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Madel-Böhringer, Claudia; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 44 = Münchener Reihe, 9. Band): Die Inschriften des Landkreises Günzburg — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.57400#0043
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Summis ut et infimis unice pergratus,
Dehme et ab omnibus pariter amatus
Fuit, in negotijs multüm prosperatus,
Istheic inter cineres pausat tumulatus,
Quoadusque fuerit rursum evocatus,
Et a labe culparum totus emundatus
In tuba novissima resurgens beatus.
Obiit anno M CDLIX. IV. Non(as) Jan(uarii)

Vagantenvers
Stephan, aus edlem Blut gezeugt, uns vom Geschlecht der Helden von Berg gegeben, großer und verdienter Prälat des Or-
dens, reich an Zierde des Körpers wie des Herzens, sehr geehrt am kaiserlichen Hof, mit jeder der Tugenden ausreichend
geziert, den Höchsten wie auch den Niedersten in einzigartiger Weise sehr willkommen und daher war er auch von allen
gleichermaßen geliebt, in seinen Angelegenheiten sehr erfolgreich. Hier ruht er unter Staub bestattet, von wo aus er wie-
der herausgerufen wird, und von Sündenschuld ganz gereinigt, beim Posaunenschall des Jüngsten Tages wieder selig aufer-
steht. Er starb im Jahre 1459 am vierten Tag vor den Nonen des Januar.
Datum: 1459 Januar 2.
Stephan von Berg war 1432-1459 Propst in Wettenhausen.
Stilistisch gehört der Text dem 16. Jahrhundert an; einige Wortformen wie istheic sprechen für diese
spätere Datierung. Möglicherweise befand er sich auf einem später errichteten Epitaph, das vielleicht
anstelle eines im Zuge des Chor-Neubaus und einer Neuausstattung der Kirche (1523) entfernten
Grabmales angefertigt wurde.
1) Wohl in der Marienkapelle („Sacellum Beatissimae virginis miraculosae“), wo die Pröpste bis 1505 bestattet wurden.
S. Annales Wettenhusam Vol. VI, Pars IV, Tomus VI, 108.
Khamm, Hierarchia Augustana III, 449.

13 Wettenhausen, Pfk. Mariä Himmelfahrt 1462

Epitaph des Ulrich von Roth vor dem Marienaltar, in die südliche Langhauswand eingelassen, in
Stuckrahmen des 18. Jahrhunderts. Rotmarmor. Umlaufende Inschrift in breitem Rahmen. In der
Mitte Relief des Verstorbenen in Ganzfigur, leichte Seitenansicht. Dargestellt als Ritter in Rüstung,
jedoch ohne Helm; die Linke am Schwert, in der Rechten Standarte. In den beiden unteren Ecken
den Schriftrahmen durchbrechende Kreisfelder mit Wappenschilden. Das Epitaph ist wohl eine Ar-
beit des Matthäus Haldner. Erhabene Schriftzeichen, teilweise mit goldenen Farbresten.
H. 192 cm, B. 93 cm, Bu. 8,2 cm. — Gotische Minuskel. Abb. 9
anno • d(omi)ni • m • cccc • Ixii • / starb ■ der • Edel • Vlrich • vo(n) • Rott • am •
nes/ten ■ sun/tag • nach • Sant ■ Marteins • tag
Datum: 1462 November 14.
Wappen: Roth, Burggraf.
Ulrich von Roth war verheiratet mit Ursula Burggraf von Burtenbach. Ab 1455 war er Ortsherr von
Ichenhausen. Vermutlich handelt es sich bei dem Verstorbenen auch um jenen Ulrich von Roth, des-
sen Name auf einer Gedächtnistafel in der ehemaligen Stiftskirche vermerkt war (s. Nr. 13 3 f). Die
Roth hatten von 1288 — 1620 ihre Begräbnisstätte in Wettenhausen, wie in den Annalen des Klosters
vermerkt ist. Unter den namentlich dort aufgeführten Edlen von Roth findet sich dieser Ulrich von
Roth allerdings nicht1).
1) Annales Wettenhusani Pars IV, Tomus VI, io6f.
Steichele/Schröder, Bisthum Augsburg V, 532; Sinz, Ichenhausen (1928) ßf., 10; Klinge, Studien zur Bildnerei 21, 93; Gan-
zenmüller, Ichenhausen 29, Abb. 3; Dieminger, Kloster Wettenhausen 11; Dehio, Schwaben 1086.

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