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Niederquell, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 14 : Heidelberger Reihe ; Band 5): Die Inschriften der Stadt Fritzlar — München: Druckenmüller, 1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.53159#0068
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Stiftsschatz

1461

Monstranz aus vergoldetem Kupfer gestiftet von Johann Kirchhain. Prächtiges, reichgcgliedertes Stück.
Auf dem Sechspaßfuß zwischen gravierten Engeln das früher bunt emaillierte Wappenschild. Auf einem
verschlungenen, der Form des Fußes folgenden Band die gravierte Inschrift.
H. 80, Bu. 1,4 cm. - Gotische Minuskel.
aiio dni mcccclxi • joh kirchain I19 eccie decanp pfis fieri
fecit et i höre eiusde donat
anno domini 1461 Johannes kirchain huius ecclesie decanus praesens fieri fecit et in honorem eiusdem donat.
Im Jahre des Herrn 1461 ließ Johann Kirchhain, derzeitiger Dekan dieser Kirche, (diese Montranz) machen und schenkt sie
zur Ehre ebendieser Kirche.
Wappen: Kirchhain.
Die Monstranz ist Eigentum der Kirche in Ungedanken, die sie bei der Neuaufstellung des Schatzes als
Dauerleihgabe dem Dom überließ. Zwischen 1696 und 1777 ist sie vom Kapitel der Pfarrkirche in Unge-
danken übergeben worden, die der Scholasterie des Stifts inkorporiert war.
B. u. K., S. 195, Taf. 122. - Vgl. Nr. 53.

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Stiftskirche

1465

Grabstein des Johann Kirchhain mit Ablaßinschrift. In der Vorhalle an der Wand aufgestellt. Roter
Sandstein. Umschrift an drei Seiten (A). Der obere Rand wird von einer zweizeiligen Ablaß Inschrift ein-
genommen, die sich rechts und links in der Breite der Seitenränder in einer weiteren Zeile fortsetzt.
Das linke Stück dieser dritten Zeile ist sinngemäß vor dem ersten Papstnamen einzuschieben (B). Eine
dritte Inschrift auf dem Spruchband (C). Alle drei Inschriften in erhabenen Buchstaben; der obere Rand
offenbar abgearbeitet.
H. 232, B. 125, Bu. (A) 10, (B) 9, (C) 5 cm. - Gotische Minuskel.
A aiio • dni • Mü • cccc0 • Ix • v • obiit • i • die • blasii • venlls • dns /
iohs • kirchai • decap • I19 • ecclie / dotat • I19 • altai’s • et i
eade • ecclia • sepvltp • cp • aia • r’q’ • i • p
B Itues • devote • dicedo • t’a pr nr • ’ av / I13 a pp / Innü •
iiii ano ’ a • pet° • iii a • leoe • iii änp a gug° / xi dies
C o • ihü • fili • dei • vivi • miserere • mei •

A. anno domini Mcccclxv obiit in die blasii venerabilis dominus Johannes kirchain decanus huius ecclesiae dotator huius altaris
et in eadem ecclesia sepultus cuius anima requiescat in pace.
Im Jahre des Herrn 1465 starb am Tage des Heiligen Blasius der ehrwürdige Herr Johannes Kirchhain, Dekan dieser Kirche,
Stifter dieses Altars und in dieser Kirche begraben, dessen Seele in Frieden ruhen möge1).
B. Intuens devote dicendo tria pater noster et ave habet a papa Innocentio iiii annos et a petro iii a leone iii annos a gregorio
xi dies.
Durch ehrfürchtiges Beten von drei Vaterunser und Ave Maria beim Anschauen (dieses Bildes) erlangt man 4 Jahre von Papst
Innozenz, 3 von Petrus, 3 Jahre von Leo und 11 Tage von Gregor gewährten Ablaß2).
C. O Jesus, Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich meiner.
Datum: 3. Februar.
Wappen: Kirchhain.
Die exakte, erhabene Schrift neigt stark zur Verornamentierung. Charakteristisch für den Steinmetz sind
die langen Fäden an e und r und die durchgezogenen Fäden beim a. Das M des Todesjahres und die An-
fangsbuchstaben von Itues und Iun° sind Majuskeln. Mehrere Buchstaben und die Endsilbe von venera-

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