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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0331
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Der Pfarrer Georg Heinrich Bücklin, geboren 1568 zu Neustadt a. d. Weinstraße, war zunächst Pfarrer
in Ölbronn (Gde. Ölbronn-Dürrn, Enzkreis) ab 1596, dann in Dagersheim ab 1604; 1613 wurde er
Amtsnachfolger seines Schwiegervaters Melchior Sauter in Kuppingen* 1. Seme erste Gemahlin war
Blandina Dachtier, die zwar nicht in der Grabschrift genannt ist, die aber im Verband der Familie
dargestellt war. Die Namen des schon als Schüler in Hirsau 1619 verstorbenen Sohnes Georg Heinrich
sowie der Töchter Anna Maria, Blandina und Sophia sind ebenfalls durch die Beschreibung von Hess
überliefert. Eine 1961 bei der Renovierung der Kirche aufgefundene Urkunde berichtet, die Kirche
sei 1617 von dem Maler Balthas Stecher zur Amtszeit des Pfarrers „M. Georgius Henricus Bücklin
Wmnendensis“ ausgemalt worden. Von dieser vermutlich mit Inschriften geschmückten Wandmalerei
ist nichts erhalten2.
1 Zu diesem vgl. nr. 339. Biographische Daten bei Sigel 10,2, S. 547.
2 Bei den fünf in Sepiatönen gemalten Einzeltafeln mit Passionsszenen ohne Inschriften, die noch im Besitz der Kirche
sind, handelt es sich vermutlich um Reste einer beseitigten Empore; vgl. Lieske, Protestantische Frömmigkeit 1973,
195.
Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart, WLB Cod. hist. F 278 Bd. 5(e), p. 1499, 1516f. — Schahl, Kuppingen 1961, 109.

414 f Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche 1649

Grabmal des Georg Schwerzer. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus, Eintrag 1669.
A(nn)o D(omi)ni . 1649 . die 10. (septem)bris praenobilis ac Strenu(us)
D(omi)n(us) Georgi(us) Schwerzer Administrator Superior in Mechkirch1
caeterarumq(ue) ditionu(m) Firstenbergicoru(m) pie in D(omi)no obijt.
Im Jahr des Herrn 1649 am 10. Tag des September starb fromm im Herrn der hochedle und ehrenfeste Herr Georg
Schwerzer, Oberamtmann in Meßkirch und der übrigen Herrschaftsgebiete der Fürstenberger.
Die Stadt Meßkirch (Lkr. Sigmaringen) war ab 1627 im Besitz der Grafen und späteren Fürsten von
Fürstenberg2.
1 So für Meßkirch.
2 HandbHistStätten 6 (Baden-Württemberg) 1980 (2. AufL), 524.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663-1734, p. 104.

415 Leonberg-Eltingen, ev. Pfarrkirche (St. Michael) 1649

Zum Taufbecken umgenutzte Beckenschläger-Schüssel mit Stifterinschrift von Michael und Georg
Schäffer. Messing, getrieben. Auf dem Rand kleine Lilien eingepunzt, im Boden siebenteilige Blüten-
Komposition, kreisförmig um einen profilierten Umbo angeordnet; auf dessen Rand Umschrift,
nachträglich eingraviert.
H. 5,5, Dm. 24,5, Bu. 0,5 cm. — Fraktur
Michael Schäffer . Gorg Schäffer 1649 / Ölttingen1
Die Schale ist mit Sicherheit älter als die Inschrift und stammt vielleicht noch aus der ersten Hälfte des
16.Jahrhunderts. Sie war ursprünglich em profan genutztes Gefäß und em typisches Erzeugnis der
Beckenschläger-Industrie2. Gleichzeitig mit ihr haben die Eltinger Bürger Michael und Georg
Schäffer eine Kanne als Taufkanne gestiftet und ebenfalls mit ihrer Stifterinschrift versehen3. Auf diese
Weise wurden die nicht zusammengehörigen Stücke zu einem Taufgeschirr verbunden. Die Inschrift
ist unregelmäßig im Duktus und unsicher in der Ausführung.
1 Alte Schreibweise für Eltingen.
2 Vergleichbare Schalen sind beschrieben und abgebildet bei Lockner, H. P., Messing. Em Handbuch über Messing-
Gerät des 15.-17.Jahrhunderts. München 1982, 30ff., Abb. 53 — 57.
3 Vgl. die folgende nr. 416. — Ein vergleichbarer Vorgang war die Stiftung eines Abendmahlskelches für Oschelbronn;
vgl. nr. 168.
OABLeonberg 1930, 698. — Fröschle, K., Eltingen - em Streifzug durch die Ortsgeschichte. Leonberg-Eltingen 1967, 83.
- Trugenberger, Eltingen 1988, 68 (Abb.).

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