I 6 Deutsche Messe des A. Döber 1525
Do murreden die juden darüber etc. bis daher: der
wirt leben in ewigkeit.
Darnach spricht er:
Das sein die wort des heiligen evangelii, da durch
uns Got wöl verzeihen all unser sünd.
Und das volk sol Amen sprechen.
Darnach hebt er den glauben an, den langen9 oder
kürzern10, wie dann hernach volgt.
Das Credo11:
Ich vertrau in Got allein, den allmechtigen vater,
schöpfer himels und der erden, aller sichtigen und
unsichtigen dinge. Und den einigen Herrn Jesum
Christum, Gottes eingebornen sun, geborn vom Vater
vor aller zeit, ein Got von Got, ein licht vom licht,
ein warer Got vom waren Got; geborn und nit er-
schaffen, ein wesen mit dem Vater, durch den alles
ist gemacht, der von wegen unser und unser selig-
keit herab ist gestigen von den himeln und durch
den Heiligen Geist das fleisch an sich hat genummen
aus Maria der junkfrauen und also mensch ist wor-
den, gecreuzigt auch für uns und under Pontio Pilato
getödet und begraben ist, und am dritten tag nach
laut der schrift ist wider auferstanden und aufgefaren
zu himel, sitzet zur gerechten des Vaters, und ist
widerkünftig mit großer herrlichkeit, zu richten le-
bendig und tod; des reich kein end nimbt. Und in
Heiligen Geist, der Herre ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und Sun entspringt und mit dem
Vater und Sun zugleich wird angebet und geehret,
der durch die propheten geredt hat. Ich glaub ein
einige, heilige, gemeine und apostolische kirchen. Ich
bekenn ein einige tauf zur vergebung der sünden
und ich wart einer auferstehung der toten und ein
leben in der zukünftigen welt. Amen.
Das gemein Credo12: Ich glaub in Got Vater al-
mechtigen, schöpfer himels und der erden und in
Jesum Christum, seinen eingebornen Sun, unsern
Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist,
geborn aus Maria, der junkfrauen, geliten unter
9 = Nicänum, (Bekenntnisschriften26f.), das in
der katholischen Messe verwendet wird.
10 = Apostolicum (Bekenntnisschriften22). -
Beide Formen zur Wahl auch in einer Straßburger
Messe 1542 (Smend 130).
11 = Nicänum
12 Apostolicum.
Pontio Pilato, gecreuzigt, gestorben und begraben,
absteig zu den hellen, am dritten tag wider aufer-
stund von den toten, auffur zu den himeln, sitzet
zu der gerechten des Vaters, davon er wider zukünf-
tig ist, zu richten die lebendigen und die toten. Ich
glaub in den Heiligen Geist, ein einige, heilige ge-
mein und apostolische kirchen. Ich bekenn ein einige
tauf zur verzeihung der sünden und ich wart einer
auferstehung der toten und das leben in der zukünf-
tigen welt. Amen.
Nach dem hebt der priester die prefation an:
Der Herr sei mit euch!
Das volk: Und mit deinem geist!
Der priester: Erhebet euer herzen zu Got!
Das volk: Wir haben unser herzen erhaben.
Der priester: Last uns danksagen Got, unserm
Herrn!
Das volk: Es ist billich und recht.
Der priester: Ja warlich, es ist billich und recht,
auch heilsam, das wir an allen orten dir, Herr, hei-
hger Vater, almechtiger, ewiger Gott, dank sagen
durch Christum unsern Herren. Amen13.
Darnach spricht der priester und nimbts brod in
die hend:
Welcher in der nacht, do er verraten ward, nam
er das brot in sein heilige hend, saget dank seinem
himlischen Vater, segnets, brachs und gabs seinen
jüngern und sprach zu ihnen: Nembt hin und esset!
Das ist mein leib, der für euch dargeben würd. Das
tut zu meiner gedechtnus!
Und zeigts dem volk.
Nun nimbt er den kelck in die hand:
Desgleichen auch nam er den kelch in sein heilige
händ, saget dank seinem himlischen Vater, segnets
und gabs seinen jüngern und sprach: Nembt hin und
drinkt aus disem alle! Das ist der kelch des neuen
testaments mit meinem plut, das für euch und für
vil vergossen wirt zur verzeihung der sünden. Also
oft ir das tut, so tuts zu meiner gedechtnus!
13 Die Praefation ist wie bei der Messe der Pröpste
(S. 47) verstümmelt. - Das von Döber hier ein-
geschobene Amen beweist einerseits seine Selbstän-
digkeit in der Benützung von Luthers Vorschlag bzw.
dessen Verwendung in der Gottesdienstordnung der
Pröpste (unsere Nr. I 5, S. 47), anderseits aber
auch, daß er seinen Sinn nicht verstanden hat.
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Do murreden die juden darüber etc. bis daher: der
wirt leben in ewigkeit.
Darnach spricht er:
Das sein die wort des heiligen evangelii, da durch
uns Got wöl verzeihen all unser sünd.
Und das volk sol Amen sprechen.
Darnach hebt er den glauben an, den langen9 oder
kürzern10, wie dann hernach volgt.
Das Credo11:
Ich vertrau in Got allein, den allmechtigen vater,
schöpfer himels und der erden, aller sichtigen und
unsichtigen dinge. Und den einigen Herrn Jesum
Christum, Gottes eingebornen sun, geborn vom Vater
vor aller zeit, ein Got von Got, ein licht vom licht,
ein warer Got vom waren Got; geborn und nit er-
schaffen, ein wesen mit dem Vater, durch den alles
ist gemacht, der von wegen unser und unser selig-
keit herab ist gestigen von den himeln und durch
den Heiligen Geist das fleisch an sich hat genummen
aus Maria der junkfrauen und also mensch ist wor-
den, gecreuzigt auch für uns und under Pontio Pilato
getödet und begraben ist, und am dritten tag nach
laut der schrift ist wider auferstanden und aufgefaren
zu himel, sitzet zur gerechten des Vaters, und ist
widerkünftig mit großer herrlichkeit, zu richten le-
bendig und tod; des reich kein end nimbt. Und in
Heiligen Geist, der Herre ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und Sun entspringt und mit dem
Vater und Sun zugleich wird angebet und geehret,
der durch die propheten geredt hat. Ich glaub ein
einige, heilige, gemeine und apostolische kirchen. Ich
bekenn ein einige tauf zur vergebung der sünden
und ich wart einer auferstehung der toten und ein
leben in der zukünftigen welt. Amen.
Das gemein Credo12: Ich glaub in Got Vater al-
mechtigen, schöpfer himels und der erden und in
Jesum Christum, seinen eingebornen Sun, unsern
Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist,
geborn aus Maria, der junkfrauen, geliten unter
9 = Nicänum, (Bekenntnisschriften26f.), das in
der katholischen Messe verwendet wird.
10 = Apostolicum (Bekenntnisschriften22). -
Beide Formen zur Wahl auch in einer Straßburger
Messe 1542 (Smend 130).
11 = Nicänum
12 Apostolicum.
Pontio Pilato, gecreuzigt, gestorben und begraben,
absteig zu den hellen, am dritten tag wider aufer-
stund von den toten, auffur zu den himeln, sitzet
zu der gerechten des Vaters, davon er wider zukünf-
tig ist, zu richten die lebendigen und die toten. Ich
glaub in den Heiligen Geist, ein einige, heilige ge-
mein und apostolische kirchen. Ich bekenn ein einige
tauf zur verzeihung der sünden und ich wart einer
auferstehung der toten und das leben in der zukünf-
tigen welt. Amen.
Nach dem hebt der priester die prefation an:
Der Herr sei mit euch!
Das volk: Und mit deinem geist!
Der priester: Erhebet euer herzen zu Got!
Das volk: Wir haben unser herzen erhaben.
Der priester: Last uns danksagen Got, unserm
Herrn!
Das volk: Es ist billich und recht.
Der priester: Ja warlich, es ist billich und recht,
auch heilsam, das wir an allen orten dir, Herr, hei-
hger Vater, almechtiger, ewiger Gott, dank sagen
durch Christum unsern Herren. Amen13.
Darnach spricht der priester und nimbts brod in
die hend:
Welcher in der nacht, do er verraten ward, nam
er das brot in sein heilige hend, saget dank seinem
himlischen Vater, segnets, brachs und gabs seinen
jüngern und sprach zu ihnen: Nembt hin und esset!
Das ist mein leib, der für euch dargeben würd. Das
tut zu meiner gedechtnus!
Und zeigts dem volk.
Nun nimbt er den kelck in die hand:
Desgleichen auch nam er den kelch in sein heilige
händ, saget dank seinem himlischen Vater, segnets
und gabs seinen jüngern und sprach: Nembt hin und
drinkt aus disem alle! Das ist der kelch des neuen
testaments mit meinem plut, das für euch und für
vil vergossen wirt zur verzeihung der sünden. Also
oft ir das tut, so tuts zu meiner gedechtnus!
13 Die Praefation ist wie bei der Messe der Pröpste
(S. 47) verstümmelt. - Das von Döber hier ein-
geschobene Amen beweist einerseits seine Selbstän-
digkeit in der Benützung von Luthers Vorschlag bzw.
dessen Verwendung in der Gottesdienstordnung der
Pröpste (unsere Nr. I 5, S. 47), anderseits aber
auch, daß er seinen Sinn nicht verstanden hat.
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