2 Ebd. nr. 653, Einl. S. 5 mit Abb. 5; DI 41 (Göppingen) nr. 7.
3 DGWürttHohenzollern nr. 586, Abb. 446 (Strichzeichnung der Schrift) auf S. 326. - Künstlerisch ebenbürtig und
wohl zeitgleich sind die Glocken mit der Signatur des Meisters Thomas in Landau (Rheinland-Pfalz), Wollmesheim
b. Landau und Brackenheim (Lkr. Heilbronn); Müller, Volker u. Bund, K., Die Schweißung der historischen Feuer-
glocke der Stiftskirche zu Landau in der Pfalz. In: Jahrb. f. Glockenkunde 3/4 (1991/92) 115-120 mit Abb.;
DGWürttHohenzollern nr. 799, Abb. 128.
4 Vgl. RDK 3 (1954) Sp. 707-720; bes. Sp.708f. (H. Feldbusch); LM 2 (1983) Sp. 1943-1945 (J. Engemann).
DGWürttHohenzollern nr. 960, Abb. 121, Fig. 447 (Strichzeichnung) auf S. 327.
6 -j- Sindelfingen, ev. Stadtkirche (Stiftskirche St. Martin) 1253
Grabmal des Berthold von Neuhausen und seiner Schwester Hedwig. Ehemals im Kreuzgang. Ge-
staltung unbekannt.
Wortlaut nach Annales Sindelfingenses.
Anno domim M°CC°LIII, 7. Idus Februarij, obijt Bertholdus de Nuwenhusen,
canonicus huius ecclesiaea.
Anno domini MCCLII, 12. Kalendas Decembris obijt Hedewigis, praediciti
Bertholdi soror.
Im Jahr des Herrn 1253 am 7. Tag vor den Iden des Februar (7. Februar) starb Berthold von Neuhausen, Stiftsherr dieser
Kirche. - Im Jahr des Herrn 1252 am 12. Tag vor den Kalenden des Dezember (20. Nov.) starb Hedwig, Schwester des
vorgenannten Berthold.
Der Canonicus Berthold von Neuhausen und seine Schwester, die Witwe Hedwig (Hadiwigis), über-
gaben am 11. Dez. 1243 der Kirche St. Martin zu Sindelfingen einen Hof zu Sindelfingen zur Finan-
zierung ihres Seelgeräts1. Der Bestattungsort beider ist in einem Zusatz genannt: „Hic in claustro
dormiunt ambo in uno sepulchro sub magno lapide“2. Daraus läßt sich auf em gemeinsames Grabmal
für beide schließen, das vielleicht schon zu Lebzeiten lange vor beider Tod, nämlich in Zusammenhang
mit der Stiftung von 1243, vorgesehen war. Das „claustrum“, der nicht erhaltene Kreuzgang des Stifts,
befand sich den Grabungsergebnissen von 1973 zufolge auf der Nordseite der Stiftskirche und enthielt
im Südflügel 36 noch ungestörte Bestattungen, deren Abdeckung durch Grabplatten aber nicht
erhalten war3.
Bei den Herren von Neuhausen handelt es sich um ein in Neuhausen auf den Fildern (Lkr. Esslin-
gen) seit 1154 urkundlich nachweisbares Adelsgeschlecht4. Das Grabmal ist das älteste im Bearbei-
tungsgebiet mit Sicherheit bezeugte Grabmal. Da sowohl Gabelkover als auch Crusius die Grabschrift
im Kontext der von ihnen überlieferten Inschriften bezeugen, darf angenommen werden, daß es sich
nicht nur um einen Seelbuch-Eintrag handelte, zumal das Formular für em Steindenkmal spricht.
Damit wäre hier mit der ältesten Grabschrift des Bearbeitungsgebietes zugleich die älteste Grabplatte
mit dem voll ausgebildeten Anno-Dommi-Formular nachgewiesen5.
a Verkürzte Version des Wortlauts mit arabischen Ziffern bei Gabelkover: A(nno) 1253 obiit Bertholdus de Nuuhusen
canonicus Sindelfmgen(sis) j. k(a)l(endas) Februarii. Eius soror Heduuig ibidem sepelitur sub magno lapide. Das Todesdatum
(1. Februar) weicht ab. — Version bei Crusius: 1253. 7. idus Febru(arrii) Obiit Berchtoldus de Nuwenhusen.
1 Annales Sindelfingenses nr. 34 (zu 1243); Weisert, Sindelfingen 1988, 26.
2 Annales Sindelfingenses nr. 40 (zu 1252).
3 Schäfer, H., u. Scholkmann, B., Die ehemalige Stiftskirche St. Martin in Sindelfingen. In: Der heilige Martin und
seine Kirche in Sindelfingen 1083-1983. Sindelfingen 1983, 161-178; bes. 168-169.
4 HandbHistStätten 6 (Baden-Württemberg), 1980 (2. Auf!.), 568f.
5 Zur Verbreitung und Entwicklung dieses Formulars vgl. Einleitung XL.
Annales Sindelfingenses 1981, nr. 40 (zu 1252), nr. 41 (zu 1253). — Gabelkover, Stuttgart, HStA J1 Nr. 48 g IV, fol. 153T.
- Crusius, Annales Suevici, hber 2, pars 3, p. 84.
71 Sindelfingen, ev. Stadtkirche (Stiftskirche St. Martin) 1255
Grabmal des Marquard von Bernhausen. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Annales Sindelfingenses. Art der Ausführung nicht gesichert.
Anno domini 1255a in vigilia Nicolai obijt Marquardus de Bernhusen canonicus.
Im Jahr des Herrn 1255 am Vorabend des Nikolaustages (5. Dezember) starb der Stiftsherr Marquard von Bernhausen.
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3 DGWürttHohenzollern nr. 586, Abb. 446 (Strichzeichnung der Schrift) auf S. 326. - Künstlerisch ebenbürtig und
wohl zeitgleich sind die Glocken mit der Signatur des Meisters Thomas in Landau (Rheinland-Pfalz), Wollmesheim
b. Landau und Brackenheim (Lkr. Heilbronn); Müller, Volker u. Bund, K., Die Schweißung der historischen Feuer-
glocke der Stiftskirche zu Landau in der Pfalz. In: Jahrb. f. Glockenkunde 3/4 (1991/92) 115-120 mit Abb.;
DGWürttHohenzollern nr. 799, Abb. 128.
4 Vgl. RDK 3 (1954) Sp. 707-720; bes. Sp.708f. (H. Feldbusch); LM 2 (1983) Sp. 1943-1945 (J. Engemann).
DGWürttHohenzollern nr. 960, Abb. 121, Fig. 447 (Strichzeichnung) auf S. 327.
6 -j- Sindelfingen, ev. Stadtkirche (Stiftskirche St. Martin) 1253
Grabmal des Berthold von Neuhausen und seiner Schwester Hedwig. Ehemals im Kreuzgang. Ge-
staltung unbekannt.
Wortlaut nach Annales Sindelfingenses.
Anno domim M°CC°LIII, 7. Idus Februarij, obijt Bertholdus de Nuwenhusen,
canonicus huius ecclesiaea.
Anno domini MCCLII, 12. Kalendas Decembris obijt Hedewigis, praediciti
Bertholdi soror.
Im Jahr des Herrn 1253 am 7. Tag vor den Iden des Februar (7. Februar) starb Berthold von Neuhausen, Stiftsherr dieser
Kirche. - Im Jahr des Herrn 1252 am 12. Tag vor den Kalenden des Dezember (20. Nov.) starb Hedwig, Schwester des
vorgenannten Berthold.
Der Canonicus Berthold von Neuhausen und seine Schwester, die Witwe Hedwig (Hadiwigis), über-
gaben am 11. Dez. 1243 der Kirche St. Martin zu Sindelfingen einen Hof zu Sindelfingen zur Finan-
zierung ihres Seelgeräts1. Der Bestattungsort beider ist in einem Zusatz genannt: „Hic in claustro
dormiunt ambo in uno sepulchro sub magno lapide“2. Daraus läßt sich auf em gemeinsames Grabmal
für beide schließen, das vielleicht schon zu Lebzeiten lange vor beider Tod, nämlich in Zusammenhang
mit der Stiftung von 1243, vorgesehen war. Das „claustrum“, der nicht erhaltene Kreuzgang des Stifts,
befand sich den Grabungsergebnissen von 1973 zufolge auf der Nordseite der Stiftskirche und enthielt
im Südflügel 36 noch ungestörte Bestattungen, deren Abdeckung durch Grabplatten aber nicht
erhalten war3.
Bei den Herren von Neuhausen handelt es sich um ein in Neuhausen auf den Fildern (Lkr. Esslin-
gen) seit 1154 urkundlich nachweisbares Adelsgeschlecht4. Das Grabmal ist das älteste im Bearbei-
tungsgebiet mit Sicherheit bezeugte Grabmal. Da sowohl Gabelkover als auch Crusius die Grabschrift
im Kontext der von ihnen überlieferten Inschriften bezeugen, darf angenommen werden, daß es sich
nicht nur um einen Seelbuch-Eintrag handelte, zumal das Formular für em Steindenkmal spricht.
Damit wäre hier mit der ältesten Grabschrift des Bearbeitungsgebietes zugleich die älteste Grabplatte
mit dem voll ausgebildeten Anno-Dommi-Formular nachgewiesen5.
a Verkürzte Version des Wortlauts mit arabischen Ziffern bei Gabelkover: A(nno) 1253 obiit Bertholdus de Nuuhusen
canonicus Sindelfmgen(sis) j. k(a)l(endas) Februarii. Eius soror Heduuig ibidem sepelitur sub magno lapide. Das Todesdatum
(1. Februar) weicht ab. — Version bei Crusius: 1253. 7. idus Febru(arrii) Obiit Berchtoldus de Nuwenhusen.
1 Annales Sindelfingenses nr. 34 (zu 1243); Weisert, Sindelfingen 1988, 26.
2 Annales Sindelfingenses nr. 40 (zu 1252).
3 Schäfer, H., u. Scholkmann, B., Die ehemalige Stiftskirche St. Martin in Sindelfingen. In: Der heilige Martin und
seine Kirche in Sindelfingen 1083-1983. Sindelfingen 1983, 161-178; bes. 168-169.
4 HandbHistStätten 6 (Baden-Württemberg), 1980 (2. Auf!.), 568f.
5 Zur Verbreitung und Entwicklung dieses Formulars vgl. Einleitung XL.
Annales Sindelfingenses 1981, nr. 40 (zu 1252), nr. 41 (zu 1253). — Gabelkover, Stuttgart, HStA J1 Nr. 48 g IV, fol. 153T.
- Crusius, Annales Suevici, hber 2, pars 3, p. 84.
71 Sindelfingen, ev. Stadtkirche (Stiftskirche St. Martin) 1255
Grabmal des Marquard von Bernhausen. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Annales Sindelfingenses. Art der Ausführung nicht gesichert.
Anno domini 1255a in vigilia Nicolai obijt Marquardus de Bernhusen canonicus.
Im Jahr des Herrn 1255 am Vorabend des Nikolaustages (5. Dezember) starb der Stiftsherr Marquard von Bernhausen.
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