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Niederquell, Theodor [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 14 : Heidelberger Reihe ; Band 5): Die Inschriften der Stadt Fritzlar — München: Druckenmüller, 1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.53159#0057
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36 Stiftsschatz um 1400

Reliquiar, bestehend aus einem Straußenei in silbervergoldeter Montierung, die oben in einer Turm-
architektur endet. Der sechsseitige Fuß steht auf einem Maßwerkrand. Auf den sechs querrautenförmigen
Stollen des Nodus der Name Jesus.
H. 51, Bu. 0,9 cm. - Gotische Minuskel.
ihesus
Falke, Schmelzarbeiten, S. 137, Taf. 120. - B. u. K., S. 87, Taf. 120.

37 t

Westliche Stadtmauer

1411

„Zwischen Frauenturm und ,Neuer Turm“ gotische Tür von der ehemaligen Bischöflichen Burgkapelle
herrührend mit Inschrift“:
Anno Domini MCCCCXI

Diese Angaben macht die moderne Abschrift einer unsystematischen Sammlung einiger Fritzlarer In-
schriften wohl aus dem vorigen Jahrhundert, die sonst sämtlich noch im Original vorhanden sind (im Be-
sitz von Optikermeister Köhler am Markt). Im genannten Mauerabschnitt* befindet sich eine nachträglich
eingelassene Pforte, deren Fassung gotisch sein könnte, der obere Abschluß fehlt jedoch. Eher könnten
die Angaben auf die spitzbogige Eingangspforte zu treffen, die Rudolf von Buttlar verwendete, als er um
1840 einen Turm des genannten Mauerabschnitts zu einem Gartenhaus umbaute. Die Inschrift könnte
noch vorhanden sein, jedoch ist der Türbogen so dicht mit Efeu bewachsen, daß eine Nachprüfung nicht
möglich ist.
Anfangs- und Zahlbuchstaben werden auch in gotischer Minuskel wiedergegeben gewesen sein.

38

Stiftskirche

1412

Sog. Totenglocke im nördlichen Turm. Auf der Haube die Inschrift (A). Darunter einzeilig am Halse
zwischen Stricklinien (B). Danach auf einem links eingerollten Bande der Gießername (C), darunter (D).
H. 125, 0 146, Bu. 4-6 cm. - Gotische Minuskel.
A + Lob • sy • gode • daz • von • syner • gnade • uf • sant • iohis • abint • baptist •
dis • werk • wol • geraden • ist •
B + Maria • O rex • eterne • populum • tu • ledere • sperne •
Fulmine • peste • fame • quociens • tinnit • sonus • a • me •
anno • domini • m • ccccxii
C + henrich / heistirboum •
D + alpha + et • o
Maria. O ewiger König, laß, sooft der Klang (dieser Glocke) ertönt, Dein Volk durch Blitz, Pest und Hungersnot nicht zu
Schaden kommen. Amen. Im Jahre des Herrn 1412.
Mehrere Majuskeln. - Das Kreuz vor A ist als Krückenkreuz gebildet, die anderen Worttrennungszeichen
sind einfache Punkte, nach jedem Endreim jedoch drei Blättchen an einem Stiel. Das Kreuz vor B ist
von einem Kreis umgeben. Außer vor Beginn, in der Mitte und am Ende der Verse, sowie nach anno
und domini, wo wieder die Blättchen erscheinen, sind die restlichen Worttrennungszeichen auch hier
einfache Punkte. Bei tu fehlt das Kürzungszeichen, a me sollte zusammengeschrieben werden, hier ist das
Kürzungszeichen bewußt weggeblieben, damit es auf sperne reimt. Bei C ist das Kreuz zu Anfang als
Tatzenkreuz gebildet, auf den Vornamen folgt ein dreiblättriger Zweig. Die Kreuze bei D sind von Krei-
sen umgeben, zwischen et und 0 drei Blättchen an einem Stiel.

27
 
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