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Zahn, Peter [Hrsg.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 13 : Münchener Reihe ; Band 3): Die Inschriften der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus und Wöhrd zu Nürnberg (Teilbd. 1: bis zum Jahre 1580) — München: Druckenmüller, 1972

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https://doi.org/10.11588/diglit.45637#0018
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gewidmet hatte, gedruckt zu sehen. 1622 waren gerade vier Bogen der Inschriften von St. Sebald erschie-
nen* * 89), zehn Jahre nach dem Druck des „Apographum Monumentorum Heidelbergensium“ des Melchior
Adamus, das an der Spitze aller gedruckten Sammlungen mittelalterlicher Inschriften Deutschlands steht90).
Von Michael Rötenbecks Sammelhandschriften kamen folgende für den vorliegenden Band in Be-
tracht :
1. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Merkel Hs. 488, „Epitaphia... auff dem Gottsackher, bey S. Jo-
hannes“. 40, IXd-859 S. mit Register, um 1625-28.
2. Ebenda, Merkel Hs. 489, „Epitaphia... auff dem Newen Gottesacker, bey Sanct Rochius“. - 40,11+408 S.
mit Register, um 1625-28.
3. Ebenda, Merkel Hs. 490, „Epitaphia in der Kirche und dem Gottesacker zuWöhrd, der Kirche zu St. Jo-
hannis, Hl. Kreuz, St. Leonhard, Mögeldorf, St. Peter und St. Jobst, Altdorf, Reichenschwand, Kraftshof“.
- 40, 494 S„ um 1625-28.
4. Bamberg, Staatsarchiv, Bestand G 35/II (Nachlaß Marschalk von Ostheim) Nr. 166, mit gleichem Inhalt wie
1 und 2, von gleicher Hand und mit gleichen Titeln. - 40, 418 S„ um 1625. S. 425-444 Nachträge nach
1636: Bestattungen in der Kirche von Wöhrd in den Jahren 1632-36; S. 457-459 Inschriften der Kirche
St. Leonhard.
Die Handschriften 1 (künftig: R 488) und 2 (künftig: R 489) sowie 4 (künftig: R 166) stammen von
gleicher Hand. Eine Reihe von Textabweichungen beweist, daß 1 und 2 einerseits und 4 andererseits
unabhängig voneinander aus einer gemeinsamen Vorlage herrühren. Allen drei Handschriften sind bei
gleicher Hand und ohne Tintenwechsel Texte gemeinsam, die nach Rötenbecks Tod (27.3.1623) datiert
sind91). Mithin wurden Rötenbecks Konzepte vor der Reinschrift dieser Handschriften von einem noch
Unbekannten weitergeführt, in Einzelfällen sogar ergänzt, soweit es sich um Datumszeilen handelt, die
bei Rötenbecks Arbeitsbesuchen noch leer waren. R 166 steht dabei der unbekannten Vorlage näher als
R 488 und 489 und ist auch älter, wie das Fehlen solcher Ergänzungen nach 1626 beweist.
Rötenbeck konnte, was bei den Pflichten eines gesuchten Arztes und den vielfältigen Neigungen dieses
Mannes erklärlich ist, seine Sammeltätigkeit nicht ununterbrochen ausüben. Dies läßt sich an Auslassungen
von Todesdaten erkennen, die um 1614/16 auf den Epitaphien nachgetragen worden sind. Er hat also eines-
teils in den Jahren vor 1613 gearbeitet, dann aber auch wieder um 1620 bis in das letzte Jahr vor seinem
Tod. Es versteht sich, daß bei solcher Arbeitsweise Doppeleinträge unvermeidbar waren, ebenso aber auch
Auslassungen. In manchen Fällen setzte er das ihm als Arzt bekannte Todesdatum hinzu. Solche Zusätze,
in der Reinschrift nicht als solche kenntlich, lassen sich im Wortlaut nicht immer vom Inschrifttext unter-
scheiden. Darüber hinaus ist die häufige Erweiterung des Votums Kennzeichen von R 488 und R 489;
eine Gewohnheit des Abschreibers.
Die Rötenbeck-Handschriften unterscheiden nicht die Schriftarten voneinander, sondern kennzeichnen,
wie zeitüblich, nur lateinische und deutsche Texte durch verschiedene Schrift. Ebenso wie die Standort-
angaben fehlen auch Hinweise auf das Material der Inschriftträger. Mehrere in weißen Marmor gehauene
Inschriften - eine Seltenheit auf den Nürnberger Friedhöfen - werden nicht besonders angemerkt. Der
Wortlaut ist jedoch bei den meisten Inschriften, soweit nachprüfbar, richtig wiedergegeben.
Die nächste wichtige Gruppe von Quellen sind Archivalien des Landeskirchlichen Archivs Nürnberg
und des Stadtarchivs Nürnberg, Restbestände des ehemaligen Steinschreiberarchivs, das 1806 aufgelöst und
in alle Winde zerstreut wurde.
Nürnberg, Landeskirchliches Archiv, Kirchenvermögen (künftig zitiert: KV) 18, St. Johannis, Grabbrief-
einträge November 1581 - November 1589. Zwei Teile A und B von zwei ursprünglich getremit ge-
führten Registern. A fol. 2-49, B fol. 8-72, 2°. Zwischen B fol. 48 und fol. 49 liegen 10 lose Blätter,
fol. B 48a~48k bezeichnet. Fol. B 12 fehlt, fol. B 48 f ist leer. Am Rand teilweise stark abgegriffen. Lose
geheftet, Pergament-Umschlag bez. „O“. - Ältestes Verzeichnis von Grabvergaben. Die Gräber sind nicht
nach der 1562 eingeführten Numerierung benannt, sondern nach den Nachbargräbern. Dadurch viele
zusätzliche Hinweise mit genealogischen Angaben.
Ebenda, KV 19, St. Johannis, Grabbriefe 1590-1607; fol. 1-375,2° ungebunden. - Verzeichnet in
lockerer Nummernfolge der Grabstätten mit vielen Nachträgen die jeweiligen Besitzveränderungen und

Anm. 12 u. ißa-g; weitere Hss., darunter eine zu d und e wohl gleichzeitige Fassung, unter Will II 1349-1352 der
Stadtbibliothek Nürnberg.
89) Ein Exemplar des Druckes in derWillschen Sammlung der Stadtbibliothek Nürnberg; vgl. Will, Bibliotheca
Norica Williana P. II Nr. 1351.
90) Vgl. hierzu Neumüllers-Klauser, Die Inschriftensammlung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
S. 121.
91) Rötenbeck 166 S. 276fr. (Johannis) und S. 4iiff. (Rochus); Rötenbeck 488 S. 22of., Rötenbeck 489 S. 386f.

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