrannten Hauses waren unter zwei
Fenstern des ersten Obergeschosses Holzschnitzereien, die zu einer Fachwerkarchitektur ge-
hörten. Unter dem rechten Fenster waren von zwei Kränzen umrahmt
1. die verschlungenen Initialen M. V. B. (nach Neeb) mit Abtstab und Mitra
2. in einer Wappenkartusche F. dann eine Hausmarke und die verschlungenen Initialen
ABB. darüber die Jahreszahl 1606.
Unter dem linken Fenster stand in ovalem Feld ein Eber, der das Modell einer Kirchenfassade
auf dem Rücken trug, was das Wappen von Kloster Eberbach im Rheingau ist. Da wir hier
einen Seitenbau des Erbacher Hofes haben, handelt es sich bei den Initialen um den Namen
des Eberbacher Abtes Valentin Molitor Rauenthalensis (1600—1618). Neeb gab die ver-
schlungenen Initialen nicht in der richtigen Reihenfolge und las statt des R den Buchstaben B.
Was die Buchstaben und die Hausmarke in der zweiten Wappenkartusche bedeuten, weiß ich
nicht, obwohl das ABB sicher abbas heißt.
Neeb in: ZVM. IV (1905) S. 489 Taf. XXI. -
A
1416 St. Quintin Grabstein des Albert zum Pütz f 26. IX. 1606
Sub hoc lapide situs R. D. ALBERTUS de Puteo Marcoduranus, Ssae Theol. Doctor, Collegii
Keyserswerdensis praepositus, Metropolit. Mogunt. Vicarius, huius S. Quintini Parochus,
Academiae Rector Magnificus animarum Aelo, vitae integritate Pastoralisque curae vigilantia
excellens; Hunc in charitatis opere versantem sustulit magno Parochianorum luctu Lethalis
Antrox(l). V. Kal. Octob. Anno CID LJ C VI.
$ier liegt ber bodjmmtbige -fiert 9l(bertu$ bc fPutec, au3 £>üren, ber (»eiligen Geologie X'octor, beö Ä’clM
giatfiiftcb pi Äaifcrbroertl» Wblü SJifar ber SDlainjer ^etropolitanftrdje, Pfarrer ?u ®t. Ouintin unb Sieb
tor ber Sftabcmic, au^gejeicßnet burcl» Seeleneifer, Feinheit bes Sebenewanbelb unb SSacbfamfeit in ber
Seelforge. 3(>n entriß ber graufame £ob $um Uibmefen feiner iPfarrbinber, ba er in Ausübung ber dfrifllicljcn
Üiäcfjfienliebe tätig mar, am 27. September 1606.
Das Gemäldeepitaph des Albert zum Pütz aus St. Agnes befindet sich jetzt im Dom (Nr. 551).
Severus, Par. Mog. S. 38. — Forschner, St. Quintin S. 98. — A
1417 St. Peter Grabstein der Dorothea Lerch v. Dirmstein f 16. III. 1607
In der westlichen Kirchhofsmauer eingelassen. Der Stein befand sich auch schon früher in
Udenmünster, wahrscheinlich lag er in der Kirche und wurde bei Erbauung der neuen Peters-
kirche (1752—56) in die Kirchhofsmauer versetzt. Stark verwittert, besonders die Schrift teil-
weise abgeblättert. Roter Sandstein, 180 : 89 cm. Sehr. 4 und 3,7 cm, Wappeninschriften
2,5 u. 3 cm. In der hochrechteckigen mit einfachen Randbeschlägen versehenen Inschrifttafel im
unteren Zweidrittel des Steines steht:
ANNO 16(07) DEN (3.M)ARCZ / IST IN GOT SELIGLICH VER/STOR(ben, die Edle)
VND DV/(gentsame Jungfraw Dorothea) / (Lörchin von) DI UM (stein, des Edlen vndt
ve)STE/(Caspar Lörch von Dirm-/stein vnd der edlen vnd/tugendsamen Fraw)/EN
DOROTHEA GEBO(hrene)/DOCHTE(r von Eltz leiblic-)/HE DOCHTER D(eren Seelen)
/GOT GENADE.
Möglicherweise heißt es in Zeile 2 auch SEELIGLICH oder SELLIGLICH.
Im oberen Drittel des Steines befindet sich ein Lorbeerkranz mit einem Wappen darin, ringsum
sind die vier Ahnenwappen angeordnet mit den Beischriften
LORCH ELTZ
MVMHINGE (= Münchingen) STEIN
Fragmenta Gamans f. 149. — Severus, Par. Mog. S. 226. — Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 4. — A
643