10. Kirchenordnung 1543/1615
fart und wunderbarlicher sendung des heiligen
Geists, auch viel anderen |LXXXIIb| unzalbarli-
chen wunderwercken, so warhafftig und klärlich er-
wisen, das auff erden nichts gwissers ye und ye er-
gangen ist.
Nun ist er aber nicht allein von seiner person
wegen von den todten aufferstanden, sonder nach-
dem er mit seinem unschuldigen todt unser schuld
unnd sünd gebüst, So ist Gott allen denen, die an
Christum glauben, so gnedig worden, das er inen
nicht allein von Christi wegen die sünd verzeihet,
sonder last sie auch der urstendt Christi gniessen
und wil sie im todt zu dem ewigen leben erhalten.
Dann welcher auff unsern Herrn Christum vertra-
wet, der wirt Christo durch den glauben solcher ge-
stalt zuge-| LXXXIIIa | thon, das er im als ein glid-
maß eingeleibt wurdt. Ewer leib, spricht Pau-
lus164, seyen glider Christi. Und aber ein mal165: Gott
hat Christo alle ding underwürfflich gemacht unnd
hat in gesetzt zum heubt der Kirchen uber alles,
welche da ist sein leib und die fülle des, der alles inn
allem erfüllet.
Dweil dann das haubt der Kirchen, Jesus Christus,
dem todt durch die urstendt in das recht, ewig leben
und seligkeit entrunnen ist, So ist es nicht müglich,
das sein Christlich glid, im durch den glauben ein-
geleibt, dahinden bleiben mög, sonder, es sey ge-
storben oder begraben, verwesen oder verfaulet, so
mus es zu seiner zeit durch die urstendt herfür und
mit Christo die ewig seligkeit | LXXXIIIb | besitzen,
daher auch die todten Christen nicht todt sonder
schlaffendt gnant werden. Dan so wir glauben,
spricht Paulus166, das Jesus gestorben und auffer-
standen ist, so wirt Gott auch, die da entschlafen
seyen, durch Jesum mit im füren. Und zu den Phi-
lippern167: Unser wandel ist im Himel, von dannen
wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des Her-
ren, welcher unsern nichtigen leib verklären wirt,
das er ehnlich werde seinem verklärten leib nach der
164 1Kor 12,26.
165 Eph 1,22-23.
166 1Thess 4,14.
wirckung, damit er kan auch alle ding im under-
thenich machen.
Und zu mehrer versicherung leeret uns der heilig
Apostel nicht allein, das die erlösung von den
todt[en] und die urstend zur ewigen freud an dem
glaubigen ge- |LXXXIIIIa| wis sey, sonder auch,
welcher gstalt und mit was grosser majestet solchs
offenbaret werde, Dan er spricht168: Das sagen wir
euch als ein wort des Herrn: Es seyen nicht men-
schentraum oder fabel, sonder es ist Gottis wort,
und müsten ehe Himel und Erden zergehn, ehe ein
titelin oder spitzlin darvon verfallen solt. Das ist ja
das warhafftig, ewig, bstendig Gottis wort, das wir,
die wir leben und uber bleiben in der zukunfft des
Herrn werden denen nicht vorkommen, die da schla-
fen, Dann der Herr selbs wirt mit einem Feld-
gschrey und stimme des Ertzengels und mit der po-
saunen Gottis, (das ist) mit solchem pracht, herlig-
keit und majestet, der gleichen auff Erden nie ge-
sehen noch erhöret ist, ernider kommen,
|LXXXIIIIb| und die todten in Christo werden
aufferstehn zuerst und darnach wir, die wir leben
und uberbleiben, werden zugleich mit den selben
hingezückt in den wolcken, dem Herrn entgegen inn
dem lufft und werden also bey dem Herrn sein alle
zeit169.
Nach dem nu unser lieber freundt, mit des Leich
wir gangen seyen, in Jesum Christum getaufft, das
Evangelion Christi geliebt und sein glauben durch
die entpfahung des Abentmals getröst und bekant,
auch in der Christlichen bekantnus sein abschid ge-
nommen, So seyen wir tröstlicher hoffnung, Got
habe im von Christi wegen alle seine sünd vergeben,
in zu gnaden auffgenommen und inn seins lieben
Sons Jesu | LXXXVa | Christi todt und urstendt ein-
gewickelt, das er werde, wann nun die posaune deß
Ertzengels klingen wurdt, gar frölich in einem au-
genplick aus der gruoben Christo entgegen faren,
auch mit allen heiligen, frummen Christen das Hi-
167 Phil 3,20-21.
168 Vgl. Mt 5,18; Lk 16,17.
169 1Thess 4,16-17.
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fart und wunderbarlicher sendung des heiligen
Geists, auch viel anderen |LXXXIIb| unzalbarli-
chen wunderwercken, so warhafftig und klärlich er-
wisen, das auff erden nichts gwissers ye und ye er-
gangen ist.
Nun ist er aber nicht allein von seiner person
wegen von den todten aufferstanden, sonder nach-
dem er mit seinem unschuldigen todt unser schuld
unnd sünd gebüst, So ist Gott allen denen, die an
Christum glauben, so gnedig worden, das er inen
nicht allein von Christi wegen die sünd verzeihet,
sonder last sie auch der urstendt Christi gniessen
und wil sie im todt zu dem ewigen leben erhalten.
Dann welcher auff unsern Herrn Christum vertra-
wet, der wirt Christo durch den glauben solcher ge-
stalt zuge-| LXXXIIIa | thon, das er im als ein glid-
maß eingeleibt wurdt. Ewer leib, spricht Pau-
lus164, seyen glider Christi. Und aber ein mal165: Gott
hat Christo alle ding underwürfflich gemacht unnd
hat in gesetzt zum heubt der Kirchen uber alles,
welche da ist sein leib und die fülle des, der alles inn
allem erfüllet.
Dweil dann das haubt der Kirchen, Jesus Christus,
dem todt durch die urstendt in das recht, ewig leben
und seligkeit entrunnen ist, So ist es nicht müglich,
das sein Christlich glid, im durch den glauben ein-
geleibt, dahinden bleiben mög, sonder, es sey ge-
storben oder begraben, verwesen oder verfaulet, so
mus es zu seiner zeit durch die urstendt herfür und
mit Christo die ewig seligkeit | LXXXIIIb | besitzen,
daher auch die todten Christen nicht todt sonder
schlaffendt gnant werden. Dan so wir glauben,
spricht Paulus166, das Jesus gestorben und auffer-
standen ist, so wirt Gott auch, die da entschlafen
seyen, durch Jesum mit im füren. Und zu den Phi-
lippern167: Unser wandel ist im Himel, von dannen
wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des Her-
ren, welcher unsern nichtigen leib verklären wirt,
das er ehnlich werde seinem verklärten leib nach der
164 1Kor 12,26.
165 Eph 1,22-23.
166 1Thess 4,14.
wirckung, damit er kan auch alle ding im under-
thenich machen.
Und zu mehrer versicherung leeret uns der heilig
Apostel nicht allein, das die erlösung von den
todt[en] und die urstend zur ewigen freud an dem
glaubigen ge- |LXXXIIIIa| wis sey, sonder auch,
welcher gstalt und mit was grosser majestet solchs
offenbaret werde, Dan er spricht168: Das sagen wir
euch als ein wort des Herrn: Es seyen nicht men-
schentraum oder fabel, sonder es ist Gottis wort,
und müsten ehe Himel und Erden zergehn, ehe ein
titelin oder spitzlin darvon verfallen solt. Das ist ja
das warhafftig, ewig, bstendig Gottis wort, das wir,
die wir leben und uber bleiben in der zukunfft des
Herrn werden denen nicht vorkommen, die da schla-
fen, Dann der Herr selbs wirt mit einem Feld-
gschrey und stimme des Ertzengels und mit der po-
saunen Gottis, (das ist) mit solchem pracht, herlig-
keit und majestet, der gleichen auff Erden nie ge-
sehen noch erhöret ist, ernider kommen,
|LXXXIIIIb| und die todten in Christo werden
aufferstehn zuerst und darnach wir, die wir leben
und uberbleiben, werden zugleich mit den selben
hingezückt in den wolcken, dem Herrn entgegen inn
dem lufft und werden also bey dem Herrn sein alle
zeit169.
Nach dem nu unser lieber freundt, mit des Leich
wir gangen seyen, in Jesum Christum getaufft, das
Evangelion Christi geliebt und sein glauben durch
die entpfahung des Abentmals getröst und bekant,
auch in der Christlichen bekantnus sein abschid ge-
nommen, So seyen wir tröstlicher hoffnung, Got
habe im von Christi wegen alle seine sünd vergeben,
in zu gnaden auffgenommen und inn seins lieben
Sons Jesu | LXXXVa | Christi todt und urstendt ein-
gewickelt, das er werde, wann nun die posaune deß
Ertzengels klingen wurdt, gar frölich in einem au-
genplick aus der gruoben Christo entgegen faren,
auch mit allen heiligen, frummen Christen das Hi-
167 Phil 3,20-21.
168 Vgl. Mt 5,18; Lk 16,17.
169 1Thess 4,16-17.
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