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Madel-Böhringer, Claudia; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 44 = Münchener Reihe, 9. Band): Die Inschriften des Landkreises Günzburg — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.57400#0041
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io München, Bayer. Nationalmuseum um 1445

Epitaph des Abtes Wilhelm Sartor von Thannhausen, Abt des Prämonstratenserstiftes Ursberg. Im
Besitz des Bayerischen Nationalmuseums, Inv.Nr. MA 930. Ehemals vermutlich im Kapitelsaal des
Reichsstiftes Ursberg. Salzburger Rotmarmor. In der Mitte Bildrelief des Abtes in Pontifikalkleidung;
sein Kopf ruht auf einem Quastenkissen, zu seinen Füßen beidseitig zwei Löwen, die (leere) Wappen-
schilde halten. Die Figur ist umgeben von einer Säulenarkade mit Kielbogen, dessen obere Ränder
mit Akanthuslaub besetzt sind. Darüber zwei Großengel, der Imke sprengt Weihwasser aus einem
Kessel, der rechte schwenkt ein Weihrauchfaß. Die Säulen der Arkade sind nach oben in Fialentürm-
chen fortgesetzt. Die Platte wohl aus Augsburg, von sehr hoher Qualität. Von Liedke Ulrich Wolf-
hartshauser zugewiesen und um 1445 datiert. Schrift in breitem Rahmen umlaufend, nach innen ge-
richtet, erhaben.
H. 281 cm, B. 140 cm, Bu. 11 cm. — Gotische Minuskel mit Versalien. Abb. 11
Abbas3-* • Wilhelmus • tv(m)bam • hanc • fabricitauit / Viuens • sibi suisq(ue) ■ post-
eris • hoc I(n)petrauit Ut • infula • p(rae)diti • missarv(m) • sole(m)pnia • pro-
mu(n)t 7 Sum q(u)odb) • eris • qui • es • ip(s)e • fui • pro • me • p(e)c(at)or • ora / Ver-
mibus1) • hic • donor • et • sic • o(ste)ndere • conor Quod • sic • ponor • ponitur •
o(mn)is • honorc)
a) Initiale figürlich gebildet: zwei mit Löwen kämpfende Männer; der rechte auf einem Greifen stehend. b) o klei-
ner und hochgestellt. c) Am Zeilenschluß Füllmotiv: stilisiertes Flügelpaar.
Abt Wilhelm hat dieses Grabmal zu seinen Lebzeiten machen lassen. Für sich und seine Nachfolger erreichte er, daß sie mit
der Inful ausgestattet die feierlichen Messen sangen. Ich bin, was Du sein wirst, wer Du bist, war auch ich. Bete für mich
Sünder. Hier werde ich den Würmern übergeben und so versuche ich zu zeigen, daß so, wie ich hier liege, jede weltliche
Ehre abgelegt wird.
Alle runden s mit diagonal durchgehendem, nach oben und unten ausschwingendem Zierschnörkel.
h mit nach unten gezogenem, in Zierschnörkel auslaufendem Bogen.
Abt Wilhelm Sartor war der erste mfuherte Abt des Prämonstratenserstiftes Ursberg. Seine Amtszeit
dauerte von 1412—1447. Er starb 1454 und wurde im Kapitelsaal beigesetzt. Den Auftrag für seinen
Grabstein „ex optimo marmore“ gab er schon zu seinen Lebzeiten, da er, wie Kornmann berichtet,
schon lange seinen Tod vor Augen hatte1’.
1) Vermibus... honor nachgewiesen bei Walter, Proverbia 33165a.
2) Kornmann, Chronik II, 46.
Kornmann, Chronik II, 46; Halm/Lill, Bildwerke 142L; Klinge, Studien zur Bildnerei 17h, 88; Landkreis Krumbach II
Abb. 9; Liedke, Sepulkralskulptur 74—77, Abb. 54; Katalog Bayerisches Nationalmuseum, 34 (m. Abb.); Lohmüller,
Reichsstift Ursberg 47—55, Abb. 22.

ii Leipheim, ev. Pfk. St. Veit vor 1446/16. Jh.

Wandmalerei zum Gedächtnis an das Geschlecht der Güssen in Leipheim; an der Stirnwand des nörd-
lichen Seitenschiffes. Oben gevierter Wappenschild von zwei knienden Engeln gehalten. Links und
rechts von diesen jeweils em Namenszug. Darunter Folge von 28 Wappenschilden in vier Reihen in
der Anordnung 5: 7: 8: 8 aut rotfarbigem Grund. Jeweils darüber mit weißer Farbe durchgehende
Zeile aufgetragen, darin Schrift mit schwarzer Farbe aufgemalt.
H. ca. 380 cm, B. ca. 530 cm, Bu. ca. 7 cm. - Fraktur.
Ergänzt nach Miller1)
Erste Zeile:
Gisse(n)a) // stam(m) vo(n) gifssen]
Zweite Zeile:
[Giss] Ottilgb) vo(n) Ellerbach, Gerwig v(on) gissen- An(n)a von Bibereg

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