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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Niederquell, Theodor [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 14 : Heidelberger Reihe ; Band 5): Die Inschriften der Stadt Fritzlar — München: Druckenmüller, 1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.53159#0069
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bilis sind hochgestellt. Die semikolonartig nach unten ausgezogenenWorttrcnnungspunkte in der Ablaß-
inschrift nach den Worten nr und ano sollen wie beim gekürzten Wort habet gleichzeitig Kürzungen für
et sein; das Kürzungssystem ist willkürlich.

') Der erwähnte Altar stand in der ebenfalls von Kirchhain erneuerten Kapelle der Vorhalle; das ist auch die „ecclesia“ in der
der Stifter beigesetzt wurde.
2) Vgl. Nr. 48. Die Leidenswerkzeuge waren auf den Hintergrund des Mittelfeldes aufgemalt, Reste der alten Fassungen sind
am Original noch zu erkennen.
Weber, Stiftshof, S. 247fr. - Beissel, S. 387. - B. u. K., S. 60, Taf. 41. - Niederquell, Waffen Christi, S. 30. - Zur Person:
Weber, Stiftshof, S. 246. - Heldmann, S. 420, Anm. 6. - Schaum-Benedum 175.

57

Stiftskirche

1466

Sog. Bürgerglocke im nördlichen Turm. Die Inschrift einzeilig am Halse zwischen Stricklinien durch
einen starken Rundstab abgesetzt.
H. 138, 0 172, Bu. 4,5 cm. - Gotische Minuskel.
+ anno + dni + m + cccclxvi +
osanna + ist + der + name + myn + •
mich + gos + meister + goswin +
got + habe + dy + sele + myn + amen + maria +

Das Kreuz vor der Inschrift ist als ein größeres Steckkreuz gebildet, die übrigen sind von einem Kreis
umgeben. Die Schrift ist unsauber gegossen, name z.B. ist völlig zusammengeflossen, ähnlich die Jahres-
zahl, die man früher 1263 gelesen hatte.
Ohne die Datierung und die beiden letzten Worte reimt die Inschrift.
Hoffmann-Zölffel, Nr. 7, S. 1, Taf. VI. - B. u. K., S. 103.

58 Stiftskirche 1470

Grabstein des Konrad Selchen (Selichin). In der Vorhalle an der Wand aufgestellt. Gelber Sandstein.
Rechts und links neben dem Kopf erhaben der Majuskelbuchstabe C (rechts spiegelverkehrt) mit einge-
schriebenem s aus der gotischen Minuskel — C(onradus) s(elchen). Umschrift an drei Seiten. Die In-
schrift des oberen Randes in sehr viel kleineren Buchstaben. Laut Inschrift aus der Krypta.
H. 218, B. 123, Bu. 13, am oberen Rande 4 cm. - Gotische Minuskel, erhaben.
ano • dni • m • cccclxx <...) obijt • dnp • conrad<) / selch • alt'fista •
altaf: • sti • liborij ■ h’ • i • c • pt • / c$) • aia • r • in • p • amen
Im Jahre des Herrn 1470 starb Herr Konrad Selchen, Altarist des Altars des Heiligen Liborius hier in dieser Krypta, dessen
Seele möge in Frieden ruhen. Amen.
Das Denkmal, besonders die Architekturumrahmung und die erhabene Inschrift, weniger das Figürliche,
ist das handwerklich exakteste und beste seiner Art in Fritzlar. Der Verstorbene ist schon 1457 als Altarist
in Fritzlar nachgewiesen1). Der Grabstein wurde zu Lebzeiten Selchens angefertigt, der hinter dem
Todesjahr stehengebliebene Steg war für die Einmeißelung des genaueren Todesdatums bestimmt.

*) Demandt, Nr. 487.
B. u. K., S. 72 u. Anm. 3, Taf. 101. - Rauch, S. 42. - Schaum-Benedum 176.

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