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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 90 = Münchener Reihe, 16. Band, Nürnberg, Teilband 3,1) (1609-1650) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.57583#0045
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Jahre
Einwohner
Quelle
Epidemie
Gestorbene
Personen
Quelle
lÖOO
Aug.
— 25OO
Epidemie
2520
Jungkunz,
Bauernfeind
1605/06
- 2ÖI2
Pest
2ÖI2
Jungkunz
1620
5O-6OOOO
Endres
IÖ22
40276 /
Lochner
IÖ22
10069 Haushalte
Bayer. Städtebuch
IÖ22
40000
Jungkunz
IÖ22
50000
Endres
1627
39128
Bauernfeind
Pest
Tägl. 30-40
Jungkunz
1632/34
- 25 000
Pest, Hunger
25 000
Bauernfeind
1635
ca. 20000
Bayer. Städtebuch
1639
- 1145
Fleckfieber
ii45
Jungkunz
1704
28 511
Bauernfeind
1806
25 000
Bauernfeind

Schlusswort
Ein beträchtlicher Teil der Gesamtbilanz zu den Nürnberger Friedhofsinschriften, die inzwischen
mehr als 50 Jahre nach dem Beginn der Arbeiten gezogen werden kann, ist bereits in den 1966 veröf-
fentlichten Vorarbeiten enthalten.50) Auch nach dem Erscheinen der beiden ersten Teilbände und dem
hier vorgelegten dritten Teilband gibt es am Inhalt der Arbeit von 1966 nur wenig zu ergänzen.
Der Wert der drei Inschriften-Katalogbände liegt, neben der Edition der Texte und Abbildungen, im
weiteren Sinn im kulturhistorischen Bereich, im engeren im prosopographisch-biographischen Aspekt,
der in den Kommentaren zu den Katalogbeschreibungen enthalten ist.
Die drei Bände berichten auf mehr als 2000 Seiten über circa 4500 Inschriften-Objekte der Zeit
um 1500 bis 1650. Davon sind etwa 2330 Epitaphien im Original erhalten und circa 2170 kopial über-
liefert, in Handschriften, Drucken oder auf älteren Fotografien. Das bedeutet: 150 Jahre Geschichte
Nürnbergs aus seiner großen Zeit: seiner Repräsentanten der Kunst, im Handwerk, im Handel, im
Stadtregiment und in der Reichspolitik. Wir treffen die gemäßigten Anhänger der Reformation des
evangelischen Glaubens, Kaufleute des Verlags- und Fernhandels, die in alle Welt die Erzeugnisse der
heimischen Handwerke liefern: die Handwerker aus dem Metall, Textil- und Ledergewerbe, dem Waf-
fenhandwerk, der Feinmechanik, Optik, dem Buch- und Druckwesen, aus dem Transport- und Ernäh-
rungsgewerbe. Wir treffen auf die Montanherren, Besitzer von Saigerhütten in der Oberpfalz, im Fran-
kenwald und im Thüringer Wald bis hinauf nach Sachsen und im Osten nach Ungarn.
Uns begegnen die Instrumentenbauer und Erfinder mit den Taschensonnenuhr-, Kompaß-, Groß-
und Klein-Uhrmachern, die Goldschmiede, die Betreiber der protoindustriellen Drahtzug- und Ham-
merwerke mit den Mühlrädern der Pegnitz, die Architekten der öffentlichen Bauten wie Hans Behaim
d. A., dessen große Bauten das Bild der Stadt trotz aller Zerstörung im Zweiten Weltkrieg noch heute
bestimmen: „Unschlitthaus“, „Kornhaus auf der Vesten“ (Kaiserstallung), Mauthalle, Kornhaus des
Deutschen Ordens, der Brückenbau des Heilig-Geist-Spitals. Wolf Jakob Stromer erbaut zwischen 1596
und 1598 die Fleischbrücke nach dem Vorbild der Rialtobrücke in Venedig. Jakob Wolff d. J. erschafft
das Baumeisterhaus, die „Peunt“ und ab 1616 den Neubau des Rathauses und das Peilerhaus. Nicht
zuletzt sind es die Künstler, von der Zeit Albrecht Dürers und Peter Vischers bis zu den Dichtern in
der Zeit der „Pegnitzschäfer“.
Die Kommentare zu den Inschriften — mehr als 25 000 Personen dürften insgesamt genannt sein —
spiegeln die Loslösung von der Altkirche wider, die konfessionellen Auseinandersetzungen bis zur
Gegenreformation, die Einwanderungswellen der Glaubensflüchtlinge, die Zeit der Türkenkriege und

50) Zahn, Beiträge zur Epigraphik ... (1966)

XLI
 
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