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Maierhöfer, Isolde [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0016
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solche auftretenden Ritterschaft zusammenwuchsen. In Haßfurt hatten die nachmals in den Kantonen
Baunach und Steigerwald vereinigten Reichsritter einen gesellschaftlichen und religiösen Mittelpunkt.
In den Haßbergen und im Steigerwald, wo sich die großen Territorien aneinandergrenzend auf lösten, ge-
lang es ihnen, auf Grund von Eigenbesitz, Erb- und Dienstlehen sowie oft jahrelanger landesherrlicher Pfand-
schaften, selbst kleine Territorien aufzubauen. Dabei kam es teilweise zu abenteuerlichen Überlagerungen
von Gütern und Rechten, zu Orten, in denen bis zu zwölf Herrschaften, teilweise Angehörige verschiede-
ner Linien ein- und derselben Familie, gleichzeitig „regierten“. Langlebig und weit verbreitet waren die
Fuchs, die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts im Steigerwald und in den Haßbergen, vor allem im oberen
Baunachgrund, saßen, hier gemeinsam mit den Truchseß, deren Güter und Rechte sich auch auf den
Lauergrund erstreckten. Als Würzburger Erbförster am großen Haßberg waren sie Nachfolger der 1546
erloschenen Zöllner von Rottenstein, denen um Birkenfeld bereits 1475 die Hutten gefolgt waren. Weiter
südlich im Baunach- und imWeisachgrund sind seit dem frühen 13. Jahrhundert die Stein von Alten stein
nachzuweisen, im mittleren Baunach- und im Itzgrund, bis ins Coburger Land, seit der gleichen Zeit die
Lichtenstein, im unteren Baunachgrund die Rotenhan, die mit Ebelsbach bis zum Main vordrangen. Im
dazwischenliegenden Lautergrund, vordem Fuchs’scher Besitz, machten sich 1511 die Guttenberg ansässig,
wenig nördlich davon, in Gereuth, im 15./'16. Jahrhundert die Schaumberg, die dann im 16./17. Jahrhun-
dert die Steigerwaldherrschaft Thundorf innehatten.
Die Kirchenhoheit stand bis zur Wandlung der Verhältnisse im Zuge der Reformation ausschließlich
dem Missionsbistum Würzburg zu. Die mittelalterlichen Ur- und Großpfarreien12) reichen mit Ausnahme
von Haßfurt und Marksteinach13) wohl alle in vorbambergische Zeit zurück. Der Sprengel des rechsmainisch
gelegenen Haßfurt griff auch auf das linke Mainufer über, während umgekehrt der des linksmainischen
Eltmann den Fluß überschritt und bis in die Haßberge ausstrahlte. Den mittleren Baunachgrund beherrschte
Pfarrweisach, seit der Abtrennung Ebems 1232 von diesem überrundet, den Nassachgrund in enger Nachbar-
schaft Rügheim und Hofheim. Den Nordosten nahm die den Rodachgrund umfassende Urpfarrei Seßlach
ein, den Südwesten die Großpfarrei Marktsteinach, die vielleicht von Schweinfurt abgetrennt worden war.
Die Auflösung der alten Pfarrverbände nahm vom 13. bis zum 15. Jahrhundert ständig zu. Mit der Refor-
mation, der sich 1523 die sächsische Enklave Königsberg, 1563 offiziell der Ritterkanton Baunach an-
schloß, erreichte sie ihren Höhepunkt, um dann allmählich zum Stillstand zu kommen. Landkapitels- bzw.
Dekanats- und Superintendentursitze der älteren Zeit waren Ebern, Haßfurt und Königsberg14).
Vielfalt und Bedeutung einstiger weltlicher und geistlicher Herren, aber auch früherer Bürger- und
Bauernfamilien, stellen sich allgemein sichtbar in den erhaltenen Kunstdenkmälern dar15).
Sakralbauten
Der Bestand an romanischen Sakralbauten im Landkreis Haßberge ist nach dem Abbruch der allerdings
im Laufe der Zeit mehrfach veränderten Benediktinerklosterkirche von Theres16) gering. Bedeutend und
entwickelt dagegen tritt die Frühgotik in der Klosterkirche von Mariabiirghausen hervor. Der einschiffige
Bau mit eingezogenem Hochchor im Osten und ausgedehntem, auf dreischiffiger, gruftartiger Unterwöl-
bung17) ruhendem Nonnenchor im Westen gilt als typische Zisterzienserinnenanlage aus der Zeit zwi-
schen 1287 und 1350, wie sie von Thüringen bis Niederbayern gebräuchlich war18). Die durchgreifende
Umgestaltung unter Fürstbischof Julius Echter dürfte sich mehr auf die Gebäude des damals säkularisier-
ten Klosters als auf die Kirche erstreckt haben; hier zeigen u.a. einige Grabplatten (Nr. 9, 13t, 55) Über-
12) A.Wendehorst, Der Archidiakonat Münnerstadt am Ende des Mittelalters, WDGB 23 (1961) 5-52, und
ders., Das Würzburger Landkapitel Coburg zur Zeit der Reformation (Veröffentl. d. Max-Planck-Instituts für
Geschichte 13, Studien zur Germania Sacra 3), Göttingen 1964.
15) P. Schöffel, Pfarreiorganisation und Siedlungsgeschichte im mittelalterlichen Mainfranken (Mainfränk.
Heimatkunde 2), Würzburg 1950, 7-39.
14) M. Simon, Historischer Atlas von Bayern, Kirchliche Organisation, Erster Teil: Die Evangelische Kirche,
München 1960.
1B) Zu den einzelnen Kunstdenkmälem siehe Kdm. EBN, HAS und HOH sowie Lehfeldt-Voss und Mayer
1, 2. Geschichte und Beschreibung der Baudenkmäler werden im Einleitungskapitel kurz skizziert; für die übrigen
Denkmäler als eigentliche Inschriftenträger finden sich die entsprechenden Angaben vor allem im Katalogteil.
16) M. Wieland, Kloster Theres, Haßfurt 1908, 12; darauf basierend Hoppe, Theres, Schweinfurter Heimatbll.
34 (1965) Nr. 17-19; 35 (1966) Nr. 1-4; nachWieland glich die Anlage jener von St. Burkard inWürzburg; Kdm.
WÜ 141-165, bes. 146f. - Zijm Barockbau siehe G. Zimmermann, Das Diarium des Abtes Gregor Fuchs über den
Bau der Klosterkirche zu Theres (1716-26), WDGB 16/17 (1954/55) 295-318; ders., Raumgliederung und Ausstat-
tung der Klosterkirche Theres, WDGB 26 (1964) 325-333.
17) T. Henner, Vorhalle der Kirche zu Mariaburghausen bei Haßfurt, Altfränk. Bilder 10 (1904), mit Abb.,
ohne Seitenzahl.
15) T. Breuer, Gotik in Franken, Spindler Hb. III/i, 717-741, hier 718; weitere Nachweise Kdm. HAS 115.

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