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Maierhöfer, Isolde; Kloos, Rudolf M. [Editor]; Bauer, Lothar [Editor]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 18 = Münchener Reihe, 6. Band): Die Inschriften des Landkreises Bamberg bis 1650 — München: Alfred Drückenmüller Verlag, 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.57393#0133
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II. Unten:
Sonntag Trinitatis 20 Maij anno 1594. ist der Wohl Edle und Ehmveste / Wolfgang Balthasar
von Creilsheim auf Walsdorf Burgfarrnbach u(nd) Michelbach. / zu Vilseck geb(oren) und hinach
den 29. Januar. 1613, Seines / Alters in 19. Jahr, zu London / wohin er mit Pfalzgraf Friedrich
Chur/fiirsten, auf dessen Beilager gereisst, selig ein/geschlafen, auch aldort nach adelichen / Brauch
beerdigt worden.
Datierung nach altem Kalender; der Sonntag Trinitatis 1594 war jedoch nach altem Kalender der 26., nicht 20. Mai.
Nach der Billmannschen Pfarrchronik von 1816 waren Ahnenwappen auf das Epitaph aufgemalt.
Wolfgang Balthasar von Crailsheim, Sohn Christophs von Crailsheim (Biedermann, Steigerwald Taf. 46),
folgte Kurfürst Friedrich von der Pfalz, dem späteren König von Böhmen, als Page nach London, wo die-
ser Elisabeth, die Tochter König Jakobs I. von England heiratete.
Förtsch teilt die Inschrift seines Grabsteins zu London mit, wohl aus einer nicht mehr auffindbaren Abschrift:
Nobilissimo Juveni Wolfgango Balthasari a Crailsheim Germano ex antiqua et clara in Franconia
familia, cum in Sereniss(imi) Principis Frederici V. Electoris Palatini comitatu huc in Angliam
venisset et morbo correptus pie diem obiisset, 29. Jan(uarii) anni MDCXIII hoc monumentum
positum fuit Londini.
Dem vornehmen Jüngling Wolfgang Balthasar von Crailsheim aus Deutschland, einer alten und berühmten Familie
Frankens entstammend, der in Begleitung des erlauchten Fürsten Friedrich V., Kurfürsten von der Pfalz, hierher nach
England gekommen war und von einer Krankheit hinweggerafft selig sein Leben beschlossen hat am 29. Januar 1613,
wurde dieses Denkmal zu London errichtet.
H. Förtsch, Grabdenkmäler der Kirche zu Walsdorf (Hs.) Nr. 4 (Text); ders., Walsdorf 69 (erwähnt); Mayer, Um-
land *228; 2282 (erwähnt).
K

276 Walsdorf, Ev.-luth. Pfarrkirche 1613 August 1

Epitaph für Neithard Adam von Crailsheim. Innen an der Nordwand, drittes Epitaph vonWesten. Großes
Holzepitaph, im Mittelbild Ganzfigur des Verstorbenen neben einem Tisch mit Kruzifix und Totenkopf.
Seitlich Säulen, oben Halbbogen mit Voluten, zu oberst auferstehender Christus. Inschriften oben im
Bogenfeld (I) und unter dem Mittelbild auf einer Schrifttafel (II). Schrift gemalt gold auf blau. Die Inschrif-
ten sind wahrscheinlich bei der Renovierung von 1915 oder schon früher völlig erneuert worden, wie die
runden s in Wortmitte und der allgemeine Erhaltungszustand im Vergleich mit den Epitaphien Nr. 261
und 267 zeigen.
Das Epitaph ist denen für Johann Wolf Christoph (Nr. 292) und Wolf Balthasar von Crailsheim (Nr. 276)
sehr ähnlich und wahrscheinlich von der gleichen Hand (Mayer).
H. 300 cm, B. 200 cm, Bu. 2,5 cm. - Fraktur.
I. Oben, Verse:
Ach steh uns bei Herr Jesu Christ,
den wan mein Zeit vorhanden ist,
das ich sterb willig und getrösst,
weil ich von deinem Blut erlösst,
mein Seel verlangt / bey dir zu sein,
dem Leib im Grab zu rufen fein,
von aller Angst Qual und Pein.
II. Unten:
Freytags den 3: Dezembris 1591. ist der Wohl Edle und / Ehrnveste Neidhardt Adam von
Creilsheim auf Walsdorf, Burgfarrnbach und Michel-/bach. zu Bamberg gebohren, und hernach
den 1. Aug(usti) 1613. seins alters in / 22. Jahr auf der Landreisse zu Florenz / seelig eingeschlafen
und in der ältesten / Pfarrkirche alda zur Erde bestattet / worden
Datierung nach altem Kalender; 13.12.1591 und 11.8.1613 nach neuem Kalender.
Förtsch vermutet, daß Bischof Neithard von Thüngen Taufpate des am 7.12.1591 zu Bamberg getauften
Neithard Adam gewesen sei. Vater war Christoph von Crailsheim (Biedermann, Steigerwald Taf. 46).
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7 DI 18, MR 6
 
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