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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Maierhöfer, Isolde [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0108
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Die Inschrift weist verschiedene falsche Wortzusammenziehungen bzw. Pausen auf; ERB(AR) wird wiederholt. - Ps. 3, 6.
Alter (lutherischer) und neuer (katholischer) Kalender 26. Januar 1588.
Nach Hoppe ist Martin Zinck, Besitzer des Hauses Nr. 2 am Marktplatz (Nr. 429 XLVI), 1513 in Hof-
heim geboren. 1552 wurde er in Königsberg in den Rat und von 1572 bis zu seinem Tode 1588 viermal
zum Bürgermeister gewählt. Außerdem war er Würzburger Amtmann und Vogt in Königsberg in der
Zeit, da das Amt an das Hochstift verpfändet war. - Als erste Ehefrau nennt Krauß eine gewisse Kreitlerin
aus Unfinden; die dritte war Kunigunde Scholl (Nr. 242t). Von den Kindern sind die drei der Scholl-Ehe,
Martin iun. (Nr. 173), Susanne (Nr. 191) und Johann iun. (Nr. 223) in Königsberg begraben. Die übrigen
Kinder dürften den beiden ersten Ehen entstammen, so ein erster Johann (1553-1635), Stadtrichter in Schleu-
singen, verheiratet mit Veronika Breidner (Nr. 230), Paul, Notar in Königsberg, verheiratet mit Barbara
Jacob von Haliß (Nr. 329t), Elias, erster Apotheker in Königsberg, der nach dem Vater das Haus am Markt-
platz besaß, und Ursula, Frau des Erhard und Mutter des Friedrich Körner (Nr. 207). Eine Enkelin des Mar-
tin Zinck sen. dürfte die nach Krauß 97 am 24. September 1610 dreijährig verstorbene Sophia Katharina
gewesen sein. Ihre verlorengegangene Grabplatte befand sich, wie die Martins, noch zu Krauß’ Zeit (1755)
„zwischen denWeiberstühlen vff der Erde“. Letztere, die Lehfeldt-Voss 133 irrtümlich unter den „sehr ab-
getretenen Steinen“ aufführt, wurde bei der Erneuerung des Bodenbelages 1900-01 gehoben und in die
1898-1904 renovierte Marienkirche versetzt.
Hoppe, Marienkirche, Schweinfurter Heimatbll. 32 (1963) if.; Krauß 27 und 73.

202 Eyrichshof, Schloß 1515/1588

Bauinschriften.
I. Innen, im Keller des Osttraktes ander SüdwandWappenstein. Grauer, grobkörniger Sandstein, überkalkt.
Vollwappen Schott, Inschrift beidseits des Helmklcinods, gotische Minuskel, eingehauen.
H. 95, B. 95, Bu. 10 cm. Abb. 65
Aimo • dni ■ // 1.5.1.5 / cörat • Sch//ot • ritter
Der Stein, der wenig sorgfältig hier eingesetzt ist, kann nicht für Eyrichshof, das nie Schottscher Besitz
war, geschaffen worden sein. Es ist vielmehr anzunehmen, daß er im Zuge der Stilbereinigung 1846-50
von der Burg Lichtenstein, seit 1850 Besitz der Freiherren von Rotenhan, oder von der Burg Rothenberg
bei Schnaittach (Lkr. Nürnberger Land) hierher verbracht wurde. Hier wie dort befand sich der durch man-
cherlei Fehden berüchtigte Konrad Schott unter den Ganerben; dazu J.Looshom, Geschichte des Bisthums
Bamberg, Bamberg 1886-1907, IV 504, 556 und 558.
II. Außen am Treppenturm des Südflügels Relief in grauem Sandstein. Von Halbsäulchen flankiertes Ehe-
wappen Rotenhan-Rosenau. Darunter Initialen (Monogramm) und Jahreszahl, eingehauen:
hf h 1559
Die Erbauer dieses Teiles von Schloß Eyrichshof waren, wie die Wappen ausweisen, Eiring und Margarethe
von Rotenhan geb. von Rosenau. Die bisherige Literatur gab das Todesjahr Eirings 1539 (Nr. 121) als das
der Vollendung des Turmes an. Die unscheinbare Inschrift unter denWappen, die unbeachtet blieb, weist
daraufhin, daß Margarethe, die noch 1551 urkundete, oder ihre Kinder den Bau fertiggestellt haben. Mei-
ster des qualitätvollen Reliefs könnte der junge Hans Vischer, bzw. Hans oder Heinz Filbinger sein; siehe
Sitzmann 1157.
III. Innen im Hauptsaal des Südflügels (= Mitteltrakt), reich gegliederte, intarsierte Renaissancetür, die sog.
Brautpforte. Füllung mit Nischen. Kannelierte Säulen bzw. gekuppelte Pilaster tragen den das Portal in
die Tiefe staffelnden Architrav, der ebenfalls von Säulen flankiert ist. In der Rundbogennische des Mittel-
feldes Ehewappen Rotenhan-Riedesel. Am oberen Schlußgesims Inschrift beidseits eines Ornaments,
Kapitalis, eingehauen.
H. 12, B. 120, Bu. 4 cm.
BASTIAN : VON : ROTENHAN / ANNA : RVFINA : VON : ROTENHAN •
I-J-G-i-5-8-2 / GEBORNE : RIDESLIN :
I • J • G •: Im Jahre Gottes.
Zwei ganz ähnliche inschriftenlose Türfüllungen, wohl die Rückseiten dieser Brautpforte, wurden 1874
in das Treppenhaus versetzt.

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