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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Maierhöfer, Isolde [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0023
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kirche (Nr. 352t) erst im 18. Jahrhundert dem Ratsstuhl weichen mußte. Die ältere, um die Jahrhundert-
wende zutage getretene Ausmalung (Nr. 137) wurde größtenteils wieder übertüncht, die von Erasmus
Jahn bemalte Felderdecke (Nr. 356) mehrfach restauriert.
Tafelmalerei
Die erhaltene Tafelmalerei ist auf drei Stücke beschränkt, von denen sich nur noch der Haßfurter Spital-
altar (Nr. 46) an Ort und Stelle befindet. Der Haßfurter Annenaltar (Nr. 63t) und ein weiterer, der 1606
renoviert wurde (Nr. 3 iof), gingen verloren. Zwei Flügel eines Altars aus Mariaburghausen (Nr. 47) bewahrt
das Martin-von-Wagner-Museum inWürzburg, das Mittelstück des Eherner Altars (Nr. 52) aus dem Um-
kreis von Hans Pley den wurff das Germanische Museum in Nürnberg. Der Werdenstein-Altar in Lembach
(Nr. 184) und zwei Predellen in Sand (Nr. 405 und 413) wurden durch Übermalung in ihrem ursprünglichen
Bestand wesentlich beeinträchtigt.
Kirchliche Einrichtungsgegenstände
Die ältesten kirchlichen Einrichtungsgegenstände stellen die Sakramentsnischen dar. Der Trossenfurter
folgen jene in Eltmann (Nr. 61), Römershofen (Nr. 68), Sand (Nr. 429 IX) und Mechenried (Nr. 120). Unter
den Kanzeln sind die steinernen in Ebern (Nr. 189) von Hans Schlachter49) und in Königsberg (Nr. 360), von
einem Monogrammisten H.M. zumindest bemalt, die reichsten. Ländliche Holzkanzeln gibt es in Steinsfeld
(Nr. 325), Greßhausen (Nr. 346) und Junkersdorf (Nr. 429 XXXVIII), Lesepulte in Birkach (Nr. 429 LXIII)
und Königsberg (Nr. 429 LXXXIX). Ältere Taufsteine stehen in Greßhausen (Nr. 145), Eschenau (Nr. 186),
Junkersdorf (Nr. 429 XXXVIII), Oberschwappach (Nr. 216), Friesenhausen (Nr. 263), Kraisdorf (Nr. 267),
Prappach, Kleinsteinach (Nr. 331), Obermerzbach (Nr. 429 LXX), Mechenried (Nr. 367) und Goßmannsdorf
(Nr. 429LXXXI), große Holzkruzifixe in Ebern (Nr. 306) und Königsberg, nachmittelalterliches Kirchenge-
stühl dort (Nr. 366) und in Mariaburghausen (Nr. 429 XXII).
Geräte und Paramente
Der Haßbergkreis besitzt mit dem Friesenhausener Kelch (Nr. 41) den ältesten datierten in Unterfranken.
Aus der Werkstatt des Bambergers Thomas Rockenbach50) stammen die Kelche in Hafenpreppach (Nr. 265)
und Maroldsweisach (Nr. 269), eng verwandt mit jenen in Westheim (Nr. 272) und Nassach (Nr. 271). Gotische
Form und Frührenaissanceornamentik verbanden sich im Ziborium von Haßfurt (Nr. 104t); das Beschau-
zeichen wies nach Würzburg. Ein weiterer Haßfurter Kelch (Nr. 312t) wurde von Barbara Hüls gestiftet,
ein später überarbeiteter in Zell a.E. (Nr. 368) von den Familien Aschhausen oder Berlichingen und Mün-
ster. Messingtaufschüsseln sind in Bundorf (Nr. 260) und Manau (Nr. 268) erhalten, Taufkannen (Nr. 418
und 425) in Nassach. Verloren sind die Klosterschätze von Obertheres51) und Mariaburghausen52) sowie das
Silberwerk der Stadt Haßfurt53). Ein Meßgewand (Nr. 429 XLIf) bewahrte die Pfarrei Prappach. Ebenfalls
von einer Kasula stammt das Lebensbaumkruzifix in Prölsdorf (Nr. 429 XLVII), das nun auf einem Fasten-
tuch befestigt ist.
Glocken
Die frühesten Glocken entstammen der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bis in das 15. Jahrhundert
zeigen sie als Schmuck in der Regel nur einfache bzw. doppelte Wülste; nur jene in Unterhohenried (Nr. 22)
besitzt eine Flechtwerkkrone und einen weit ausgebogenen Schlagrand. Bekannt sind zwei Gießer: die
Glocke (Nr. 4t), die in Obertheres hing, schuf Meister Berthold aus Bamberg54), jene in Oberschleichach
(Nr. 3), die angeblich aus der Würzburger Johanniterkirche stammt, goß Conrad von Würzburg55).
49) Sitzmann II 480; ders., Hans Schlachter, Meister des Coburger Rathauserkers und der Steinkanzeln in
Ebern und Dietersdorf, Fränk. Bll. 6 (1954) 17-19 mit 2 Abb.; Nachtrag 40.
50) R. Baumgärtel-Fleischmann, Der Goldschmied Thomas Rockenbach (f 1496), BHVB 112 (1976) 161-
248, bes. 161, Anm. 4.
61) Hoppe, Theres, Schweinfurter Heimatbll. 35 (1966) Nr. 1; Weißenberger, Beiträge i8of.; Wieland,
Theres isf.
52) Wieland, Mariaburghausen, Cistercienser-Chronik 12 (1900) iö9f.
83) K. G. Sch ar old, Geschichte der königlich schwedischen und herzoglich Sachsen-Weimarischen Zwischen-
regierung im eroberten Fürstbistume Würzburg, in besonderer Beziehung auf das reformierte Religions-, Kirchen-
und Schulwesen, hier AUfr. 7 (1842) ioof.
54) Sitzmann I 42h
55) Glockenatlas Mittelfranken 5f.

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