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Knorr, Walburga; Zipp, Gerhard; Meier, Beate [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 40 = Münchener Reihe, 8. Band, Regensburg, 1): Minoritenkirche — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.57399#0099
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31. Dezember 1232 in der Ebene bei Bogen statt. Sie wurde am 1.Januar 1233 in Regenstauf, am fol-
genden Tag in Regensburg und nochmals am darauffolgenden Tag in der Burg Abbach bekanntgege-
ben. Albert IV. war vermählt mit Richza, der Tochter Graf Alberts III. von Dillingen; die Ehe blieb
kinderlos. Albert IV. starb am 15.Januar 1242.14)
Konrad, Sohn Heinrichs von Frontenhausen und seiner Gemahlin Adelhaid,I5^ war von 1204-1226
Bischof von Regensburg und ermöglichte die Niederlassung der Minoriten in Regensburg. Er
schenkte den Brüdern im Jahre 1226 die St. Salvatorkapelle und ein Haus daneben, beides im Besitz
des Kollegiatstifts St. Johann. Die Schenkung des Bischofs beinhaltete die Bedingung, daß die Brüder
bei dem Haus und der Kapelle zu verbleiben hatten; sollte diese Auflage nicht erfüllt werden oder soll-
ten die Brüder aussterben, würde der Besitz wieder an das Stift zurückfallen.Konrad IV führte das
Wappen des Hochstifts, „ein silberner rechtsschräger Balken in Roth“.17) Er starb am 8. April 1226
und wurde in der St. Katharinenkapelle im Dom beigesetzt.lS)
Die folgende Inschrift benennt die Stadt Regensburg, deren Rat in den Jahren 1415-1544 die
Schirmherrschaft über das Kloster übernommen hatte.19)
König Heinrich (VII.), Sohn Kaiser Friedrichs II. und der Konstanze von Aragonien, schenkte dem
Kloster zwei Stadel im Jahre 1233.20)
Das Wappen im rechten Zwickel des Stifterportales ist Bischof Albert IV. von Törring (1613 —1649)21)
zuzuordnen, während dessen Amtszeit eine Kirchenrenovierung stattfand, die Gebeine des Bruders
Berthold von Regensburg erhoben und zur Reliquienverehrung ausgestellt wurden.22) Sein Wappen
zeigt einen quadrierten Mittelschild und Schildhaupt. Im Mittelschild in Rot eine schräggelegte sil-
berne Zange, Feld eins und Feld vier in Silber drei rote Rosen, Feld zwei und Feld drei in Gold drei
schräggelegte schwarze Wecken.23)
Auf der linken Seite im Zwickel die Wappenkartusche der Franziskaner. Das Entstehungsdatum die-
ses Emblems ist nicht genau bestimmbar. Es taucht erstmalig in der Mitte des 15-Jhs. auf und findet
rasche Verbreitung in den franziskanischen Niederlassungen. Das Emblem zeigt zwei gekreuzte
Arme, der eine nackt, der andere mit einem Ärmel bekleidet. Auf der einen Hand ist am Handrücken,
auf der anderen Hand an der Handinnenfläche em Wundmal dargestellt. Die gekreuzten Arme um-
gibt em viermal doppelt geknoteter Strick. Dieses Emblem stellt eine Art theologische Vision dar, die
sowohl die Vereinigung des Hl. Franziskus mit Christus (die Bezeichung „Alter Christus“ für Franzis-
kus ist im 15. Jh. geläufig) als auch das Modell des neuen asketischen Lebens des Ordens bildhaft ma-
chen soll. Der Strick, nach dem im 14. Jh. die Mitglieder des Ordens als Strickträger benannt wurden,
ist das charakteristische Wappenzeichen der Franziskaner.24) Die Rollwerkornamente über dem rech-
ten Rundfeld (und analog über dem linken) weisen darauf hin, daß die beiden Wappen erst ab der
Mitte des lö.Jhs. das Stifterportal zierten.
1) Vgl. hierzu die Zeichnung von Diez, HStA München, Abt.Kriegsarchiv R 2c; Paulus, Baualtersplan Ostnerwacht 67.
2) Schuegraf, Denkmäler (identisch mit StadtAR ZR 5695); Schuegraf, Ostenvorstadt 102; Walderdorff, Regensburg
245.
3) Den Hinweis, daß alle Objekte aus der Minoritenkirche vor 1868 vom Bayerischen Nationalmuseum angekauft wur-
den, verdanken wir Herrn Prof. Dr. Hans Peter Hilger, München; siehe auch Walderdorff, Regensburg 245.
4) 1 11933 befand sich das Portal noch in München; KDB II 22,3, 20; Paulus, Baualtersplan Ostnerwacht 69.
5) Primbs, Jahr- und Totenbuch 200.
6) BSB clm 1004; s. Einleitung XXIIIf.
7) Eppinger I, 139, zeichnet die Wappenschilde des Stifterportals mit Beschriftung ab; ebenfalls Eppinger II, 68.
8) Vgl. Wittelsbach und Bayern I/i, Stammtafel; Spindler II, 3of., mit Stammtafel.
9) Hilz, St.Salvator iO2f,; RB 2, 260 (15. April), 316 (23. April).
10) RB 3, 140 (28. November); Schnurret, Urkundenwesen 349. RB 4, 470 (11. November); Schnurrer, Urkundenwesen
367; Paricius, Merkwürdigkeiten 454; Primbs, Jahr- und Totenbuch 188f; Schuegraf, Ostenvorstadt 101.
11) Wittelsbach und Bayern I/i, Stammtafel; Hund, Stammenbuch I, 119; Piendl, Grafen von Bogen I, Stammtafel.
12) Piendl, Grafen von Bogen II, 18; Beschreibung des Siegels der Herzogin Ludmilla aus demjahr 1232/33 bei Hiereth,
Wappensiegel 219.
13) Meyer, Geschichte Polens 13 f; Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder 282 f; Leidinger, Andreas von
Regensburg 545, Zeile 6; Schuegraf, Denkmäler; MGH Neer. III, 365 (Seligental 5. August).
14) Ambronn, Verwaltung 115E; Hilz, St.Salvator 102; Piendl, Grafen von Bogen I, 59 und Stammtafel; II, 18; Hund,
Stammenbuch I, 120; RB 2, 214 und 216 (31.Dezember 1232, i.und 2.Januar 1233); Paricius, Merkwürdigkeiten
451; Primbs, Jahr- und Totenbuch 198; Paulus, Baualtersplan Ostnerwacht 60.
15) Hund, Stammenbuch I, 134; Jänner, Bischöfe II, 234.
16) Ried, Codex I, Nr. 364, 346E; Thiel, St.Johann, Nr. 21; vgl. Güntner, St.Johann II, 157; Hilz, St. Salvator toif.
17) Siebmacher 22,1, 138, Tafel 143.
18) Jänner, Bischöfe II, 327 mit Anmerkung 4; MGH Neer. III, 251; weitere Nekrologeinträge 226, 243, 247, 262, 311,
362, 374, 390.
19) Gemeiner, Chronik II, 4i6f.; Paulus, Baualtersplan Ostnerwacht 68.
20) Böhmer-Ficker V,2, Nr. 4290—4293: Heinrich hielt sich vom 26. August bis 2. September in Regensburg auf. Die
Schenkungsurkunde wurde am 30. März 1233 in Werdam ausgestellt; vgl. hierzu Böhmer-Ficker V,2, Nr. 4277, sowie
MB 30, 210; RB 2, 224; Hilz, St. Salvator 102.

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