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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0507
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45. Allstedt. Deutsch kirchen ampt.

479

Die weisen gingen weit und fern, do sie hin
leitet gotes stern, zu suchen das ewige licht, wilchs
sie erkanten im gesicht.
Das war ein lamb gottis so zart, wilchs von
Joannes getauft wart, von allen sunden frei und
rein, unser burd trug so allein.
Ein neu gewalt do gesehn ist, von gottis
sone Jesu Christ, wasser in wein vorwandelt wart,
domit er sein kraft offenbart.
Drum gib uns o herr aller ding, das uns
durch deinen Christ geling, Herodes art zu meiden
gar, dein reich zu besitzen vorwar. Amen. Versikel.
als oben gezeicht. Auf das benedictus antiphon.
(Beginn der Noten.) Preis sei gote in der höe
und den menschen auf erden fride eins guten
willens alleluia. Gesegnet (disen gesang findt
man in den laudes de passione domini.) (Schluss
der Noten.)
Collect.
Almechtiger ewiger got vorlei uns die mensch-
liche geburt deines einigen sons frei mache, die
wir so schwerlich unter dem joch der alten sunden
gehalten werden, durch denselbigen Jesum Christum
deinen lieben son unsern herren, der mit dir lebet
und regiret etc.
Zu der vesper hebt der priester an also.
O got steh mir bei in meiner not. Antwort.
Herr eile mir schnelliglich zu helfen. Ehre sei
dem vater und dem sone und dem heilgen
geiste. etc. Darnach singt man die gewönlichen
psalm mit den gewonlichen antiphon. Ausgenommen
den funften oder letzen. (Beginn der Noten.)
Von der frucht deines leibes wil ich deinen
stul besetzen. Psal. O herr gedenk Davids, und
aller seiner gütigkeit. (Schluss der Noten.) Wie
er hat geschworn dem herren, und gelobet dem
got Jacob.
So ich werd eingehn in die hütten meines
hauses, und so ich einsteigen werd in das lager
meines bettes.
So ich meinen augen den schlaf werd vor-
leihen, und meinen augapfeln, das sie mügen ent-
schlummern.
So ich vil zeit werd haben, das ich müge
finden ein stat dem herren, und ein hütten dem
got Jacob.
Nim war, wir haben solchs vornommen in
Ephrata, wir haben sie erfunden auf dem plan
des waldes.
Wir sollen eingehn in seine hütten, wir sollen
ihm ehrerbieten, do sein fuss haben gestanden.
O herr ersteh zu deiner ruge, du und die lade
deiner heiligkeit.
Lass deine priester gekleidet werden mit

deiner gerechtigkeit, so werden dein ausserwelten
frölich sein.
Wende nicht ab das antlitz deins gesalbten,
umb Davids deines knechts willen.
Got hat David geschworn die warheit, wilchs
er nit wil umbkeren, ich wil von der frucht deines
leibes deinen stul besetzen.
So deine kinder werden meinen bund halten,
und meine gezeugnis, die ich sie wil leren.
So sollen deine sone ewiglich sitzen auf
deinem stule.
Dass got der herr hat Sion erwelet, dann er do
selbst wil wonen.
Dis sol mein ruge ewiglich sein, do wil ich
wonen dann ich hab sie mir erwelet.
Ich wil ire witwen im guten gesegnen, und
seine armen wil ich mit brote setigen.
Ire priester wil ich bekleiden mit meinem
heile, und ire auserwelten sollen wunsam und
frölich sein.
Dohin wil ich brengen das horn David, ich
hab meinen gesalbten das licht fertig gemachet.
Seine feinde wil ich zu schanden machen,
aber in sol mein heiligkeit entspringen.
Ehre sei dem vater und dem sone. etc. Anti-
phon wie oben. Capitel als zur metten. Respon-
sorium. Das wort Hymnus. (Beginn der Noten.)
Last uns von herzen singen; all last loben
mit frölichem schall, vom ausgang bis zum nider-
gang ist Christ geburt worden bekant. (Schluss
der Noten.)
Sei uns wilkommen o kindlein zart, wilche
lieb zwang dich also hart, ein schöpfer aller crea-
tur, scheint schlimmer dann ein schlechter bauer.
Zeich an in unsers herzen grund, das uns der
heilant werde kund, das wir mit dir so neu ge-
born, dein werk befinden unverlorn.
Des himels thau vons vaters thron, schwint
sich wol in die junkfrau schon, des wirt die zarte
gnaden vol, ins herzen grund do allzumal.
Eia gots mutter deine frucht, die uns be-
nirnpt frau Even sucht, wie Gabriel vorkündigt
hat, und Johannes der prophet sagt.
Frauet euch ir engel solcher ding, ir hirten
und ir frembdeling, gebt gott im höchsten preis
und sieg, den menschen auf der erden frid.
Got leit hie in dem krippelein, gewunden in
die tüchelein, geseuget so gar kämmerlich, der do
hirschet im himelreich.
Des danken wir dir vater got, dir son, dir
geist ein ewiges gut, wilchs uns vorgötet durch
sein wort, jetzt vormenschet durch sein geburt.
Amen.
Versikel wie oben in der metten. Auf das
magnificat antiphona.
(Beginn der Noten.) Heute ist Christus ge-
boren, heute ist der heilant erschinen, heute singen
 
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