Metadaten

Maierhöfer, Isolde; Kloos, Rudolf M. [Hrsg.]; Bauer, Lothar [Hrsg.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 18 = Münchener Reihe, 6. Band): Die Inschriften des Landkreises Bamberg bis 1650 — München: Alfred Drückenmüller Verlag, 1980

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57393#0046
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Tumbenplatte bis zum Jahre 1815 in der Mitte des Chores vor dem Hochaltar, und zwar mit Brettern
bedeckt etwas unter Fußbodenniveau. Österreicher ließ die Platte heben und in Art einer Tumba an der
jetzigen Stelle aufbauen. Bevor die Platte in der Mitte des Chores in den Boden eingelassen wurde, hatte
sie an der gleichen Stelle auf vier kleinen Säulen, also in Art eines Tischgrabes, gelegen. In dieser Situation
beschreibt sie Agricola (1660) und berichtet gleichzeitig, daß unter dem Stein das Herz des Bischofs Gott-
fried von Aschhausen (f 1622) beigesetzt worden sei.
Doch auch diese Aufstellung war nicht die ursprüngliche, wie sich aus verschiedenen Beobachtungen ergibt.
Denn der Text der Inschrift, die ja offensichtlich vollständig ist, mußte sich mit den drei abgeschrägten
Seiten der Platte begnügen; da der Platz jedoch nicht ausreichte, meißelte der Steinmetz den Schluß des
Textes in einer zweiten Kurzzeile unter die obere Zeile ein. Die rechte Langseite stand dem Steinmetzen also
nicht zur Verfügung. Das bedeutet, daß die Tumba ursprünglich mit ihrer rechten Langseite fest an einer
Wand stand, also wohl an der Südseite des Chores, so daß der Kopf der Platte nach Osten zeigte. Zu einem
analogen Schlüsse war auch Österreicher gekommen, der allerdings die Nordwand als ursprünglichen Platz
annahm; er stellte überdies fest, daß sich unter der Platte in der Mitte des Chores nicht die Spur eines Grabes
befand.
Die Vermutung, daß erst bei der Versetzung eine Seite der Platte abgearbeitet und die Schrift zum Teil
verändert worden sei (Mayer, Umland2), ist also nach dem oben Gesagten nicht aufrechtzuerhalten. Die
Schrift schließlich zeigt durchaus einheitlichen Charakter und gibt keinen Anlaß, sie ganz oder teilweise
später als in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zu datieren. - Schrift eingehauen.
Platte: H. 202 cm, B. 90 cm, Dicke 22 cm; Sockel: H. 30 cm; Bu. 8,5 cm. - Gotische Majuskel.
Abb. 10-12
ANNO • DO(MIN)I • M° • C/C • C • VIII • NO(NAS) • IUNII • O(BIIT) • DIL(E)C(TVS) *
GOTEFRIDVS / DE SLVZZELB(ER)C FV(N) • / DATOR • ECC(LESI)E • ISTI(VS) •
Die letzte Ziffer der Jahreszahl und das E in GOTEFRIDVS sind über der Zeile nachgehauen. DO und DE Ligaturen-
Im Jahre des Herrn 1308 am 3. Juni starb der geliebte Gotfried von Schlüsselberg, Gründer dieser Kirche.
Zu den 1347 ausgestorbenen Herren von Schlüsselberg vgl. außer der unten angegebenen Literatur Gutten-
berg, Territorienbildung 281 f. u.ö.; Voit, Adel am Obermain 301 ff.
Chronik Agricola III, p. 638; Protokoll über die Erhebung der Platte von 1815 in StA Bamberg, Benützerakt 1770;
P.Österreicher, Der Reichsherr Gottfried von Schlüsselberg, Bamberg 1821, S. 9f. mit Titelkupfer; Mayer, Um-
land xi87, Abb. 45 S. 188; 223i, Abb. 77; Rauh, Monumental-Inschriften 30; ders., Paläographie 43f.; Abb.
Taf. IV, 2; Reclams Kunstführer, Baudenkmäler, Bd. 1 Bayern, v. A. v. Reitzenstein u. H. Brunner, 2i957, 626
(erwähnt); Voit, Adel am Obermain 318 Anm. 230.
K

11

Rattelsdorf, St. Peter und Paul

HM

Erste Glocke. Die größte Glocke trägt eine einfache Krone mit sechs Bügeln; unter der Krone zwischen
je einer dünnen Schnur umlaufend Inschrift, erhaben gegossen.
Bu. 3,5 cm. - Gotische Majuskel.
+ ANNO • DOMINI - M- C- C- C- X- X- I- I- I- I- TITVLVS • TRIV(M)PHAL(IS) •
I • N • R • I • TALAUCA •
1324. - N spiegel verkehrt, Worttrennungen Sternchen. Am Ende der Inschrift ein Vogel (Gans? Auca = Gans).
Die Glocke stammt aus der Karmeliterkirche (ehemals St. Theodor) Bamberg (Mayer) und ist vermutlich
Hermann Keßler (I) von Nürnberg zuzuweisen.
Schramm, Lusus campanarum (Hs.) p. 55; Raab, Geschichte des Ortes und der Pfarrei Rattelsdorf 301 ff.; Mayer,
Umland 3i7o; 22I4; vgl. Mayer, Bamberg 220.
K

12

Ebrach, Michaelskapelle

vor 1326 Juli 1

Grabstein des Gundeloch von Windheim. Helle in den Boden eingelassene Sandsteinplatte; Vollwappen in
Ritzzeichnung, umlaufend eingehauene Inschrift zwischen einfachen Linien.
H. 195 cm, B. 85 cm, Bu. 5 cm. - Gotische Majuskel. Abb. 13
+ ANNO • DOMINI • / M • CCC • XXVI • KAL(ENDAS) • IVLII • O(BIIT) • GVNDELOCUS •
NOBILIS • DE WIN/DEHEIM • BEATE • ME/MORIE • ET • HIC • IACET • TERRE •
COMMENDATVS •

12
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften