II 8 Landtagsabschied 1528
das dawider ist, allenthalben in seiner fürstlichen
Gnaden fürstentum, landen und gebieten lauter und
rein gepredigt und alle ander widerwertig leere und
predigen abgestelt, damit das arm, christlich volk,
seiner gnaden undertanen, durch gnad und hilf Got-
tes in einhelligkeit des rechten waren christlichen
glaubens gefürt und darin seliglich erhalten werden
etc.,
hat mein gnediger herr marggraf Georg etc. etc.
solch seiner F. G. landschaft unterdenig anzeigen
und bitt gnediglich angenummen und darauf ant-
wort und bescheid geben, das sein F. G. ob dem, das
seiner F. G. und derselben mitregierenden bruders,
meins gnedigen herrn marggraf Casimirs seliger ge-
dechtnus, ausschreiben und bevelch, Gottes wort,
wie obsteet, lauter und rein zu predigen, nit gefolgt,
merklich mißfallen trag und wöll demnach hiemit
abermals allen pfarrherrn und predigern ernst-
lich bevolhen, das sie das heilig evangelion und wort
Gottes alts und neus testaments lauter und rein
predigen und nichts, das dawider ist, das auch seiner
F. G. ambtleut und underton auf solchs ein fleißig
aufmerken haben und kein widerwertig predigen ge-
statten, sunder, wo sie dieselben hören oder ver-
nemen, solchs jedesmals mit gründlicher, warhafter
underricht an sein F. G. oder, in derselben abwesen,
an seiner F. G. stathalter und rete gelangen lassen
sollen, als lieb inen allen und einem jeden insunder-
heit sei, seiner F. G. ungnad und straf zu vermei-
den, damit sich sein fürstlich gnad mit straf und ab-
stellung der widerwertigen pfarrherrn und prediger
(die auch sein gnad keinswegs, in seiner gnaden stet-
ten, flecken und gebieten zu leiden, gedenken), dar-
nach wissen zu richten.
Ferner: als die gedachten von stetten und gemei-
ner landschaft fürbracht haben, das sich auch sunst
allerlei mengel und mißverstands in der ordnung,
so mein gnediger herr marggraf Casimir, seliger ge-
dechtnus, für sich selbs und an stat seiner F. G. mit-
regierenden bruders, meins gnedigen herrn, marg-
graf Georgen etc., nach dem reichstag zu Speyer aus-
geen lassen hat, zutragen, bittend in demselben,
gnedig erklerung und underricht ze ton etc.,
ist durch vilgenanten meinen gnedigen herrn dis-
mal diser beschaid geben: Dieweil in berürter aus-
gangner ordnung oder meinung, wie es in geistlichen
sachen bis auf ein christlich concilium, nacionalver-
samblung oder weiter irer F. G. bescheid bei irer
F. G. undertonen ze halten, zuvorderst (als auch hie-
vor in andern irer F. G. abschieden und ausschrei-
ben) gesetzt und bevolhen sei, das heilig evangelion
und wort Gottes lauter und rein ze predigen, wie
vorgemelt, darauf sich fürter die andern, volgende
artikel alle gründen und pauen, auch keiner dawider
verstanden werden sol. Versehe sich sein F. G., es
bedörf demnach nit ander erklerung.
Jedoch, damit gemeine landschaft seiner F. G.
gnedigs und christlichs gemüt dest baß vermerken,
geben sein F. G. weiter disen bescheid: Nachdem
etlich artikel auf ein gütlich bitt oder begerung ge-
stelt sind, das dieselben also frei, allein auf einer güt-
lichen bitt, besteen und nicht als ein gebot oder ver-
bot verstanden, gehalten, gehanthabt noch gestraft
werden sollen.
Was dann die ceremonien belangt, sei derselbig
artikel dermaßen gestelt, das alle ceremonien, wie
die von der heiligen, christenlichen kirchen auf-
gesetzt worden sein, gehalten und dem volk durch
die prediger erzelt werden sollen etc. Welcher artikel
sich nun auch und zuvorderst entlich, auf den ersten
haubtartikel, von reinem predigen Gottes wort ge-
setzt, gründet und pauet, dieweil die heilig, christ-
lich kirch allein aus Gottes wort geborn, auch darin
und darauf gegründet ist und würdet auch durch
dasselbig einich lauter wort Gottes regiert und er-
halten. Was nun dieselbig heilig, christlich kirch für
ceremonien aufgesetzt und geordent hat, die also
aus dem grund solcher heiligen, christlichen kirchen,
das ist aus Gottes wort, entsprungen oder demselben
nit widerwertig sein, die sollen billich von allen chri-
sten zu lob, eere und preiß Gottes gehalten. Was aber
ceremonien, die nicht aus Gottes wort aufgesetzt
weren oder nit dabei besteen möchten, derhalben
wöllen sein F. G. niemand verpunden und also disen
verstand, gnediger meinung gegeben haben.
Und ob jemand hernach in mer artikeln mangel
oder mißverstand het, der sol und mag solchs jeder-
zeit an hochgedachten meinen gnedigen herrn marg-
graf Georgen etc. oder, in seiner F. G. abwesen, an
derselben stathalter und rete gelangen lassen und
darauf weitern, gnedigen, christlichen und guten be-
scheid empfahen.
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das dawider ist, allenthalben in seiner fürstlichen
Gnaden fürstentum, landen und gebieten lauter und
rein gepredigt und alle ander widerwertig leere und
predigen abgestelt, damit das arm, christlich volk,
seiner gnaden undertanen, durch gnad und hilf Got-
tes in einhelligkeit des rechten waren christlichen
glaubens gefürt und darin seliglich erhalten werden
etc.,
hat mein gnediger herr marggraf Georg etc. etc.
solch seiner F. G. landschaft unterdenig anzeigen
und bitt gnediglich angenummen und darauf ant-
wort und bescheid geben, das sein F. G. ob dem, das
seiner F. G. und derselben mitregierenden bruders,
meins gnedigen herrn marggraf Casimirs seliger ge-
dechtnus, ausschreiben und bevelch, Gottes wort,
wie obsteet, lauter und rein zu predigen, nit gefolgt,
merklich mißfallen trag und wöll demnach hiemit
abermals allen pfarrherrn und predigern ernst-
lich bevolhen, das sie das heilig evangelion und wort
Gottes alts und neus testaments lauter und rein
predigen und nichts, das dawider ist, das auch seiner
F. G. ambtleut und underton auf solchs ein fleißig
aufmerken haben und kein widerwertig predigen ge-
statten, sunder, wo sie dieselben hören oder ver-
nemen, solchs jedesmals mit gründlicher, warhafter
underricht an sein F. G. oder, in derselben abwesen,
an seiner F. G. stathalter und rete gelangen lassen
sollen, als lieb inen allen und einem jeden insunder-
heit sei, seiner F. G. ungnad und straf zu vermei-
den, damit sich sein fürstlich gnad mit straf und ab-
stellung der widerwertigen pfarrherrn und prediger
(die auch sein gnad keinswegs, in seiner gnaden stet-
ten, flecken und gebieten zu leiden, gedenken), dar-
nach wissen zu richten.
Ferner: als die gedachten von stetten und gemei-
ner landschaft fürbracht haben, das sich auch sunst
allerlei mengel und mißverstands in der ordnung,
so mein gnediger herr marggraf Casimir, seliger ge-
dechtnus, für sich selbs und an stat seiner F. G. mit-
regierenden bruders, meins gnedigen herrn, marg-
graf Georgen etc., nach dem reichstag zu Speyer aus-
geen lassen hat, zutragen, bittend in demselben,
gnedig erklerung und underricht ze ton etc.,
ist durch vilgenanten meinen gnedigen herrn dis-
mal diser beschaid geben: Dieweil in berürter aus-
gangner ordnung oder meinung, wie es in geistlichen
sachen bis auf ein christlich concilium, nacionalver-
samblung oder weiter irer F. G. bescheid bei irer
F. G. undertonen ze halten, zuvorderst (als auch hie-
vor in andern irer F. G. abschieden und ausschrei-
ben) gesetzt und bevolhen sei, das heilig evangelion
und wort Gottes lauter und rein ze predigen, wie
vorgemelt, darauf sich fürter die andern, volgende
artikel alle gründen und pauen, auch keiner dawider
verstanden werden sol. Versehe sich sein F. G., es
bedörf demnach nit ander erklerung.
Jedoch, damit gemeine landschaft seiner F. G.
gnedigs und christlichs gemüt dest baß vermerken,
geben sein F. G. weiter disen bescheid: Nachdem
etlich artikel auf ein gütlich bitt oder begerung ge-
stelt sind, das dieselben also frei, allein auf einer güt-
lichen bitt, besteen und nicht als ein gebot oder ver-
bot verstanden, gehalten, gehanthabt noch gestraft
werden sollen.
Was dann die ceremonien belangt, sei derselbig
artikel dermaßen gestelt, das alle ceremonien, wie
die von der heiligen, christenlichen kirchen auf-
gesetzt worden sein, gehalten und dem volk durch
die prediger erzelt werden sollen etc. Welcher artikel
sich nun auch und zuvorderst entlich, auf den ersten
haubtartikel, von reinem predigen Gottes wort ge-
setzt, gründet und pauet, dieweil die heilig, christ-
lich kirch allein aus Gottes wort geborn, auch darin
und darauf gegründet ist und würdet auch durch
dasselbig einich lauter wort Gottes regiert und er-
halten. Was nun dieselbig heilig, christlich kirch für
ceremonien aufgesetzt und geordent hat, die also
aus dem grund solcher heiligen, christlichen kirchen,
das ist aus Gottes wort, entsprungen oder demselben
nit widerwertig sein, die sollen billich von allen chri-
sten zu lob, eere und preiß Gottes gehalten. Was aber
ceremonien, die nicht aus Gottes wort aufgesetzt
weren oder nit dabei besteen möchten, derhalben
wöllen sein F. G. niemand verpunden und also disen
verstand, gnediger meinung gegeben haben.
Und ob jemand hernach in mer artikeln mangel
oder mißverstand het, der sol und mag solchs jeder-
zeit an hochgedachten meinen gnedigen herrn marg-
graf Georgen etc. oder, in seiner F. G. abwesen, an
derselben stathalter und rete gelangen lassen und
darauf weitern, gnedigen, christlichen und guten be-
scheid empfahen.
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