Metadaten

Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 90 = Münchener Reihe, 16. Band, Nürnberg, Teilband 3,1) (1609-1650) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2013

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57583#0015
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
publizierten, nach paläographisch-epigraphischen und stilistischen Merkmalen unterschiedenen Werk-
gruppen12), annähernd konstant bleiben, muß aber noch eingehender untersucht werden. Die Grup-
pen ließen sich damit vielleicht in manchen Fällen noch deutlicher voneinander trennen. Die zeitge-
nössische Bezeichnung, fast durchwegs ,,Messing“, die sich inzwischen auch bei den Museen
einzubürgern beginnt13), wird daher weiterhin verwendet.

Steininschriften
In Stein eingehauene Inschriften kommen nur vereinzelt vor 1600 zur Anwendung, dann ab 1600
vermehrt wieder in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, wohl wegen des Mangels an Material und
Mitteln:

Nr.
(Jahr)
Nr.
(Jahr)
Nr.
(Jahr)
Nr.
Jahr)
IÖ2I ?
(vor 1583)
3692
(1622)
4132
(1631)
4363
(1645)
1637 ?
(vor 1584)
3710
(1622)
4254
(1639)
4481
(vor 1650)
2476
(1600)
37M
(1622)
4276
(1640)
4484
(vor 1650)
2549
(1601)
3754
(1623)
4291
(vor 1640)
3H7a
(1610)
3777
(1623)
4312
(1642)
3571
(1620)
3899
(1624)
4342
(1644)
3576
(1620)
4041
(1628)
4346
(1644)
3596
(1620)
4105
(ca. 1630)
4347
(1644)

Tabelle 1: Inschriften in Stein 1621 — 1650

Ein Epitaph aus Alabaster, im Zweiten Weltkrieg untergegangen, ist fotografisch überliefert:
Nr. 4081 Ehern. Rochuskapelle, Imhoff 1630 (Foto Gerlach/Boesch).

Die Kosten für einen Grabstein werden uns aus dem Jahr 1632 mitgeteilt:
Das Collegium Pharmaceuticum Norimbergense kauft 1632 eine Grabstätte für die Apotheker-
gesellen auf dem Johannisfriedhof.14) Die Kosten sind bei Roth genannt und von Gossmann nach
den Akten wiedergegeben:

... und hat solche Grabstätt oder Lochs von einem E(rbaren) Rath cost 13 fl. 30 K.
für einen langen lower (,,Langenloher“ bei Roth) Stein 6 Reichsthaler thut gfl.
davon zu hauen 1 fl. 12 K.
davon trinkgelt geben 12 K.
davon ufls Grab zulegen 30 K.
Das Epitaphium von Messing (gestrichen 166)
S(umm)a 26fl. 24 K.

Offenbar waren die (vorgesehenen) Kosten von 166 (Reichstalern) für die Notzeit von 1632 dem
Collegium Pharmazeuticum zu hoch, und die Herstellung des Epitaphs unterblieb. Trechsel (1736)
vermerkt für den Grabstein: „Ingleichen der 23ste mit Nr. 173g, vor die Apotheckers-Gesellen verordnete, (hat)
nichts auf sich. “ Auch in späteren Zeiten blieb der Grabstein ohne Inschrift, er lag neben dem Grab
des Apothekers Johann Vollandt, ebenfalls 1632 datiert, der seine Grabstätte am 18.11.1632 erworben
und mit einem Epitaph versehen hat.15)
Nachrichten über die Tiefe von Gräbern und ihre Pflasterung erfahren wir im Zusammenhang mit
zwei Inschriften:

12) Peter Zahn, Beiträge zur Epigraphik (1966), die Werkgruppen S. 87ff.
13) Zuletzt in „Conrat Meit - Bildhauer der Renaissance“, Bayerisches Nationalmuseum München, Ausstel-
lung 1. Dez. 2006 — 18. März 2007.
14) Roth, Geschichte des Apothekenwesens (1792) S. 52; Gossmann, Collegium Pharmaceuticum (1966)
S. 28, 30, 146. - Es ist Grab Nr. 1739, siehe die folgende Anmerkung.
15) Johannisfriedhof Grab 1739,Trechsel S.6oo;Kdm 10 (1960) S. 317; Kdm 10 (1977) S. 450; Johannisfriedhof
Grab 1738, Johann Vollandt, Apotheker 1632 (Nr. 4179).

XI
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften