165 Birkenfeld, ev.-luth. Pfarrkirche
Grabplatte eines Herrn von Steinau gen. Steinrück zu Euerbach, seit 1887 innen, in die Südwand, rechts
der Sakristeitüre eingelassen; teilweise mit Betstühlen verstellt. Sandstein, hellgrau übertüncht. Flachrelief
eines bärtigen, barhäuptigen Geharnischten mit Feldbinde, den Kommandostab in der Rechten, zu Füßen
den Helm. Oben linksWappen Steinau gen. Steinrück (beschädigt), oben rechts Rosenberg. Der Abstam-
mung zufolge müßten die beiden unteren Wappen Milz und Hutten sein. Inschriften am Rahmen und auf
einer Tafel hinter dem Kopf des Verstorbenen.
H. 217, B. 100, Bu. 2-3 cm.
Am Rahmen, Fraktur, erhaben, größtenteils zerstört; erkennbar auf der rechten Seite:
[...] Steinaw zu Eyerfbach ]
Auf der Tafel, Fraktur, eingehauen.
Tafel: H. 27, B. 80 cm.
Hie vnter diesen stein
ligt mein fleisch vnd gebein. /
Mein geist der vnsterblich,
Bleibt bey Gott verwarlich. /
Bisß an den grosse tag
eß wider zusäbkome mag /
Clarificirt in Gotteß reich
meine erlöser Christo gleich /
der glavb hat mir erworbe
daß Christuß fvr mich gestorben /
daß bezeugt Gotteß
wort fein,
Darauff Bin ich geschlaffe ein.
Das zwölfzeilige Gedicht ist in sechs Zeilen, ab Zeile drei beidseits des Hauptes des Verstorbenen eingehauen und zwar so, daß
die Reimworte jeweils in der Mitte und am Ende stehen. In den letzten drei Zeilen wird die Schrift teilweise kleiner, die ersten
Worte der letzten beiden Zeilen sind durch den in die Schrifttafel hineinragenden Kommandostab vom laufenden Text getrennt.
- Deutsche Reime.
Name und Wappen weisen den Verstorbenen als Sohn des Wolf von Steinau gen. Steinrück aus, der in
zweiter Ehe, nach Biedermann in erster Ehe, mit Ursula von Rosenberg verheiratet war. Fünf der sieben
Söhne sind namentlich bekannt: Andreas, Bernhard, Hans, Wilhelm und Christoph. Hans und Christoph
sind in der ev.-luth. Pfarrkirche zu Euerbach (Lkr. Schweinfurt) bestattet und besitzen dort Grabmäler.
Bernhard heiratete in die Familie Berlichingen ein, Andreas ist nach 1568 verschollen, Wilhelm 1572 im
Hugenottenkrieg gefallen. Die Offiziersausrüstung des Verstorbenen könnte darauf hindeuten, daß dieser
der hier Beigesetzte ist; siehe R. von Steinau-Steinrück, Abriß, AUfr. 49 (1907) ioi-m. In der örtlichen
Tradition (hs. Birkenfelder Pfarrbeschreibung 1914 f.) jedoch gilt der Bestattete irrtümlich als der 1539
verstorbene Kirchenstifter Bernhard von Hutten. - Eine Verbindung mit Birkenfeld bestand insofern, als
die Großmutter der fünf Steinau-Brüder eine Hutten von Frankenberg war, die seit Ende des 15. Jahr-
hunderts hier saßen; siehe Biedermann, Rhön-Werra Taf. 419 B und 420. - Kdm. HOH 15 Beschreibung.
166
Friesenhausen, ev.-luth. Pfarrkirche
6.3-1573
Grabplatte der Cordula von Ostheim, innen an der Südwand des Langhauses. Grüner Sandstein. Das
Rechteck vertieft sich zu einer Bogennische, darin das Relief eines stehenden Mädchens in langem Ge-
wand, ein Kränzchen im Haar, die Hände gefaltet. An den vier Ecken der Vertiefung befinden sich Wap-
pen: Oben links Ostheim, rechts Eltershofen, unten links Truchseß, rechts Steinau gen. Steinrück. Um-
schrift Kapitalis, eingehauen und schwarz nachgezogm.
H. 85, B. 57, Bu. 1,5 cm. Abb. 56
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Grabplatte eines Herrn von Steinau gen. Steinrück zu Euerbach, seit 1887 innen, in die Südwand, rechts
der Sakristeitüre eingelassen; teilweise mit Betstühlen verstellt. Sandstein, hellgrau übertüncht. Flachrelief
eines bärtigen, barhäuptigen Geharnischten mit Feldbinde, den Kommandostab in der Rechten, zu Füßen
den Helm. Oben linksWappen Steinau gen. Steinrück (beschädigt), oben rechts Rosenberg. Der Abstam-
mung zufolge müßten die beiden unteren Wappen Milz und Hutten sein. Inschriften am Rahmen und auf
einer Tafel hinter dem Kopf des Verstorbenen.
H. 217, B. 100, Bu. 2-3 cm.
Am Rahmen, Fraktur, erhaben, größtenteils zerstört; erkennbar auf der rechten Seite:
[...] Steinaw zu Eyerfbach ]
Auf der Tafel, Fraktur, eingehauen.
Tafel: H. 27, B. 80 cm.
Hie vnter diesen stein
ligt mein fleisch vnd gebein. /
Mein geist der vnsterblich,
Bleibt bey Gott verwarlich. /
Bisß an den grosse tag
eß wider zusäbkome mag /
Clarificirt in Gotteß reich
meine erlöser Christo gleich /
der glavb hat mir erworbe
daß Christuß fvr mich gestorben /
daß bezeugt Gotteß
wort fein,
Darauff Bin ich geschlaffe ein.
Das zwölfzeilige Gedicht ist in sechs Zeilen, ab Zeile drei beidseits des Hauptes des Verstorbenen eingehauen und zwar so, daß
die Reimworte jeweils in der Mitte und am Ende stehen. In den letzten drei Zeilen wird die Schrift teilweise kleiner, die ersten
Worte der letzten beiden Zeilen sind durch den in die Schrifttafel hineinragenden Kommandostab vom laufenden Text getrennt.
- Deutsche Reime.
Name und Wappen weisen den Verstorbenen als Sohn des Wolf von Steinau gen. Steinrück aus, der in
zweiter Ehe, nach Biedermann in erster Ehe, mit Ursula von Rosenberg verheiratet war. Fünf der sieben
Söhne sind namentlich bekannt: Andreas, Bernhard, Hans, Wilhelm und Christoph. Hans und Christoph
sind in der ev.-luth. Pfarrkirche zu Euerbach (Lkr. Schweinfurt) bestattet und besitzen dort Grabmäler.
Bernhard heiratete in die Familie Berlichingen ein, Andreas ist nach 1568 verschollen, Wilhelm 1572 im
Hugenottenkrieg gefallen. Die Offiziersausrüstung des Verstorbenen könnte darauf hindeuten, daß dieser
der hier Beigesetzte ist; siehe R. von Steinau-Steinrück, Abriß, AUfr. 49 (1907) ioi-m. In der örtlichen
Tradition (hs. Birkenfelder Pfarrbeschreibung 1914 f.) jedoch gilt der Bestattete irrtümlich als der 1539
verstorbene Kirchenstifter Bernhard von Hutten. - Eine Verbindung mit Birkenfeld bestand insofern, als
die Großmutter der fünf Steinau-Brüder eine Hutten von Frankenberg war, die seit Ende des 15. Jahr-
hunderts hier saßen; siehe Biedermann, Rhön-Werra Taf. 419 B und 420. - Kdm. HOH 15 Beschreibung.
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Friesenhausen, ev.-luth. Pfarrkirche
6.3-1573
Grabplatte der Cordula von Ostheim, innen an der Südwand des Langhauses. Grüner Sandstein. Das
Rechteck vertieft sich zu einer Bogennische, darin das Relief eines stehenden Mädchens in langem Ge-
wand, ein Kränzchen im Haar, die Hände gefaltet. An den vier Ecken der Vertiefung befinden sich Wap-
pen: Oben links Ostheim, rechts Eltershofen, unten links Truchseß, rechts Steinau gen. Steinrück. Um-
schrift Kapitalis, eingehauen und schwarz nachgezogm.
H. 85, B. 57, Bu. 1,5 cm. Abb. 56
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