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Maierhöfer, Isolde [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0019
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deren einer im Barock entstand, wurde 1530-1588 als ein mit vier Ecktürmen bewehrtes, von einem brei-
ten Wassergraben umgebenes Schloß neu errichtet und um die Mitte des 19. Jahrhunderts umgestaltet.
Den Typ eines kleinen Landedelsitzes, Rechteckanlage mit zwei halbrunden Turmausbauten, repräsentiert
Fischbach (Nr. 255), das 1530 durch Eyring von Rotenhan wieder aufgebaut und 1605 durch Hans Georg
und Eva von Rotenhan erweitert wurde. Das 1707 abgetragene obere Stockwerk setzte man 1952 erneut
auf. Das Untermerzbacher Schloß, eine dreigeschossige Rechteckanlage mit zwei an den östlichen Front-
ecken vorspringenden Türmen, dürfte beträchtliche Teile vom Bau des Wolf von Rotenhan aus der Zeit
um 1534 (Nr. 116) enthalten. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts bekam es seine heutige Gestalt. Das 1960
eingelegte Alte Schloß in Hafenpreppach (Nr. 392), ein zweigeschossiger Rechteckbau mit Volutengiebeln
und vorgelagertem Treppenturm, wurde angeblich 1560 begonnen und 1590 durch Veit von Stein zum
Altenstein aufgestockt und um den Stadel erweitert. Der Hauptbau des 16.-17. Jahrhunderts wurde im
Barock umgestaltet. Die unregelmäßige Rechteckanlage von Friesenhansen (Nr. 429 XXVII) mit ihren
imposanten Volutengiebeln entstand im wesentlichen um das Jahr 1563 unter Christoph und Apollonia
von Ostheim, gleichzeitig mit dem dreigeschossigen Südflügel des Bundorfer Schlosses (Nr. 147), einem
Bau der Sabina Truchseß. In den Jahren 1566 bis 1594 bauten Matthes und Wilhelm von Rotenhan
an Ebelsbach (Nr. 229). Die ausgedehnte, ehedem wasser befestigte Anlage ist von Norden her durch ein Tor-
haus zugänglich. Im Osten steht das Herrenhaus, rechtwinklig-südlich der Dienstboten- und Küchenbau,
direkt auf der aus dem Graben steigenden inneren Umfassungsmauer. Das Schloß ist über eine Brücke mit
dem im Westen gelegenen Ökonomiehof verbunden, das Ganze von einer turmbewehrten Mauer umgeben.
Die im Anschluß an den Ökonomiehof freistehende Kapelle aus dem Jahre 1569 diente als Grablege der
Familie. In Gleisenau war dem Wiederaufbau nach dem Bauernkrieg 1548 eine Erweiterung 1609 (Nr. 429
LXV) gefolgt. Das jetzige Schloß stammt aus den Jahren 1772-73. Unsicher ist die Entstehungszeit des 1972
abgebrochenen Schlosses in Schweinshaupten, einer 1582 und 1627 (Nr. 386) bezeichneten dreigeschossigen
Rechteckanlage mit Rundbogentor an der Ostseite, deren ziemlich unausgesprochene Formen allerdings
auch einer späteren Zeit angehören könnten.
V erwaltungsbauten
Ältester Verwaltungsbau ist die ins 14. Jahrhundert zurückreichende Burgvogtei, das nachmals fürst-
bischöfliche Amtshaus in Haßfurt (Nr. 97), ein rechteckiger Komplex von mehreren Teilen; ihm gliedert
sich die spätgotische, im Barock aufgestockte Zehntscheuer (Nr. 387) an. Das Rathaus, freistehend, mit
Treppengiebeln, wurde um 1514 errichtet (Nr. 429 XIII) und später mehrfach umgestaltet, während die
einfache, jedoch prägnante Rechteckanlage in Zeil von etwa 1540 (Nr. 124) das ursprüngliche Aussehen
bewahrte. Hier wie in Ebern (Nr. 303) wurden gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf steinerne Unterbau-
ten Fachwerkgeschosse aufgesetzt. Charakteristische dörfliche Kommunalbauten sind das Rathaus (Nr. 429
IV) und das Zehnthaus (Nr. 429 L) in Rügheim, die Zehnthäuser in Unfinden (Nr. 336) und Prappach (Nr. 429
XVI), das Vogteihaus in Goßmannsdorf (Nr. 234), die Rathäuser in Sylbach (Nr. 246), Mechenried (Nr. 429
LXVIII) und das abgerissene in Westheim (Nr. 406).
Pfarrhöfe und Spitäler
Repräsentative Pfarrhöfe gibt bzw. gab es in Rentweinsdorf (Nr. 429 XXf), Ebern (Nr. 429 LVIII), Aid-
hausen (Nr. 429 LII), Hafenpreppach (Nr. 429 LXXI, LXXXIV und LXXXV) und Westheim (Nr. 401t).
Alte Spitalbauten sind in Sendelbach (Nr. 344) und in Haßfurt (Nr. 340) erhalten. Letzterer wurde nach einem
Voranschlag Wolf Behringers 1597 als zweigeschossiger Renaissancetrakt mit Treppengiebeln neu auf-
geführt.
Ortsanlagen
Geschlossene Straßenbilder mit teilweise bezeichneten (Fachwerk-)Häusern des 16.-17. Jahrhunderts
besitzen etliche Dörfer, vor allem aber die Städte Ebern (Nr. 300), Haßfurt (Nr. 103,424 und 429 LXXXVI),
Königsberg (Nr. 256, 377, 429 VIII, 429 XLVI, 429 LXXIV und 429 LXXV) und Zeil (Nr. 206, 429 XIV,
429 XXVI, 429 XXXIII, 429 LXXV und 429 LXXXII). In die nämliche Zeit reichen auch die überkom-
menen Reste von Stadtmauern, Toren und Türmen in Hofheim (Nr. 301) und Königsberg (Nr. 429 XXV)
zurück. Von einer Dorf befestigung zeugt das Torhaus in Treinfeld (Nr. 429 XXIII). Schutz boten auch zahl-
reiche spätmittelalterliche Kirchenbefestigungen, u.a. in Holzhausen (Nr. 429 XXXIV), Eichelsdorf (Nr.
429 LI) und Pfarrweisach (Nr. 429 LXVII). In Theres sind Teile der Klostermauer (Nr. 239) erhalten.

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